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XI. BAND, 1. HEFT
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HALLE A. S.
MAX NIEMEYER
LONDON AV. C.
AVILL.IAMS & NORGATE
14. HENRIETTA STREET COVENT GARDEN
NEW YORK
G. E. STECHERT & CO. 151-355 WEST 25th STREET
1916 ' {^{i
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Inhalt des 1. Heftes des XI. Bandes.
Seite
J. Pokoruy, Streitfragen znr altirischen Graminatik 1
K. Thurneysen, Irisches.
A. Zn irischen Texten HO
li. Zur irischen Metrik 84
M. Power, Cnucha cnoc os cionn Life 39
R. Tliurneyseu, Morauds Fürsteuspiegel 56
K. Meyer, ürthanach üa Cöillänia cecinit 107
A. Kelleher, Eetha Coluinib Chille (Fortsetzung) 114
K. Meyer, Maeldüins Meerfahrt, ein altirisches Gedicht 148
R. Thurneysen, Altirisch coiniaid 165
Berichtigungen und Nachträge (zu Bd. X u. XI, 1) 160
Hans Hessen j 108
.Mitteilungen für die Redaktion bittet man an
Prof. Kuuo Meyer, Charlottenburg, Niebuhrstrasse 11 a, während des Krieges
an Prof. R. Thurneysen, Bonn, Colmantstrasse 24 zu schicken.
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Inhalt des 2. Heftes des XI. Bandes.
Seite
J. Pokoiuy, Spuren von Germanen im alten Irland vor der Wikingerzeit 169 — , Beiträge zur ältesten Geschichte Irlands. 1. Die Fir Bolg, die Ur- bevölkerung' Irlands i°9
J. Bruch, Ee(
205
E. Thurneysen, Altirisch soaä 212
G. Brüniug, Adamuans Tita Columbae und ihre Ableitungen 213
(Handschriften 216; Ausgaben 224; Zeit und Ort der Entstehung 227; Die Anlage der Vita, Sprache und Stil 229; Adaniuan und seine Vorbilder 244, seine Quellen 255, der sog. Cummeneus 260; Die irische Vita Columbas 272; Die Vita Columbae und das Fragmentum Vitae im Codex Salmanticensis 276; Die Vita Columbas von O'Donnell 283; Die Vita im Brevier von Aberdeen und bei John von Tynemouth 287; Adamnaus Vita als Quelle in der späteren Hagiographie 288. Anhang: Die Vita Columbae des sogenannten Cummeneus 291). M. Verworn, Die angeblichen ,.Runensteine" von Biere. Gefälschte
Oghani- Inschriften ^^'
R. Thurneysen, Zur irischen Grammatik und Literatur (1. Zu Morands Fürstenspiegel; 2. Zum Gedicht von St. Paul; 3. Zum Feiire des Oengus; 4. didenach; 5. adlu; 6. Isewir. fe Uli r: 7. cniacid; 8. att;
9. fairrge; 10. soi, doi) 30ö
Erschienene Schriften: J. Pokorny, Irland 313
Maura Power f ^^^
Mitteilungen für die Redaktion bittet man an
Prof. Kuno Meyer, Charlottenburg, Niebuhrstrasse 11 a, während des Krieges
au Prof. R. Thurneysen, Bonn, Colmantstrasse 24 zu schicken.
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CELTISCHE PHILOLOGIE
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HERAUSGEGEBEN
VON
KUNO MEYER
XI. BAND, 2. HEFT
HALLE A. S.
MAX NIEMEYER
LONDON W. C.
WILLIAMS & NORGATE
U. HKNRIF.TTA STRKET CÜVENT GARDEN
NEW YORK
G. E. STECHERT & CO. 151-155 WEST 25th STREET
1917
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK.
Bevor ich mich zu den Einzelheiten in Hessens Besprechung meiner 'Old Irish Grammar' (oben X, S. 315 — 337) wende, will ich kurz auf seine allgemeinen Aussetzungen eingehen. Er tadelt an meinem Buche vor allem die Anordnung der Lautlehre, dann das Fehlen jeglicher Syntax, Stammbildungslehre und einer genügenden Anzahl von Beispielen.
Was die Anordnung der Lautlehre betrifft, so wird natürlich von noch so viel Gelehrten jeder einzelne eine andere Ansicht haben, Hessen scheint nun der Ansicht zu sein, dafs ich die Lautlehre ganz willkürlich geordnet habe, um von Thurneysens Darstellung um jeden Preis abzuweichen. Dem ist jedoch nicht so. Ich habe vielmehr die Lautlehre unter dem Gesichtspunkt der Akzentwirkungen zu ordnen versucht, was bei der ungeheuren Bedeutung dieser Erscheinungen gewifs nicht unberechtigt ist. Demgemäfs habe ich nach Darstellung der unentbehrlichen ortho- graphischen und satzphonetischen Grundlagen (§§ 1 — 41) zunächst den vom Akzent unabhängigen Endsilbenschwund und die damit zusammenhängenden Erscheinungen behandelt (§§ 42 — 50), hier- auf den Akzent und alle Lautveränderungen, die auf seine Wirkung zurückgeführt werden müssen (§§ 51 — 89), somit auch das Stimmlos- und Stimmbarwerden oder die Entspirantisierung von Konsonanten, welch letztere, soweit sie durch das Zusammen- treffen von Konsonanten infolge der Synkope veranlalst wurde, logischer Weise auch unter die Akzentwirkungen in weiterem Sinne gerechnet werden mufs. Nach einer kurzen Erörterung über Doppelkonsonanten (§ 90), die ihre Entstehung ja auch viel- fach der Synkope verdanken, habe ich dann eine genealogische Geschichte der idg. Laute gegeben und dabei die Lehre von der Ersatzdehnung, die sowohl die Vokale als die Konsonanten
Zeitschrift f. celt. PUiloloKJe XI. i
2 JULIUS POKORNY,
betrifft, zwischen beide eingeschoben. Dafs bei dieser Methode zusamnienhängende Lauterscheinungen getrennt werden, läfst sich ebensowenig vermeiden, wie bei jeder andern Anordnung und miilste somit als Fehler jedweder systematischen Zusammenfassung gerügt werden.
Das Fehlen von Syntax, Stammbildungslehre und zahl- reicheren Beispielen hat folgende Gründe: Das Hauptgewicht meiner Darstellung soll auf dem altirischen Lesebuch liegen, da, wie die Erfahrung zeigt, eine derart schwierige Sprache, wie das Altirische, aus einer kurzen Grammatik nie erlernt werden kann, sondern nur durch Lektüre. Die Grammatik darf dabei nur als eine Art Nachschlagewerk dienen. Da ich nun aus materiellen Gründen ohnedies nicht viel Raum zur Verfügung hatte, habe ich all das ausgelassen, was ebensogut durch Lektüre gelernt werden kann. Einzelne Beispiele, wenn auch in grofserer Zahl beigefügt, bleiben für den Anfänger ebenso totes Material, wie spärlich illustrierte Lehrsätze, Die Syntax läfst sich ja über- haupt nur durch die Lektüre lernen und die Anmerkungen zu den Texten geben die beste Gelegenheit, alles Wichtige leicht- fafslich darzustellen. Was dann die Stammbildungslehre betrifft, so wird auch diese dem Studierenden am besten durch Studium von Texten klar; ich selbst habe seiner Zeit nur durch Lektüre altirisch gelernt und konnte beim »späteren Studium der Stamm- bildungslehre feststellen, dafs mir die Suffixe und Präfixe schon durch deren Vorkommen in den Texten genügend bekannt waren. Da aber die Lautlehre auf diese AVeise nicht erlernt w^erden kann, habe ich infolge des Raummangels die Stammbildungslehre unbedenklich der Lautlehre geopfert.
Hessens Einzelbemerkungen umfassen 78 Punkte, darunter 9 Literaturangaben, 18 Ergänzungen (meist Hinweise) und 24 Verbesserungen von Druckfehlern. Die grofse Zahl der Druck- fehler, die übrigens meist die Zahlen der Hinweise betreffen, ist sehr bedauerlich, doch konnte sich der englische Setzer mit meiner Schrift nicht befreunden, so dafs fast keine Zeile fehler- los gedruckt war, Dafs bei dieser endlosen Korrekturarbeit (ich habe über 150 Mark allein für Korrekturen gezahlt) einige Fehler stehen blieben, ist verständlich. Auch die fürchterliche Form d-a-r-genat (§ 174, 2d) ist so entstanden, indem der Setzer mein etwas zu grofs geratenes e für a und den Anstrich des e für einen Bindestrich hielt. Ebenso rührt die Vertauschung der
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 3
Überschriften in § 172, wie auch das fehlende o in § 159 Class I Zeile 6 vom Drucker her.
Die meritorischen Bemerkungen beschränken sich somit auf 27 Punkte, von denen ich nur 13, nämlich die zu den §§ 19, 55 II, 57, 62, 81, 106, 1261, 173, 174, 207, 210 und die ersten 6 Zeilen der Bemerkung zu § 112, 3 h anerkennen kann.
Zu § 178, 3 behauptet H. seltsamerweise, ich hätte den Irrtum crenaid 'you seil' statt 'you buy' aus Thurneysens Handbuch § 689 übernommen. Wenn das richtig- wäre, müfste es ein selt- sames Licht auf meinen Geisteszustand werfen. Meine altirischen Kenntnisse sind bedeutend älter als Thurneysens Handbuch; ich hatte schon nach Strachans Selections altirisch gelernt, bevor ich im Sommer 1908 die School of Irish Learning in Dublin besuchte. So elementare Worte wie crenaid und renaid sind schon jedem Anfänger bekannt, doch werden sie andererseits wegen der ähn- lichen Form und Bedeutung leicht unbewufst verwechselt, auch ohne dafs man deswegen erst in Thurneysens Handbuch nach- zuschlagen braucht. In meinem Handexemplar ist übrigens dieser Irrtum längst berichtigt, da ich beim Kauf eines Buches vor allem die Corrigenda im Text einzutragen pflege.
Im Folgenden will ich der Reihe nach die übrigen 18 Be- merkungen Hessens zu widerlegen suchen.
1. Betontes o im Hiatus vor e und i in melirsilbigen Worten.
H. bemerkt zu § 55 1 note b, dafs foessama den lautgesetz- lichen Genetiv zu foessam , Schutz' darstelle, während das all- gemein gebräuchliche foesma die Synkope des a der Analogie anderer Paradigmen verdanke. *fo-sessümo müsse nach Synkope der zweite Silbe regelmäfsig zu foessama werden. Vor allem handelt es sich aber niclit, wie H. meint, um die Kontraktion von o+e, sondern um o+i, da in *fo-sissämo die Synkope noch vor der Brechung des i zu e eintreten mufte; vgl. üiinsem 'Zermalmen' aus *to-7ii-sthä-mu-s.
Aber selbst wenn wir mit H. in diesem Wort eine Synkope der zweiten Silbe annehmen würden, würde diese niemals die Form foessama ergeben können. Die von H. (CZ IX 28 ft') be- handelte Kontraktion der Hiatusvokale o-[-e, i zum Diphthong oe ist nämlich von ihm nur für die Gruppen oe, ove nachgewiesen worden, nicht aber für die Gruppe ose, osi, die ganz anders be-
1*
4 JULIUS POKORNY,
handelt wird. Die von ihm beigebrachten Beispiele foessam und ■tuirstt widersprechen einander ja direkt, H. hält irrig fotssam für die lautgesetzliche Form und meint, -tuirset {=to-sirset) sei statt -*toerset nach Formen, wie der 'S. Sg. -*tmr eingetreten.
Die Unwahrscheinlichkeit dieser Erklärung von -tuirset liegt auf der Hand. Denn man wird doch nicht annehmen, dafs das ganze Paradigma von tn(i)nm ich durchsuche, erforsche' einzig unter dem Einflufs der komponierten 3. Sg. Präteriti und der 2. Sg. des Imperativs seinen durchgehenden Vokal oe in u(i) verwandelt habe. Abgesehen davon, dafs eine derartige Analogiebildung in so früher Zeit ganz unwahrscheinlich ist und erst im Mittelirischen verständlich wäre, zeigt der einsilbige Imperativ tuir (Feh Oeng. Prol. 331), dafs gerade umgekehrt die isolierten Formen mit zwei- silbigen u'i durch Einflufs aller übrigen Formen umgestaltet worden sind. Man wird also annehmen müssen, dafs das u in tu(i)nm lautgesetzlich ist, dafs also die Lautgruppe osi über olii zu uhi wurde und dafs erst dann durch die Sj^nkope das i aus- gestofsen wurde. Dafs ohi anders als ovi behandelt wurde, ist ja schon wegen der Verschiedenheit des dazwischen liegenden Lautes wahrscheinlich und wird auch durch die Kompositionsform des Wortes larn(n) 'Eisen' bestätigt, da hier isarno- nicht zu Harn(n)- kontrahiert, sondern über *iharno, eliarno durch Synkope des zweiten Vokals zu ern(n)- geworden war. Man mufs über- haupt, wie ich dies in meiner Grammatik getan habe, zwischen Hiatusvokalen, die durch Schwund eines v und solchen, die durch Schwund eines s entstanden sind, streng scheiden, was bisher niemals geschehen ist. Auch die Formen bnißtir (LU 125 b 31), ro-hruthea (Fei. Oeng. Prol. 35) zu hriäd 'zerbricht' (*hhrusUi) beweisen, dafs u (aus altem u oder o) in mehrsilbigen Worten mit dem folgenden i nicht kontrahiert wird, falls altes 5 dazwischen stand. Um übrigens noch auf iuirim zurückzukommen, so muls es, wenigstens von der Zeit des Kalenders des Oengus an, mit langem tc angesetzt werden, wie das durch Assonanz gesicherte tuinne (1. Plur. Ind. Präs. rel.) im Kalender (Sept. 17) und das mittelirische tür (jüngere Neubildung zu tüirim) beweisen. Es handelt sich hier deutlich um eine analogische Neubildung unter dem Einflufs des sjiionymen -* toraig (to-fo-reig), das im neu- irischen töraighim vorliegt; gleichzeitig dürfte auch das in der 2. Sing. Imper. und in der verbundenen 3. Sing. Prät. vorliegende, infolge des Hiatus gelängte n (tuir) mitgewirkt haben.
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 5
Das neuirische töraighim weist zweifellos auf die Existenz eines altirisclien -töraig hin. Das nicht -palatale r macht keine Schwierigkeiten, da voririsches -*to-vo-reg-et regelmafsig -töraig ergeben mufs. Geschwundenes v bewirkt nämlich (was, soviel ich sehe, noch nirgends erwähnt Avurde) ebenso die Um- färbung eines folgenden Konsonanten, wie ein anderer Konsonant. Dies wird ganz sicher durch Formen, wie -foiret (*vo-vcr-änt), -roirea, ('*;-o-?.'e'r-rt/;^be wiesen, die sonst -*foirat, -roira ergeben hätten, da die Qualität des r niemals durch die Qualität des vorhergehenden Vokals allein bestimmt werden kann. Somit geht auch toissech regelmäfsig auf *to-vissäJio- zurück und die von Pedersen (Grammatik II 30) und mir (Grammar 44) an- genommene Grundform *tovisf;jäJxO- neben britischem tovissäJco- ist unnötig. Das nichtpalatale d in roida 'des (grofsen) Waldes' (*ro- vidous) ist teils auf den Einfluis der übrigen Singularkasus (*rüud, später roed), teils auf den Genetiv des Simplex (feda) zurückzuführen.
Was für die umfärbende Wirkung des geschwundenen v gilt, gilt erst recht für das aus 5 entstandene, geschwundene h. Denn wenn dies h imstande war, eine folgende stimmhafte Spirans stimmlos zu machen (z. B, foch{a)id aus fo-sagid), so muls es auch Umfärbung bewirkt haben, wie ja noch heute im Neuirischen deutlich palatales und nicht-palatales h (aspiriertes s) in der Aus- sprache unterschieden werden. Es kann also focssam schon des- halb nicht durch Synkope aus fo-sissam entstanden sein, da (ab- gesehen davon, dals man «, nicht oe erwarten müfste) die Form sonst foisscm, mit palatalisiertem ss lauten Avürde und ein Grund zur analogischen Umgestaltung nicht vorläge, um so mehr, als das palatale ss durch das Verbum fo-sissedar, -foissedar gestützt worden wäre.
Wie erklärt sich aber nun die Form foessam? Ganz einfach ebenso, wie -roichan aus -ro-chechan, -fokhred aus -fo-chicherrcd, -coima aus -*com-€7na usw. (Thurneysen § 177). Die Form -fokhred beweist klar, dals der haplologische Schwund des ersten Kon- sonanten noch vor der Synkope erfolgte und dafs auch die Ent- stehung des Diphthongs in jene frühe Zeit fallen mufs, denn ein viersilbes -""foicherred hätte -"^fakherred, nicht aber -fokhred er- geben. Auch * fo-sissam ist auf dieselbe Weise noch vor der Zeit der Synkope zu foissam geworden und der zur Zeit der der Synkope bestehende Genetiv foissama mufste, wie ich richtig angenommen hatte, zu focsma werden.
6 JULIUS POKOKNY,
2. (her die o-Färbung in unbetonten Silben.
H. bemerkt zu § 63, dafs die von Pederseu (G. G. A. 1012, S. 30 f.) und mir getroffene Unterscheidung u- und o-farbener Kon- sonanten unwahrscheinlich sei, da u und o nur Varianten desselben Timbres darstellten. Eine so subtile Streitfrage ist natürlich nicht leicht zu entscheiden, da gerade iu unserem Falle die Analogie stark mitspielt, ^^'ährend ich z. B. das o im Nom-Sg. mlegon 'Melken' aus *mlt/ono- auf das alte o der Grundform zurückführe, sieht H. in diesem o eine Variante des gleichfalls im Nom. vorkommenden u {inlegun), das der Analogie des laut- gesetzlichen Genetivs {mleguin aus *mlgom) oder Dativs (mlegun aus *mligotiH <*mJgonoi) zu verdanken sei. Über die Entstehung des Nom. mlegun bin ich derselben Ansicht, glaube aber nicht. dafs mlegon erst aus mlegun entstanden sei, wie H, meint.
Es wird sofort klar, dafs diese Frage nur durch Beibringung von Beispielen, bei denen jede Analogiewirkung wegfällt, ent- schieden werden kann. Das von mir aufserdem beigebrachte flechod ist deshalb in der Tat w^eniger beweiskräftig.
Das wichtigste Merkmal, wodurch sich «-farbene und o- farbene Konsonanten unterscheiden, habe ich nun darin gefunden, dafs unbetonte Vokale zwischen w-farbenen und o- oder a-farbenen Konsonanten (und umgekehrt) nur als u oder o erscheinen, während sie zwischen ö-farbenen und neutralen Konsonanten (und um- gekehrt) als 0 oder a erscheinen (Grammar § 57 c). Wenn es mir nun gelingt, zu zeigen, dafs es aufser dem aus u entstandenen o (z. B. -dgor "ich fürchte' neben -dgur) auch ein o gibt, das auf altes 0 zurückgehen kann und niemals mit w, sondern nur mit dem daraus hervorgegangenen a wechselt, so mufs die besondere 0- Qualität der Konsonanten als gesichert gelten, denn es ist ganz ausgeschlossen, dafs schon zur altirischen Zeit m zu a geworden sei.
Da ist vor allem die Form feronn 'Land' (AU 845, 862, 871), die auch als ferann (Kalender des Oengus) erscheint. Hessen meint nun, das von mir angeführte feronn beweise nichts für eine alt irische o-Färbung, da es durch sein Vorkommen in den Annalen von Ulster schon als archaisch gekennzeichnet sei und daher mit dem „später" belegten ferann nicht auf eine Linie gestellt werden dürfe. H. hat sich offenbar nicht die Mühe genommen, nach- zusehen, aus welcher Zeit die Beispiele von feronn aus den Annalen stammen; da sie sämmtlich der zweiten Hälfte des 9. Jahr-
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 7
hunderts angehören, sind sie doch alles eher, als „archaisch", und sogar jünger, als die durch das Metrum festgelegte Form ferann aus dem Kalender des Oengus. Da fcrotm nur auf *vcrono- zurück- geführt werden darf und das o analogisch nicht erkLärt werden kann, liegt hier wohl ein unzweifelhaftes Beispiel für von der w-Färbung verschiedene o -Färbung vor.
Ein anderes, sicheres Beispiel für o-Färbung ist die En.dung des Gen. Sing, und Plur. der n- Stämme, die altirisch stets als -tno7i oder -man erscheint (Grundform -monos), so in hrithemon, hritheman {ziihnthe^n ''Richter'') orhaman (zu orJaw'Erbe'), ßcheman (zu fechem Gläubiger, Schuldner), usw. Dem nur ein einziges Mal vorkommenden -niun (süamctmm zu süainem 'Seil' Wb 26b 17) kann gegenüber den zahlreichen anderen Beispielen keine Be- deutung zugemessen werden, um so mehr, als es sich hier um einen Schreibfehler, veranlafst durch das u im unmittelbar voraus- gehenden denum handeln kann, wenn man nicht analogischen Einflufs der Formen auf -fnuin annehmen will. Thurneysens An- satz einer Endung -nmn im Paradigma (Handbuch § 326) ist unrichtig und irreführend. Ebenso unrichtig ist seine Zurück- führung von hrithemon, -man auf eine Grundform *hrithemnos, da diese stets nur hrithemun, -mon, niemals aber -man ergeben hätte, da epenthetische Vokale nach Labialen vor l, n, r immer ge- rundet sind, also stets domiin, domon, omun, omon, lohur, lohor, niemals aber *doman, *oman, *lobar (Pokorny, Grammar § 60). Es ist daher mit Pedersen eine Grundform *britijamonos, *bhrti- jdmonos anzusetzen, da auch Ogam SEGAMONAS auf -monos und nicht -*mnos hinweist. Da a im Gen. Sing, von talam, 'Erde' ist ganz regelmälsig, denn *talamonos (älter *Ü9monos) ergibt lautgesetzlich tahnan und nicht *talmon, weil bei der Synkope die Qualität des ersten Konsonanten (l) ausschlaggebend ist. Thurneysens Regel in § 171 Zeile 1 — 10 ist entsprechend §§ 60, 63 meiner Grammatik abzuändern, wo übrigens das Beispiel anacol (auch in § 57 c) durch hrithemon zu ersetzen ist.
Durch das oben Ausgeführte wird wohl das Bestehen einer eigenen o-Färbung, die im Gegensatz zur w-Färbung früh zu a-Färbung neigte, zweifellos festgestellt. Das o in Formen, wie mlegon 'Melken' (*mligotio-) oder escongon (Endung -*onos), Gen. Sing, von escung^AstV wird man entweder als Zeichen der o-Färbung, die hier etymologisch berechtigt ist, oder als Variante des ii, das aus dem Dativ mlegun, esconguin analogisch eingeführt sein kann,
8 JULIUS POKOUNY,
auffassen dürfen. Ganz gewifs analogisch ist das u, o iu oycun *p:rschlaf?eiv (*orycnU) und foytir %vo-garos) 'Laut, Ton', wo es aus dem Dativ orcuji, fognr und Genetiv focjuir eingeführt ist; lautgesetzlich erwartet man orcan und "^fogar. orcon, fogor sind dann erst sekundär aus oixun, fognr entstanden.
3. Zur Flexion von nienm{a)e 'Sinn*.
H. tadelt mich, dafs ich die von Thurneysen (§ 171) gegebene Regel, wonach unleniertes m vor erhaltenen Vokalen der ge- rundeten Färbung unzugänglich sei, in meiner Grammatik über- gangen habe. Ich habe dies mit Absicht getan, da sich diese Regel einzig und allein auf den Gen. Sing. Plur. tnenman stützt, der offenbar auf *nienmonos zurückgeführt werden soll. Vor allem ist nicht einzusehen, warum gerade nur unleniertes m von den übrigen Labialen abweichend behandelt worden sein soll, dann ist aber auch die Form *menmonos durchaus unsicher und unwahrscheinlich, da sie mit dem Nominativ menm{a)e direkt in Widerspruch steht. Auch Pedersens Annahme eines neugebildeten Nominativs "^menmijos ist recht gezwungen. Da ist doch die Annahme, dafs menm(a)e auf *menmen-s, der Genetiv menman auf *menmeii-os zurückgeht, um vieles naheliegender. Vor allem ist lautlich jetzt alles in Ordnung und auch der sekundär sigma- tische Nominativ findet seine genaue Analogie in latein. snnguis aus *sangHcn-s, griechisch fithcc aus *melan-s, wo gleichfalls alte n-Stämme ein s im Nominativ angenommen haben.
4. Die Behandlung der Lautgruppen är, dm,
H. bezweifelt, dals cretar 'Reliquie' aus *kre(lhrä hervor- gegangen sei, wie ich in § 109 angenommen habe und meint, dafs dram aus *ad-rimü die regelrechte Behandlung der Gruppe dr zeige. Wie will er sich aber mit ir.-ßtir 'er weifs': cymr. gwyr und cretar: mcymr. creir auseinandersetzen? Die Zusammen- gehörigkeit der irischen und cymrischen Formen ist doch un- leugbar und es ist nicht einzusehen, weshalb man sich gegen die Ansicht sträuben sollte, die Gruppe dr sei unverändert erhalten geblieben. Zeigt doch d vor r auch im Lateinischen eine Sonder- behandlung. Solange man die irischen und cymrischen Formen nicht auf andere ^^'eise in Einklang bringen kann, mufs man bei Pedersens Erklärung bleiben, die auch etymologisch einwandfrei
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 9
ist. Nur miifs wegen des Nebeneinander von cretair und cretar ein alter ö- Stamm angesetzt werden, da sich cretair dann als die bekannte mittelirische Umbildung desselben darstellt. Der Schwund des d vor r im Kompositum erklärt sich einfach daraus, dafs z. B. in ad-r'imü das d der Präposition ad- schon aspiriert war, als es akzentuell mit *rimä zu einem Worte verschmolz und daher schwinden konnte, während in der alten Gruppe dr, in der das dentale r die Aspiration der homorganen Media verhindert hatte, das nicht-aspirierte d natürlich erhalten blieb.
Auch die Gruppe dm zeigt scheinbar eine doppelte Be- handlung, die aber bisher nicht erkannt wurde. In alten Bildungen ist nämlich das d vor m zwar aspiriert worden, aber altirisch noch nicht ausgefallen, wie Thurneysen (§ 149 b) irrtümlich an- nimmt. Beispiele für erhaltenes d sind naidm 'Verknüpfen', maidm 'Brechen', feidm 'Anstrengung, Dienst', sleidm 'sputamen', teidm 'Pest', Thurneysens Vermutung (§ 731), dals naidm, das Verbalnomen zu nasc(a)id, über ^nazgmen auf *nasc-men zurück- gehe, und dafs maidm danach analogisch gebildet sei, ist schon wegen des angenommenen Wandels von scm zu zgm nicht wahr- scheinlich, auch wäre eine so alte Bildung kaum vom Präsensstamm ausgegangen. Vor allem blieben jedoch Formen, wie feidm, sleidm, teidm unerklärt, da man sie doch gewifs nicht auf Beeinflussung von naidm zurückführen kann. Man könnte zwar daran denken, dafs zwischen d und m (das aus sm hervorgegangen sein könnte) ein Vokal geschwunden sei, aber dann müXste dieser Vokal ja im Nominativ erhalten geblieben sein; der Nominativ kann auch nicht nach den obliquen Casus neugebildet sein, da sich sonst der palatale Auslaut nicht erklären liefse; die Gruppe dm ist nämlich im Genetiv und Dativ nichtpalatal, also nadni{a)e, nadm{a)imm usw.
Es bleibt sohin nichts übrig, als naidm, maidn, feidm usw. direkt auf *nad-men, mad-men, ved-men, (zu idg, *vedh 'binden' in ir, fedan cymr. gwedd Joch) zurückzuführen. Dementsprechend mufs reimm 'Fahrt' auf *reid-smen zurückgeführt werden, da *reid-men zu *reidm geführt hätte (irrig Thurneysen § 149 b).
In der Kompositionsfuge ist hingegen dtu zu mm geworden, wie aus animus 'Versuch' {*ad-messus) hervorgeht. Da es sich natürlich hier um eine bedeutend jüngere Bildung handelt, als in den oben erwähnten Fällen, ist die verschiedene Behandlungs- weise verständlich. Das d von ad- wird, bevor dies mit *messus
10 JULIUS POKORNY,
durch den expiratorischen Akzent untrennbar verbunden wurde, weil auslautend, eine schwächere Artikulation erhalten haben, als in den alten Bildungen *nad-me7i, mad-mcn (wo es seit alters- her durcli den folgenden Konsonanten gestützt wurde) und sich daher eher an den folgenden Anlaut assimiliert haben.
Wem übrigens diese Erklärung von ammus nicht glaublich erscheint, der könnte sich die Sache auch allenfalls anders zurecht legen. Das d könnte nämlich, falls dessen Erhaltung laut- gestzlich wäre, im Nom. Dat. Acc. Sing, ammus durch Einflufs des Gen. Sing, und Nom. Dat. Acc. Plur. beseitigt worden sein, da es in Formen, wie *aidmseo, *aidmsi, *aidmsib, *aidmsiu wegen der schweren Konsonantenhäufung regelrecht ausgestofsen worden sein könnte. Dasselbe kann man für die Yerbalformnn von ad- mnlethar annehmen, wo z. B. die kontrahierte Form *-aidmdethar (3. Sing. Präs.) ebenfalls das erste d auf diese Weise verloren haben könnte.
Auf jeden Fall ist die Erhaltung des d in naidm,, maidm, usw., als lautgesetzlich zu betrachten,
5. Über die mangelnde Umfärbung der Hiatiisvokale vor e.
In § 112, 3 h habe ich die Regel aufgestellt, wonach ov im Hiatus vor c als o erscheint. H. bestreitet dies und behauptet auf Grund von fuür 'Bewirkung' (das ich statt aus "^vo-verom irrtümlich aus *vovrom hergeleitet habe), fo-ruär (*-ro-verasst) 'hat bewirkt', dafs ov auch vor e zu u umgefärbt worden sei. Das von mir beigebrachte oäc 'jung' aus '*Jov€nko- hält er nicht für beweiskräftig, da es aus *'üäc durch Einfluls von *d^' unver- sehrt, Jungfrau (selten „Jüngling", aber nur in asketischem Sinn) ent.standen sei; die Bedeutung 'jung', die H. dem Wort 6g zu- schreibt existiert nicht und ist offenbar von ihm erst ad hoc er- funden; öfj wird immer von oäc streng geschieden und nur in dem Sinn 'reine Jungfrau', 'sittenrein', 'unversehrt' u. ähnl. ge- braucht. Ferner sei *iuic auch durch Einflufs von oice 'Jungsein', und obliquen Formen, wie dat. pl. *oicib, acc. pl, *oicm zu oac geworden; die wirklich belegten Formen öcaib, öcu hätten ihre Gestalt vom Nominativ oäc bezogen. (Nebenbei bemerkt ist der Ansatz oiciu verfehlt; wie ich anderwärts gezeigt habe, werden Gutturale und Labiale durch folgendes u unter allen Umständen depalatalisiert; es ist also *oicu anzusetzen).
STREITFRAGEN ZUR ALTIUISCHEN GRAMMATIK. 11
All (las klingt ganz schön, aber oäc und og sind einander ursprünglich doch nicht so ähnlich; schon die Bedeutung ist doch verschieden genug, die Form war es früher ebenfalls, und man sieht nicht ein, warum *'iiäc' 'jung' durch Einflufs von ög 'sitten- rein' zu öäc hätte werden sollen.
Wie will sich dann H. mit ar-coät 'schadet' aus -*kovedct *kom-vedli-€t auseinandersetzen, das ja auch o aufweist? Wenn somit Hs. Beispiele ft'tär, fo-ruär anders erklärt werden können, wird man annehmen müssen, dafs o, wie ich vermutet habe, vor e nicht umgefärbt wird, was ja a priori zu erwarten wäre, da e im allgemeinen eine solche Wirkung nicht ausübt. Ich bin nun der Ansicht, dafs sich das ii in füär nur durch Einflufs des vorgehenden und nachfolgenden v erklärt; wenn sogar a in *mages (Dat. Sing, von mag 'Feld') durch Einflufs der umgebenden Konsonanten zu nmlg wurde, so ist *vov€rom gewifs auch aus demselben Grunde zu *viiverom, daraus füär geworden,
fo-rüär 'hat bereitet' ist auch einfach Analogiebildung zum ro-losen Präteritum -füär (zufällig nicht belegt), das über '^vuverass auf *vo-v€rasst zurückzuführen ist. öac stellt somit die laut- gesetzliche Entwicklung aus *jovenJco- vor.
Schon sub 1 habe ich darauf aufmerksam gemacht, wie bedenklich es ist, Hiatusgruppen, die durch v geschieden waren, mit denen, die .? aufwiesen, ohne weiteres zusammenzuwerfen. H. treibt nun seine doktrinäre Auffassung so weit (S. 327), dafs er, ohne Beispiele beibringen zu können, einfach behauptet, 0 wäre auch in den Gruppen oe, ope, ose zu u geworden, und weil 0 und e gewöhnlich, was die Umfärbung betrifft, gleich be- handelt werden, sei auch e in den Gruppen ee, epe, ese zu / ge- worden! Auf diesem aus mehreren Unbekannten gewonnenen Lehrsatz baut er nun seine unsicheren Ausführungen auf. Übrigens gibt es sogar zwei Beispiele für oe, ose, nämlich fo'id 'schläft' aus *voseti = Skr. vdsati und ar-foim 'nimmt an' aus *vo-cmet, die zeigen, dafs o hier nicht zu u geworden ist. H. hält aller- dings (CZ IX 66) das oi in ar-foim für einen Diphthong, aber ganz willkürlich, blofs weil ihm das AVort nicht in seine kon- struierte Regel pafst, dafs o stets im Hiatus vor e zu u geworden sei. Ganz falsch ist auch daselbst seine Behauptung, dafs do-coi 'er gehe' und ar-coi 'er schade' nicht lautgesetzliche Formen seien, sondern nach 3. pl. subj. praet, -coistis u. ähnl. Formen umgebildet seien; eine Grundform *ito-i'e55-^ mufs doch ebenso zu -co{ führen,
12 JÜF.IÜR POKORNY,
wie *borc zu hol usw. und kann niemals -cuä oder -cuai' ergehen, wie H. meint.
Ein weiteres Beispiel für oe hätten wir in do'ib 'zu ihnen', foib 'unter ihnen', wenn das suffizierte Personalpronomen wirklich auf •*cbis, *cibhis zurückginge, wie H. und Thurneysen annehmen. Das nur einmal (Thes. II 240) überlieferte duaib soll natürlich wieder die regelmäfsige Form darstellen, w^ährend doch die An- nahme auf der Hand liegt, dafs das u hier entweder der 1. nnd 2. Plur. oder der einfachen Präposition entnommen ist, die in dem betreffenden Text immer nur als du auftritt. Übrigens dürfen wir nicht mit Thurneysen -*ebis, sondern müssen mit Pedersen ■*obis als Grundform ansetzen, und zwar aus folgenden Gründen: eissib und indib beweisen deswegen nichts für den ursprünglichen Vokal der Endung, weil mit Ausnahme der 3. Sing. m. n. alle andern Personen regelrecht palatalen Stammkonsonanten auf- weisen und daher auch bei ursprünglicher Endung -*obis die Palatalisierung analogisch eingeführt worden sein könnte. Da di'ib, do'ib, fu'ib, ösib, ocaib an und für sich nichts beweisen können, ebensowenig die junge Bildung fiadaib, bleiben nur noch foraih und naidib, nadib übrig, foraib könnte aber auch von den andern Personen analogisch beeinflulst sein, wenngleich hier die Wahr- scheinlichkeit geringer ist, da die Qualität des r in den yer- schiedenen Personen stark wechselt; so bleibt nur mehr üaidib, üadib. Nach den Glossen zu schliefsen w^äre das d stets palatal, aber in dem sicher noch altirischen Imram des Mäeldüin (Anec- dota I 50 ff.) ist die Form üadaib viermal (Zeile 38, 101, 130, 216) durch den Reim gesichert. Da nun sämtliche Personen im Para- digma von (h)i\aim(m) palatale Endungen Aufweisen und die einzige nichtpalatale 3. Sing. m. n. (h)üad schliefslich (schon in Ml) durch die Analogie der andern Personen auch zu (hjuaid ge- worden ist, so ist es klar, dafs ein ursprünglich berechtigtes (h)üaidib (aus *aud-cibis) sicher unverändert erhalten geblieben wäre, da man ja nicht wüfste, weshalb es zu (h)üadaib hätte werden sollen. Die Form (h)üudaib mufs also wohl die laut- gesetzliche Form darstellen und somit auf *uud-obis zurück- gefühhrt werden; das daneben belegte (h)uaidib ist deutlich eine Neubildung nach dem Muster der übrigen Personen, gleichwie (h)üaid neben (hjüad.
Um jedoch zum Thema zurückzukehren: H.s Behauptung, 0 wäre auch in den Gruppen oe, ose zu u geworden, ist grund-
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHBN GRAMMATIK. 13
falsch; selbst wenn ove zu ue geworden wäre, könnte man daraus auf oe, ose keinen Schluls ziehen, da die ümfärbung nicht der Stellung im Hiatus, sondern dem Einflufs des v zuzuschreiben gewesen wäre. Gänzlich müfsig sind daher seine Versuche, das e in U 'heifs'i) und de'id 'träge' als unursprünglich zu erweisen, da ja seine Voraussetzungen über die Behandlung des o unrichtig sind. Um nun seine Doktrin, dafs e-e zu i-e werden müsse, zu beweisen, will er diese ganz sicher lautgesetzlichen Formen als Analogiebildungen erklären, um in dem scheinbar widersprechenden di-all 'Deklination' den Beweis für jenen Lautwandel zu finden. Auch dieser Widerspruch ist aber nur konstruiert, denn weshalb soll hier nicht die geläufige Gestalt di- fidg. de-) der Präposition vorliegen? Aufserdem ist es mit Rücksicht auf H.s eigene Aus- führungen ganz unmöglich, diall auf de-ello- zurückzuführen, denn er führt das e in de'id 'träge' (aus *de-sed-is) auf analogischen Einflufs des Nom. Plur. deedi, Dat. Plur. deedih zurück, die ihrer- seits wieder aus *dedi, *dedib umgebildet seien, das heilst, er nimmt an, dafs der Wandel von e-e zu i-e erst nach der Kontraktion eingetreten sei, denn sonst hätte *de-sedejes ja nicht zu *dedi kontrahiert werden können. Dann hätte aber auch *df'-ellam, *de-eUadach zu *deUam, *delledach werden müssen, während doch die Formen -dillem (1. Plur. Konj. von do-ella 'de- kliniert, weicht ab') dillcdach ('deklinabel') überliefert sind, die somit nach H.s eigener Regel nur die Form dl- (idg. de-) enthalten können. Wir kommen somit zu dem Schlufs, dafs H. nicht einmal ein einziges Beispiel für den angeblichen Wandel von e-e, epe, ese zu i-e beibringen kann, ebensowenig, wie für eve oder für den Wandel von ose, ope, o-e zu u-e. Es gehört doch viel dazu, trotzdem eine solche Regel aufstellen zu wollen! H. hat übrigens übersehen, dafs es noch zwei Beispiele gibt, die seinen Anschauungen gleichfalls widersprechen, nämlich deac (Gen. von 'zehn') aus "^de-enh^ö < *dvei-penk''ou und das besonders beweisende dead 'Ende', das auf *de-vedo- zurückgeführt werden mufs; das Kompositum ist erst nach dem Wandel von ev zu ov gebildet worden, weshalb das e hier erhalten geblieben ist;
') Mit welchem Recht setzt H. eiueu Nominativ tee aus *tepens an? Mit regelrechtem Schwund der Endsilbe entsteht nur einsilbiges te; die Schreibung tee im Leidener Prisciau (65 a) neben te (Sg.) beweist doch ebenso- wenig Zweisilbigkeit, wie die Schreibung rii neben ri 'König'!
14 JULIUS POKORNY,
daneben liegt die Nebenform d'iad, die auf *di-vedo- {<*de-vedho) zurückgeht; das Nebeneinander von de- und dt- findet sich auch in der Verbaltiexion, da das Präteritum -deraid (Ml 99 b 13) auf -*dero-vödhe, der Konj. Imperf. -dised dagegen auf -*dt-vedh-s-eio zurückgehen mufs.
6. i n-degaid * hinter -her, nach'.
S. 328 Anm. beschäftigt sich H. mit degaid, das er auf *de- saigid zurückführt. Die Nebenform digaid soll hingegen auf *di-saigid zurückgehen. Dies ist jedoch ganz unmöglich, denn langes l ist im Hiatus früh gekürzt und wie kurzes i behandelt worden, was durch ern-, die Kompositalform von iärnn 'Eisen' (also isarno-> *i(h)arno-> *earno-> ern-) unzweifelhaft bewiesen wird. Das i in digaid mufs somit analogisch sein und wird wahr- scheinlich von dem gleichbedeutenden i n- d'iad bezogen sein, dessen i zur Zeit von Ml. (hier tritt nämlich digaid zuerst auf) schon im Hiatus wieder gelängt worden war. Es liegt somit gar kein Grund vor, degaid nicht auf disaigid zurückzuführen, umso- mehr, als auch die Yerbalform con-dieig (aus *di-saig) auf die Gestalt dl- hinweist.
Die nicht-palatale Qualität des g in degaid bedarf noch der Erklärung. Mit Rücksicht auf Formen, wie -roirea aus *ro-(v)era, -dillem aus *di-ellam, -dimea aus *di-ema könnte man zwar an- nehmen, dafs ein synkopierter }iisit\\s\ok?d auf den nachfolgenden Konsonanten die gleiche umfärbende Wirkung ausübe, wie ein sj'nkopierter Vokal zwischen zwei Konsonanten, aber Beispiele, wie remi 'vor ihr' aus (*i))risamjüi (das nach Ausweis des mittelir. reime, roime palatales m hat) oder heimmi ,wir werden sein' aus *bijami <*bhvijämesi zeigen deutlich, dafs bei der Synkope von i-a keine ümfärbung des folgenden Konsonanten erfolgt. Dies erklärt sich einfach daraus, dafs bei der Gruppe ove das v noch vor dem Schwund die Ümfärbung bewirkte, während sich die Gruppe i-e zu ije entwickelt hatte, worauf dann das ; in gleichem Sinne einwirkte. Die Gruppe i-a hingegen wurde kurz vor der Synkope zu e-a und das a schwand hier spurlos, da sich zwischen e und a kein Halbvokal mehr entwickeln konnte, der die Färbung des a dem folgenden Konsonanten mitgeteilt hätte. Wir müfsten somit aus *di-saigid die Form *de(i)gid erwarten. Es liegt also wahrscheinlich eine analogische Beeinflussung durch i n-agaid
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 15
'gegen, nach' vor, das nicht nur teilweise in der Bedeutung, sondern auch lautlich mit i n-degaid zusammenfiel, da letzteres schon altirisch wie i n-egaid mit Verstummung des d gesprochen wurde, agaid selbst ist eine Kompromifsform zwischen dem Nominativ agad und dem Akkusativ aigid, welch letzterer auf *agetein zurückzuführen ist, agad dagegen auf *agetn.
Die gleiche Vermischung von saigid und agaid findet sich auch in i frühagaid 'gegen' an Stelle des lautgesetzlichen fritliaigid = früh- saigid.
7. A^okalkoiitraktion und Synkope.
H. tadelt mich (S. 328) wegen des Ansatzes von langem ö in do-c6tar 'sie gingen', das er auf -*couaiar zurückführt. Die altirische Schreibung mit kurzem o, sowie der kurze Vokal in fochaid aus fo-saigid sollen die Unrichtigkeit meines Ansatzes beweisen.
Die Form fochaid beweist aber gar nichts, da es sich hier um die Gruppe osa handelt, die für ova noch lange nichts besagt, wie ich schon wiederholt bemerkt habe, besonders da in letzterem Fall das schliefslich vokalisierte v in Rechnung gezogen werden mufs. Auch die dreimalige Schreibung -cotar neben -commar ist allein nicht beweisend, da die Längezeichen ja oft genug aus- gelassen oder verblafst sind. Das einmal (Ml) belegte du-cüatar weist im Gegenteil auf do-cötar hin und zwar deshalb, weil es nicht mit H. (C. Z. IX 28) als Analogiebildung zur 3. Sing, do-cudid erklcärt werden kann. Wenn nämlich -cüatar das ua von -cuäid bezogen hätte, so müfste es wie dieses zweisilbiges u-a haben, was auch H. ganz willkürlich annimmt; die Unrichtigkeit seiner Behauptung zeigt ein Blick in den Kalender des Oengus, wo ausdrücklich do-cküatar mit Diphthong üa (Prol. 279) über- liefert ist. Aufserdem lautet ja die 3. Sing, noch in Ml. regel- mäfsig doco'id] nur einmal ist die Form du-cuaid überliefert, die selbst erst einer jüngeren Analogiebildung (Einflufs von -dechud, -dechuid oder von ad-cu(a)id 'hat erzählt') ihre Entstehung ver- dankt und somit schon aus chronologischen Gründen nicht zur Erklärung von dii-cüatar herangezogen werden kann, -cüatar erklärt sich jedoch leicht aus -cötar durch Analogie zu den Fällen, in denen 6 regelrecht zu üa diphthongiert worden war. Dazu kommt noch, dals die Annahme des ö in -commar, -cötar
16 JULIUS POKORNY,
nicht eiumal zu dem kurzen o in fochaid in A^'iderspruch steht, wie H. meint, denn das u beruht ja gar nicht auf Verschmelzung mit a, das vielmehr regelrecht ausgefallen ist. Die Entwicklung ist etwa die, das urkeltisch *-covndontar über *-covädoddar durch Hai>hulogie zu *-covatar wurde und dafs das a durch die Synkope ausfiel, während o mit dem zu u gewordenen v noch vor dessen Soliwund zu ö verschmolz. Diese Verschmelzung ist um so eher anzunehmen, als ja, wie die Umfärbung des r in- yotrea {<*rO' verät) u. a. zeigt, das v nach betonter Silbe nicht gänzlich vor der Synkope geschwunden sein kann. Dals die Gruppe -ova-, w'ie ich angenommen habe, durch die Synkope zu 6 wird, zeigen auch com i^covarju), cörae {*covarja) zu coir 'richtig, passend', das, wie Bergin gezeigt hat, nicht mit cymr. cywir gleichgesetzt werden darf. H. meint zwar (C. Z. IX 2 a), dafs "^coru, corae vor- erst durch Einflufs von co(a)ir zu *coäru, *coärae umgestaltet worden seien und dals später eine sekundäre Kontraktion zu com, corae stattgefunden habe, aber diese Idee ist, abgesehen von ihrer Umständlichkeit, auch an und für sich ganz widersinnig. H. scheint nämlich nicht zu wissen, dafs das (nur selten belegte) a in co(a)'ir, wenn es nicht einfach Zweisilbigkeit bezeichnete, doch in altirischer Zeit jedenfalls nicht gesprochen w^urde, wie die fast ausschliefsliche Schreibung coir zeigt. Es kann daher *com unmöglich durch Einflufs von codir zu *coäm ge- worden sein. Somit müfste diese Analogiebildung in eine Zeit zurückgehen, als das Wort noch co-ar' lautete; das ist aber höchst problematisch, weil wir nicht wissen, ob damals nicht auch die Synkope noch nicht eingetreten war; ferner sollte man doch alt- irisch noch Formen wie *coar(a)e, *coaru vorfinden, wie auch loathar noch neben Utlior überliefert ist — es heifst aber schon in der ältesten Zeit immer nur core. Auch die oben widerlegte Annahme, -cüatar habe sein a von ■ci\(a)id bezogen, ist schon deshalb unmöglich, weil das a in ■cu(a)id eben nur orthographisch vorhanden war.
Die Entwicklung von ova zu 6 liegt weiter vor im Zahl- wort nomad 'der neunte', das auf *novameto- zurückzuführen ist. Mit H. eine Grundform *novemeto- anzusetzen (S. 331) verbietet ja schon dechmad 'der zehnte', das nur auf deJcameto-, *dehn-eto, nicht aber auf *dehemeto zurückgehen kann und beweist, dafs die l^ildung der Ordinalia in eine Zeit zurückgeht, als *nevn, dekm noch nicht zu ""neven (durch Einflufs von dehmmevem) *deJcem
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 17
g-eworden waren, weshalb der silbische Nasal die antevokalische Behandlung erfuhr. Es ist also uririsch '^novameto-, älter *nevuto- ■j-eto- anzusetzen.
Wegen des kymr. naiv 'neun' auch fürs Irische eine Grund- form *navn anzusetzen, die ganz unerhört wäre, liegt kein Grund vor, da die britannischen Dialekte öfter -ov- unter nicht ganz klaren Bedingungen wie -av- behandeln (vgl. Pedersen Gramm. 161); ein solcher Fall liegt zweifellos auch hier vor, weshalb die Grund- form "^novameto- und nicht *navameio- lauten muls. nömad ist also lautgesetzlich, ebenso auch nönbar 'neun Mann', da idg. ^nevn-viro- regelrecht über "^nevanviro- {n wird vor v zu an)^ *novanviro- zu nönbar^) w^erden mulste (falsch H. S. 331).
Unrichtig urteilt H. auch (S. 328) über die Quantität des Vokals im bereits besprochenen -dülem, dilledach, diUedche, den er als i ansetzt, obgleich hier ebenso wie in -dimea stets kurzes i geschrieben wird, wodurch er selbst die Beweiskraft des mangelnden Längezeichens in do-cotar, do-commar widerlegt. Metrische Bei- spiele, die die Quantität des i sicher festlegen würden, sind jedoch nicht vorhanden. H. scheint aber anzunehmen, dafs i im Hiatus mit einem folgenden e zu / kontrahiert worden sei, also -diUem aus *di-ellam, -dimea aus "^di-ema usw. Es muls hier di- mit kurzem i angesetzt werden ^), da das lange i im Hiatus noch vor der Zeit der Synkope gekürzt worden war. Ein anderes Wort liefert uns aber den Beweis, dafs in der Gruppe i-e das e ausfiel, ohne mit dem vorhergehenden i verschmolzen zu werden. Es handelt sich zwar da um die Gruppe iCvJe, aber da das e in den oben erwähnten Fällen vor nicht-palataler Konsonanz stand und daher eine offene Aussprache angenommen hatte und v zwischen palatalen Vokalen spurlos zu schwinden pflegt, da ferner i nach den irischen Lautgesetzen niemals mit einem andersfarbigen Vokal verschmolzen wird, wird man aus der Behandlung von ifüje immer- hin einen Wahrscheinlichkeitsschluls auf die von i-e ziehen können. Es handelt sich um das Wort didenach 'letzter', eine Ableitung von diden, das von Thurneysen (§ 824) irrig mit langem i an-
^) Es ist nicht gut denkbar, dafs das von H. als regelrecht betrachtete *noinher durch Einflufs von oclitar zu nönbar geworden wäro; dies hätte höchstens zu *nombar werden können, da auch der Diphthong oi durch das einfache not gestützt worden wäre.
^) Das einmal belegte dillib, Dat. Dual, von d'iall verdankt das lange i den übrigen Kasus, wo das i im Hiatus altirisch regelmäfsig gelängt worden war.
Zeitschrift f. oelt. Philologie XI. ')
18 JULIUS POKORNY,
gesetzt wird, iliden geht auf di-vedono- zurück und stellt sich zu (?irt(7 'Ende' (*d't-veilo-) und /er?«« 'Fahren' (*vedonn), von der- selben A\urzel. Wie der Reim mit mtlide (im air. Text Liadain und Cuirithir) zeigt, muls das / kurz angesetzt werden; in deden, dcdcuarh (*dr-vedono-) sind dagegen die beiden r zu e verschmolzen worden; im Ansclilufs daran und an die vorkonsonantische Form di- ist das i in diden(ach) dann im Mittelirischen gelängt worden. Der angeführten Regel über das Schicksal von -ive-, -i-e- scheinen nun die Formen du-m-dised (3. Sing. Konj. Impf.) aus *di-vessed <*vedh-s-eto und ditiu 'Schutz' aus *di-€ddm <*de-em-tjö zu widersprechen. Der Widerspruch löst sich aber leicht, wenn wir in Betracht ziehen, dals das e hier vor palataler Konsonanz stand und daher stark geschlossen war und in der Tat eine ?-ähnlit'he Aussprache angenommen haben mufs, wie der in nicht- sj'nkopierten unbetonten Silben eingetretene Wandel von e zu i vor palataler Konsonanz deutlich zeigt. Hier wird eben i mit dem folgenden Vokal, der beinahe zu i geworden war, kontrahiert worden sein, während in di-ellam usw. das e eine «-ähnliche Aussprache angenommen hatte und daher mit dem i nicht kontra- hiert werden konnte. Diese gleichartige Behandlung von i(v)e und i-e in -dissed und ditiu macht es wahrscheinlich, dafs auch in -dillem die Gruppe i-e zu demselben Resultat geführt haben wird, wie die Gruppe -i(v)e- in drden.
Auffällig ist das e in -dcci 'blickt' -derig 'verläfst'. Thurn- eysen will (§824) Grundformen, wde *di-en-JcSset, "^ dt -ess- reget ansetzen, aber dann bliebe das e unerklärt, da man entsprechend ditiu doch i erwarten sollte. Es kann sich also nur um Analogie- bildung zu unkontrahierten Formen, wie do-eci, dorerig handeln, oder man mufs annehmen, dafs diese Verba die Form de- und nicht di- enthalten, was gleichfalls möglich wäre.
8. Die Beliandlimg der Gruppe -ovo-,
R nimmt im Gegensatz zu der bisherigen Anschauung an (S. 329), dafs -ovo- im Auslaut über ou erst zu du und dann zu do, ö geworden sei. Seine Beispiele für diese angebliche Ent- wicklung sind: Der arch. Gen. Sing, hou, der Gen. Plur. hau, hdo, der Nom. Sing, gdu, gdo, gö und der Gen. Sing, crdu, crdo, cröu, crö.
Das Beispiel gdu, gdo, gö fällt hier von vornherein weg. Es ist ja doch ganz unmöglich, gdu über *govos auf *gousos
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zui'ückzuführen. *gousos wäre ja schon längst zu *gösos geworden, bevor das s ausfallen konnte, so dafs sich jede weitere Diskussion über diese Frage erübrigt. Man könnte nur fragen, ob Tliurn- eysens *gävä oder mein Ansatz *(Jhdvä richtiger ist. Ich habe die Grundform deshalb mit kurzem a angesetzt, weil ich mir nur so den Unterschied der Behandlung von ndu 'Schiff erklären kann, dessen du im Hiatus stets nur als o erscheint (Gen. noe, niemals aber mie), während das du von gdu im Gen. gue und im Verbum güaigidir zu u geworden ist. Da nun ndu bestimmt altes langes ä enthält, habe ich für ^au kurzes a angesetzt, was auch etymologisch am besten stimmt, wenn ich gdu richtig zur Wurzel (jheu: ylidii 'auseinanderklaffen' in yavvog 'locker, weichlich, nichtig', xavvas 'Windbeutel, Aufschneider', ags gead 'Leichtsinn, Torheit' gestellt habe, was mir nicht zweifelhaft erscheint. Thurn- eysen bemerkt (schriftlich), dals er wegen des cymr. gau langes ä angesetzt habe. Ich möchte aber auf das Cymrische kein allzu- grofses Gewicht legen, da gerade die Vertretung von äv, uv in den britischen Dialekten, noch recht ungeklärt ist; es läfst sich aber selbst in unserem Falle eine Erklärung finden, angenommen, dafs *gavä bestimmt cymrisch gaw hätte ergeben müssen, wie Th. anzunehmen scheint.
Altcymrisches au (neucymr. aiv) wird nämlich unter gewissen Umständen bei Antritt einer weiteren Silbe über ou zu eu, wie aus dem Namen Meugan, altcymr. Maucan, dann aus meu-dwy 'Einsiedler' gegenüber corn. mmv 'Jüngling', bret. mao gesund (gemeinbritisch *mau- aus magu-) hervorgeht. Nun wird aber gau 'falsch' als Adjektiv in den britischen Dialekten meist dem dazugehörigen Substantiv vorausgestellt und bildet mit diesem ein Kompositum, so dafs es in dieser Stellung lautgesetzlich aus *~gaw- hervorgegangen sein kann. Da dies die am meisten ge- brauchte Verwendung des Wortes ist, so darf man ohne weiteres annehmen, dafs die adjektivische Form gau- auch das im Sub- stantiv berechtigte gaw verdrängt hat, wofür es ja zahllose Analogien gibt. Bei Thurneysens Annahme einer Grundform *^ävä bleibt hingegen des Gegensatz gue: noe unerklärt. Ich möchte deshalb an meinem Ansatz ^(jhdvä festhalten.
Es bleiben also nur noch die Formen von ho 'Kuh' und crü 'Blut' übrig. Der Gen. Plur. hdu, hdo ist jedoch doppeldeutig, da man ihn nicht nur auf "^g^ovom, sondern ebensogut auf ^g^üvöm zurückführen kann, das sein ö aus dem Nom. PI. *g''öves (Skr. gävah) bezogen haben
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wird, der auch im altir. hai (älter *hoi) stecken dürfte. Allerdings weil's ich für den Gen. Sg. crdu, crou, crelo vorläufig keine bessere Erklärung vorzubringen, so dafs H. mit seiner Regel immerhin recht behalten mag. Gewifs falsch ist aber seine Herleitung von craii aus *kruvos, bezw. cnö (älter '*cndu?) aus *hiuvos. Denn dann mufsten die entsprechenden cj-mrischen Formen *cryw, *knyw lauten, während in Wirklichkeit crau, cnau überliefert sind, die nicht analogisch zu erklären sind und auf *krov-, *hnov- hinweisen. Die urkeltische Flexion durfte *krü-s, *krov-os, vielleicht auch *knü-s, *knov-os gewesen sein, doch möchte ich besonders für crn andere Möglichkeiten nicht geradezu ausschliefsen. Zur Stammabstufung krä:krov vergl. brü 'ßand' (*bhrU-s):broi 'Brauen' (*bhrüve).
In seinen weiteren Ausführungen über inlautendes -ovo- vermag ich jedoch H. nicht zu folgen. Er will nämlich den Gegensatz von tobe 'Abschnitt' (nach bisheriger Anschauung *to-vo-bion) und diiilgine 'Belohnung' {*de-vo-laiiginja) dadurch erklären, dafs er annimmt, nur in letzterem Fall liege die laut- gesetzliche Entwicklung von ovo {do-vo aus de-vo) vor, während tobe nicht aus *to-vo-bion, sondern vielmehr aus *tä-vo-bion hervor- gegangen sei. Die Existenz der Präposition *tä- aus vcllbetontem idg. *tö würde auch durch die Form -*iait 'er kommt' aus *te- thet bewiesen. H. teilt also Thurnej^sens Meinung, dafs die Prä- position to- auf idg. *tö zurückgehe. Th. meint, dafs *tö unbetont über *//7 zu tu, to und dann im Vorton zu du, do geworden sei; daneben hätte sich vielleicht ein vollbetontes *tä erhalten (Hand- buch § 841). Hierbei ist schon falsch, dafs */ö nur unbetont zu *tn geworden sei; auslautendes -ö ist vielmehr, wie cü 'Hund' aus *kvö zeigt, auch betont zu -u geworden ; dem gegenüber wäre t(i- höchstens als Kompositalform möglich gewesen, da in diesem Falle das (inlautende) ö zu a hätte werden können. Aulserdem ist ö vortonig nicht zu -u, sondern zu a geworden, wie der Akk. Plur. des Artikels inna aus *sin+dris (idg. *töns) und das infig. Pronomen der 3. Plur. ta, da (idg. *tdns), ferner die vortonige Form da 'zwei' (idg. *dvöii) zeigen. Deshalb kann auch altir. to-, tu- nicht auf *tö zurückgeführt werden. Man müfste also annehmen, dafs *tö nur in der Gestalt *tä aufgetreten sei, allein auch diese Ansicht ist unrichtig. Denn *tä oder gekürztes *tä könnte auf keinen Fall in ir. toisech, cymr. ty-wysog, atbrit. to- visäci stecken, deren Vokalismus sich nur durch eine gemeinsame
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 21
Grundform *to- erklären läfst; ebenso blieben o, u in dorn, duit, di'imi,^) duih unerklärt; Avenn man auch annehmen könnte, dafs der Vokal im Präverb do-, du- analogisch von ro-, no-, fo- be- einflufst sei, so könnte man doch das o in alten Bildungen, wie as-toidi 'glänzt' (aus '^-to-vid^t), -töeth 'wird fallen' (aus *to-ti-fi(d-s-t), -totsat 'dafs sie fallen' (aus *-to-tud-s-ont) kaum auf dem Wege der Analogie erklären. Man wird also als Grundform auch weiter- hin *to- ansetzen müssen.
Die verschiedenen Abweichungen des Vokalismus lassen sich von da aus unschwer erklären.
Da im Vorton io- regelmäfsig zu *to-, *da- werden mufste, so mufs das o des Präverbs do- selbstverständlich als Analogie- bildung zur betonten Form to- erklärt werden, ebenso wie vor- toniges ro- seinen Vokal der betonten Form verdankt. Da ferner betontes to- durch regelmälsigen Umlaut auch als tu- erscheint» kann auch die Form du- auf gleiche Weise erklärt werden. Das häufige Vorkommen des vortonigen tu- in archaischen Texten macht es jedoch wahrscheinlich, dafs das u in den meisten Fällen eher dem stets vortonigen na- entnommen sein wird; in diesem Worte, das nach Ausweis des mcymr. neu auf *nevö (zu lat. novus) zurückgeht, mufste ja das u (und das hieraus durch Schwächung hervorgegangene o) lautgesetzlich erhalten bleiben (Pokorny, § 81 exe. 3); auch ru-, fu- wird so durch nu- beeinflufst worden sein; bei fu- mag allerdings der Labial mit im Spiele gewesen sein.
Das a im Paradigma von do-tet 'kommt', also z. B. ni tait 'er kommt nicht' aus *ta-tet bezw. *fa-teig möchte ich einfach dadurch erklären, dafs hier noch vor der Zeit der expiratorischen Akzentwirkungen die proklitische Form ta- analogisch die Stelle der vollbetonten Form to- eingenommen hat, dafs also z. B. -to-teg 'ich komme' durch Einflufs des unecht-kompouierten ta-teg noch vor dem haplologischen Schwund zu -ta-teg daraus altir. -taig geworden sei. Dieser Annahme stehen keinerlei Schwierigkeiten entgegen, da sich die echt- und unecht -komponierten Formen desselben Verbums oft gegenseitig analogisch beeinflufst haben wie z. B. do-tuit 'fällt' (aus *to-tüdit erwartet man *do-tuid) sein auslautendes t(t) dem echt - komponierten -tuit verdankt, das wiederum seinen Vokal (*-tö-tudit ergebe mit haplologischem
*) Die Dehnung des ü dürfte teils dem unlenierten nn, teils dem Ein- flufs von d/nn zu verdanken sein; danach auch düib und dib.
22 JULIUS POKORNY,
Schwund des u *-toit) der unecht-komponierten Form entnommen liat. Der Annahme, dafs fo- schon in jener frühen Zeit im Vorton zu in- geworden sei, steht auch die archaische Erhaltung des o im Innern nachtoniger Silben nicht entgegen, weil auslautende Vokale in vortonigen Silben weitaus früher einer Schwächung ausgesetzt Avaren, als in nachtonigen Silben (vgl. Pederseu I 243).
Nach dem Gesagten kann also t6h(a)e etc. nicht auf *t(1-vo-hion zurückgeführt werden, sondern nur auf *to-vo-bion. Wie soll man es aber erklären, dafs to-vo- zu fö-, de-vo aber über do-vo- zu du- wird? Ich sehe keinen andern Weg, als die Verschiedenheit der Behandlung durch das verschiedene Alter der Komposita zu erklären. Die Formen mit du- müssen sehr alt sein, weil hier de- wie im einheitlichen Wort vor v zu do- geworden ist; do-vo wird eben schon früh infolge Vokalisierung des -V- eine stark geschlossene Aussprache angenommen haben und so schliefslich zu dii- geworden sein. Anders dürfte es sich mit der Gruppe to-vo verhalten haben; diese kann und wird auch wohl bedeutend jüngeren Ursprungs sein, so dafs man annehmen darf, dafs to- erst vor -vo- trat, als das anlautende v schon eine mehr konsonantische Aussprache angenommen hatt; dieses erst später in den Inlaut gerückte v dürfte mithin die umgebenden Vokale nicht so stark beeinfluft haben wde das alte intervokalische V, weshalb to-vo- zu to- und nicht zu *tü- wurde. Es ist natürlich auch möglich, dafs hier dieselbe Analogiebildung wie bei -tait stattfand, dafs also vortoniges ta- das alte to- ersetzte, doch scheint mir dies mit Rücksicht auf das ausnahmslose ö (niemals ü) weniger wahrscheinlicli. Die Diphtongierung dieses 6 zu üa ist dann leicht als Analogiebildung zu den Fällen mit älterem ö zu erklären.
Die Kompositionsform gü- zu gdu „Lüge" gehört natürlich nicht hierher, da '^gouso- über *göso- nur *^d- ergeben hätte; die Form gü- erklärt sich ohne weiteres durch Verschleppung aus dem Hiatus, wie z. B. güaigidir, güe, etc., wo av über ö regel- recht, wie ich § 112, 3 a gezeigt habe, zu ü geworden ist.
Die Entwicklung des au im Hiatus zu ü läfst sich wohl nicht bestreiten. Das von mir neben gdu angeführte aue liefse sich zwar auch nach O'Maille (Language of the Annais of Ulster, p. 49) anders erklären, aber jede andere Deutung versagt bei dem alten Eigennamen Dmii, Gen. Bauach, Doäcli, Duäch (Belege im Wörterb. der ir. Akademie), durch den der Übergang von au zu ü ganz sichergestellt wird.
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 23
9. Die Umfärbuug des e vor ufj.
In § 114, Ic und 3 b habe ich die Regel aufgestellt, dafs idg. e altirisch vor ng + e, f, J, ü stets als i erscheint. Hierzu bemerkt H. (S. 332), dafs ihm die allfälligen Beispiele weniger wichtig wären, als die Tatsache, dafs o in gleicher Stellung nicht zu u geworden sei. Da nun die Umfärbuug von 0 zu u und von e zu i seiner Ansicht nach auf einem einzigen Lautgesetz beruhe, müsse meine Regel falsch sein! Ich glaube, dafs diese doktrinäre Auffassung arg übertrieben ist. Auf diese Weise kommt man nie zu wissenschaftlichen Ergebnissen. Weil e und 0 in den meisten Fällen parallele Entwicklung zeigen, darf man das doch nicht a priori auch für alle übrigen Fälle behaupten.
Vor allem hat H. übersehen, dafs ich keineswegs behauptet habe, idg. e sei durch jenes Hebungsgesetz zu % geworden; ich habe nur festgestellt, dafs e + ng aufser vor a und o Vokalen stets als mg erscheint, wobei ich die Ursache dieses Wandels nicht näher untersucht habe. Wie unrecht H. meine Regel tadelt, geht übrigens schon daraus hervor, dafs zur Zeit des von H. genannten Lautgesetzes die alte Lautgruppe e + ng überhaupt im Irischen nicht vorhanden war. Idg. e ist nämlich schon ur- keltisch, ebenso wie im Lateinischen, von ng zu i geworden; ein eng-, das durch Hebung zu ing- hätte werden können, existierte somit in jener Zeit gar nicht. Das beste Beispiel dafür ist das von mir augeführte cingid 'schreitet', das zu cymr. rliy-gyng 'Pafsgehen', gall. Cingeto-rix, ahd. hinkan gehört und auf idg. *khengeti zurückgehen mufs; man kann hier natürlich nicht sagen, dafs eng durch das folgende e zu i umgefärbt worden sei; das e hat nur den Vokal der vorhergehenden Silbe, der schon lange vor dem irischen Umlaut zu i geworden war, nicht beeinflufst. In der 3. Plur. cengait ist das e natürlich nicht alt, sondern durch Einflufs des folgenden o (idg. Vchengonti) aus älterem i entstanden. Dasselbe gilt für lingkl 'springt' aus idg. '^lengheti^)\ auch hier ist als gemeinkeltische Form Hingeti (vgl. gall. Lingones) an- zusetzen.
Da dieses aus eng hervorgegangene ing im Irischen vor e erhalten bleibt, so mufs es notwendigerweise erst recht vor t, j,
1) Amiers Osthoff, Morphol. Unters. VI, 21—28.
24 JULIUS POKORNY,
ü erhalten bleiben, da ja diese niemals die Brechung von i zu e hervorrufen können. Meine Regel besteht also zu Recht und kann, da es sich hier um einen gemeinkeltischen Vorgang handelt, mit der irischen Hebung von o zu u und c zu i in keinerlei Parallele gestellt werden.
10. Die Ersatzdelinung nach i.
In § 115, 5 habe ich die Regel aufgestellt, dafs altes i durch Ersatzdelinung zu iu, eo, eu wird, wenn ein palataler oder «-farbener Vokal nachfolgt. Hierzu bemerkt H., ohne irgend- welchen Beweis für seine Behauptung zu erbringen, dafs meine Regel falsch sei, dals also '-^koligm zu cuUln hätte werden müssen und dafs die Form cuilinin eine Analogiebildung zu Worten mit altem e, wie ceniuil {*kenetli), darstelle, die allein den Diphthong tu, CK, CO lautgesetzlich entwickelt hätten. Diese Anschauung wäre zwar möglich, aber dadurch würden sich eine Reihe von Schwierigkeiten ergeben.
Vor allem bliebe unklar, weshalb schon in den ältesten Texten iu mit eu, eo wechselt. Denn da die Orthographie der Glossen in phonetischer Beziehung eine erstaunliche Genauigkeit aufweist, ist es nicht gut denkbar, dafs iu, eu, eo nur scliwankende Schreibungen desselben Diphthongs darstellen, eo neben eu stellt, wie die moderne Aussprache erweist, nur die jüngere Entwicklung des Diphthongs dar, die mit der historischen Schreibung eu ab- wechselt; iu läfst sich dagegen nicht gut als Entwicklung von eu erklären. Dies wäre nur unter der Voraussetzung möglich, dafs schon am Beginn der altirischen Zeit eine Verschiebung des Silbengipfels auf das zc stattgefunden hätte; dann wäre die Schreibung iu {= ni) für eu verständlich. Aber wenn die Ver- schiebung schon bei eu stattgefunden hätte, wie sollte man sich dann den Wandel von eu zu eo erklären, der doch nur ver- ständlich ist, wenn der Ton damals auf dem e ruhte; die neuir. Aussprache ö beweist überdies zur Genüge, dafs diese Verschiebung des Tones erst stattfand, als cu bereits zu eo geworden war; somit kann die Schreibung iu auch hicht als Variante von eii erklärt werden und mufs andern Ursprung haben.
Ferner blieben, wenn H. recht hätte, die Futurformen 3. Plur. ara-chiurut, ghdait, Kondit. 3. Sing, no-giulad unerklärt;
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 25
nach H. müfsten -*ki-kri-ü-nt, *gi-gli-ä-nU, -*gi-gli-ä-to regelmäfsig -*cMrc(t, -*güait, -*gila(l ergeben.
Thurneysen teilt offenbar diese Ansicht, da er meint, diese Formen hätten ihren Yokalismus dem Prät. -chiuir, -giiiil ent- nommen. Nun ist schon die Beeinflussung des Futurums durch das Präteritum nicht wahrscheinlich, da aber auch beim Präteritum der Diphthong iu nur in der 3. Sing, berechtigt war, die andern Personen dagegen c haben mufsten, da aufserdem die Endungen im Prät. und Fut. ganz verschieden waren, so wird man nicht annehmen dürfen, dafs -cldurat, giulait blofs durch Einfluls der 3. Sing. Prät. -chiuir, -giuil ihren Vokalismus erhalten hätten.
Die genannten Schwierigkeiten werden durch meine Eegel sofort behoben. Ich bleibe dabei, dafs üi ursprünglich nur aus altem i hervorgehen konnte. Dafs dann im selben Wort iu und das aus altem oder durch Umlaut entstandenem e hervorgegangene eu, eo wechseln konnten, ist leicht als Analogiebildung zu er- klären. So konnte sen (lat. Signum), Gen. siuin leicht zu tren {*tregno-) neben treuin einen Gen. triiiin hervorrufen, andererseits konnte das e von sen in den Gen. dringen, wodurch seuin entstehen konnte. Im allgemeinen ist jedoch iu in den Worten mit altem i häufiger.
Die Futurformen -chiurat, giulait sind dann ganz regel- mälsig aus -*Jcikriänt, *gigliänti hervorgegangen, während sie bei Ablehnung meines Gesetzes nicht wohl erklärt werden könnten.
Lautlich liegt gegen meine Regel auch kein Hindernis vor, denn cymr. colivyn (*koligno-), sicyn flat. Signum), llivyn (lat. lignum) zeigen, dafs auch im Cymrischen ig vor n erst zu iu (daraus dann ui) geworden war, weshalb fürs Irische unbedenk- lich das Gleiche angenommen werden kann.
11. Zur Stammbildung des reduplizierten Präteritums.
Den klarsten Beweis für die Richtigkeit des eben be- sprochenen Lautgesetzes liefern die Präteritalformen -giuil, -ciuir. H. meint zwar (S. 333), als Reduplikationsvokal sei e und nicht i einzusetzen und das iu der erwähnten Formen beruhe auf Einflufs von -lil, -rir, aber er bringt für diese Behauptung keinerlei Beweis bei. Wie will er aber das i in -lil, -rir erklären? Ein alter Aorist, etwa U-li-t kann wegen der 3.Plur. -leltar, die aus *le-l-antar
26 JULIUS rOKOKNY,
(> ant-r) hervorgegangen ist. nicht vorliegen, da le-li-ntar zu *hJtcr geworden wäre, ebenso fehlt jeder Anhaltspunkt für die von Pedersen (II 380) angenommene mediale Endung -ai; das von ihm herangezogene edivyn 'er weifs' ist, wie Morris Jones (Welsh Grammar 355) gezeigt hat, keine ursprüngliche Form, sondern erst später durch Analogie neben das berechtigte adwaeii getreten. Es kann doch gar kein Zweifel darüber be- stehen, dafs wir, wie auch die 1. und 2. Sing, -cer gegenüber der 3. Sing, -dnir beweist, auch in -lil, -rir die Endung des Perfekts zu suchen haben, wie die reduplizierten Präteritalformen ja aus- nahmslos die Endungen -*a, -as, -e, gerade wie im Griechischen, aufweisen. Somit dürfen wir nicht *le-l-e, *re-r-e ansetzen, da das i sonst unerklärt bliebe. Die von mir angesetzten Grund- formen *U-l-e, *ri-r-e lösen zwanglos diese Schwierigkeit, denn das i der Reduplikation ist einfach in vorhistorischen Zeit aus dem Präsens Hi-na-mi, *ri-na-mi in die Eeduplikationssilbe übertragen worden, genau so wie in *ku-Mov-a, air. cüala das u der Eeduplikationssilbe aus dem Präsens stammt. Diesen Vorgang wird man um so weniger anzweifeln können, als genau dieselbe Erscheinung im Arischen und Lateinischen auftritt, so im ai. Perfekt didve^a, rurödha, im lat. scicidi, pupugi u. a. m.
Es ist mir übrigens gelungen, einen direkten Beweis dafür zu finden, dafs -lil, -leltar mit altem i anzusetzen sind. Es ist dies die komponierte 3. Plur. -ruilleiar (geschrieben -rullddar, ruilcatar) im Serglige Con Culainn § 6, die wegen des u der ersten Silbe nicht auf ^ro-lelantar, sondern nur auf *ro-lilantar zurückgehen kann. Da kein Grund vorliegt, Avarum ein allfälliges -*roilletar zu -ruületar analogisch umgestaltet worden sein soll, muls man diese Form als lautgesetzlich ansehen. Das i der Reduplikationssilbe ist somit sichergestellt.
Da ferner crenaid, glenaid mit renaid und lenaid genau parallel gehen, mufs auch für -cmir, -giuil eine Grundform *kikre, *(jigle angesetzt werden. Dasselbe gilt für das Prät. von ara-clirin.
Dadurch ist der Beweis erbracht, dafs auch i durch Ersatz- dehnung zu einem Diphthong wird, wie ich in meiner Grammatik richtig angenommen habe.
Ueber die historische Erklärung der ganzen Bildung vgl. meinen demnächst erscheinenden Aufsatz in den Idg. For- schungen.
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK. 27
12. Der Vokalismus von (ir-foinia.
Zu meiner Bemerkung (§ 126, 1, note 3), dafs in ar-foima (= ar-fo-ema) die Kontraktion der ursprüuglicli durch keinen Konsonanten getrennten Vokale noch vor der Zeit der Synkope stattgefunden habe, meint H, diese Kontraktion liabe vielmehr nach der Synkope eintreten müssen, was er ZOP IX 27 ff., 66, 78c gezeigt haben will. Ich habe die zitierten Stellen sehr aufmerksam geprüft, ohne jedoch einen solchen Beweis finden zu können. Eine Form, wie ad-coidemmar 'wir haben angezeigt' aus -*co-vid- ammar beweist zwar durch die Palatalisierung des d und die Erhaltung des Vokals der ursprünglich dritten Silbe, dafs die Kontraktion nicht vor der Synkope eingetreten sein kann, aber hier handelt es sich, ebenso wie bei Hs. übrigen Beispielen, um die Gruppe ovi, also um durch altes v getrennte Vokale, während in unserem Beispiel die Vokale direkt zusammenstofsen. Ich habe schon früher gezeigt, dafs es nicht gestattet ist, ove und o-e auf gleiche Stufe zu stellen. Schon an und für sich ist es wahr- scheinlich, dafs Vokale, die durcli keinen Laut getrennt waren, früher kontrahiert worden sind, als die, zwischen denen ein Laut erst später geschwunden ist, so dafs man aus der Behandlung von ove doch keinen Schlufs auf o-e zielen darf. Die Unrichtig- keit von Hs. Behauptung läfst sich übrigens direkt erweisen. "Wenn nämlich, wie H. meint, die Kontraktion in ar-foima erst nach der Synkope stattgefunden hätte, so müfste doch z. B. die 3. Flur, des Konj. Präs. -*fo-emäddar zur Zeit der Synkope noch viersilbig gewesen sein und hätte durch die Sjukope nur zu *föematar, entsprechend coidcmmar aus '■'co-vidammar werden können; überliefert ist aber nur -foimtar mit Synkope des ä, wodurch klar bewiesen wird, dafs das ä zur Zeit der Synkope die zweite Silbe bildete und deshalb ausgestofsen wurde; das vorhergehende o-e mufs daher schon vor der Synkope zu einer einzigen Silbe, zum Diphthong de, oi kontrahiert worden sein.
Den Beweis, dafs die Kontraktion alter Hiatusvokale älter ist als die Synkope, liefern auch jene Fälle, in denen der Hiatus durch den haplologischen Schwund eines Konsonanten hervor- gerufen war. So zeigt der Schwund des ersten e in do-foichred 'er würde hinsetzen' aus -*fo-clii- eher red, dafs vor der Zeit der Synkope fo-'icherred schon zu foicherred geworden sein mufs. Ebenso mufs der Akk. Plur. von coica 'fünfzig', nämlich coicta
28 JULIUS POKORNT,
(Imram Brain 25) zur Zeit der Synkope schon *coiggodda gelautet haben, da unkontrahiertes *co-eggodda (aus V:oggecJwdda <*h''on- IM-omia <*!:'' enl:'c-l;omi-ns) — das gg statt des zu erwartenden ch ist vom Zahlwort 'fünf (air. toic <*kögge <*tonk'e <*h'€n¥'e) bezogen — altirisch nur zu *coicata hätte werden können.
13. guidiu 4cli bete, bitte'.
H. hatte sich offenbar ziemlich Mühe genommen, um zu zeigen (S. 336), dafs ich mit Unrecht neben guidim(m) auch guidiu als absolute 1. Sing, „angesetzt" hätte. Über diese Frage ist jedoch jede Diskussion überflüssig, da absolutes guidiu in einem altirischen Text zweimal ausdrücklich überliefert ist (Kalender des Öengus, Prolog 17, Epilog 413) und zwar an Stellen, deren Kenntnis sogar von jedem Anfänger in der Keltologie voraus- gesetzt werden mufs.
Fassen wir zusammen, was H. in seinen „Beiträgen zur altir. Grammatik» wirklich Neues gebracht hat, so bleiben nach den von mir widerlegten Punkten nur noch folgende übrig: 1. Auslautendes -ind wird vor geschwundenem ü niemals zu -*iund (324). 2. -ovo-, -ovä- wird im Auslaut vielleicht über ou zu du (329). 3. Der nichtpalatale Auslaut des Präverbs ind- ist durch analogische Einführung des o in die Kompositionsfuge entstanden (322). 4. grend 'Bart' ist nicht auf ""gh-ndlm sondern auf *ghrendhä zurückzuführen (325). 5. Mittelir. scuichid hat sein u von scuirid bezogen (?); das Verhältnis von scuichid zu scuchaid vermag H. dabei nicht genügend aufzuklären (323). 6. estösc 'Auspressung' verdankt das ö sekundärer Vokalkontraktion im analogisch enstandenen estoasc (334). 7. -fdcaib 'er läfst zurück' ist Kontamination aus regelrechtem -facaih und analogischem, aus *-fo-acaib entstandenem *-föcaih.
Im Verhältnis zur aufgewendeten Mühe ist dies wenig genug.
agaid |
15 |
Wortverzeichi beinmii |
-dgur, -ägor |
6 |
bö, bau |
am »ms |
9, 10 |
brithem, -on |
14 [ broi, brü 20
19 bru'id, brufitir 4
7 ara-chiuir, -chiurat 24, 26
STREITFRAGEN ZUR ALTIRISCHEN GRAMMATIK.
29
ciiigid |
23 |
ern- |
4 |
cnö |
20 |
f eilin |
9 |
ar-coi, -coat |
11 |
feronn, ferann |
6,7 |
docoi, -co'id |
11 |
fitir |
8 |
docötar, -cüatar |
15 |
föessam |
3-5 |
co'ir, cöre |
16 |
fogur |
8 |
coicta |
28 |
fo'ib |
12 |
cretar |
8, 9 |
foid |
11 |
crö, crdu |
20 |
-foichred |
5, 27 |
cü |
20 |
ar-fohn, -folmtar |
11, 27 |
cuiliiän |
24 |
-foiret |
5 |
Daui, Duäch |
22 |
foraib |
12 |
deae |
13 |
-fuar |
11 |
dead, diad |
13, 18 |
gdu, gö, gü- |
19, 22 |
-deci |
18 |
-gitiil, giulait |
24, 26 |
dedenach, didenach 18 |
iarnn |
4 |
|
degaid. digaid |
14 |
inna |
20 |
de'id |
13 |
-lil, -leltar |
26 |
-derig |
18 |
lingid |
23 |
diall |
13 |
niaidm |
9 |
-dillevi |
13, 17 |
menmac, menman |
8 |
■ dimea |
17 |
mlegon |
6,7 |
dum |
18 |
naidm |
9 |
düilgine |
20 |
noi |
17 |
dünn, düib |
21 |
nömad |
17 |
nönbar nu-, no- oac
ög
orcun
reimm
remi
-rir
-roirea
fo- mar
-ruilletar
seil
-taig, -tait
talam, tahnan
U
to-, tti-
töbe
■töeth
toissech
-töraig
-totsat
tuinsetn
tüirid
-tuit
üaidib, üadaib.
17
21
10, 11
10, 11
8
9 14 26
5 11 26 25 21
7
13
20—22
20
21
5, 20
5 21
3
4 21 12
W i e 11.
Julius Pokorny.
IRISCHES.
A. Zu irischen Texten.
I. De maccaib Conaire. Der interessante Text, den Lucius GwjTin in Eriu VI 144 nach LL292a lierausgegeben hat, enthält eine sprachlich alte Erzählung, die man 'die Raclie an lugcel' betiteln könnte, ein- gebettet in jüngere Bemerkungen. Das Ganze behandelt das Problem, wie der Stammvater der Müscraige in Munster, die sich für Stammverwandte der Müscraige in Mide hielten, von dort nach dem Süden übergesiedelt sei. Als dieser Stammvater galt in der älteren Zeit Corpre Muse, der Sohn Conaire's. Nun gab es aber chronologische Schwierigkeiten. In älteren Texten wie z. B. in Tocliniarc Etdine Ir. T. 117 war der mütterliche Urgi-ofsvater von Conaire, Eochaid Airem (oder Eochaid Feid- lech), Zeitgenosse von Conchobor und den gleichzeitigen Ulter- helden. Conaire selber lebte also viel später und wurde von manchen als Schwiegersohn des Königs Conn Cetchathach an- geselien, so dafs die Auswanderung von Corpre Müsc in die Zeit nach diesem König fiel. Aber der Sagenerzähler, dem der Re- daktor von Togail Bruidne Da Berga hauptsächlich gefolgt ist, machte vielmehr Conaire selber zum Zeitgenossen Conchobor's, und dieser Text fand, wie die vielen Handschriften zeigen, weite Verbreitung. Das brachte die irischen Chronologen in arge Ver- legenheit. Man liefs nun zum Teil Corpre Müsc nicht einen Sohn von Conaire, sondern einen späteren Abkömmling sein, oder man liefs nicht Corpre selber, sondern einen späteren Sprossen Gnäthal nach Munster auswandern (s. Eriu VI 133). Oder aber — und diese Meinung siegte schliefslich — man setzte zwei Conaire, einen älteren und einen Schwiegersohn Couu's, den Vater Corpre's, an, zum Teil sogar zwei Ingcel, von denen jeder einen Conaire
IRISCHES. 31
umbrachte (S. 147, 4 ff.), während andere den zweiten Conaire auf andere Weise sein Leben verlieren lielsen (s, die Strofe 147, 9). Auch ein anderer Conn als Schwiegervater des älteren Conaire wurde erdichtet (Z. 87). Doch nicht von diesen Verlegenlieits- auskünften der irischen Genealogen möchte ich hier liandeln; sondern mir scheint, dafs der nicht ohne Fehler überlieferte alte Kern dieses Abschnitts (S. 147, 13 ff.) an einigen Stellen leicht verbessert und verständlicher gemacht werden kann.
Gleich am Anfang (147,13) ist wohl zu lesen: Batar didiu meic Conaire i m-Maig Breg iar marhad a n-athar i niBruidin Da Derga la h-In[g]cel^) Ccech do Bretnaib in feinnid y tri m{ac)c[u] h.{iü) Besä .i. Fer Gair 7 Fer Eogain 7 Fer La. Es fehlt nichts dahinter, wie Gwynn meint.
Z. 23. In der Glosse ist nach dem Vorhergehenden (Z. 2) statt mac Etersceoil meic Eogain wohl mac Etersceoil maic hui leir (oder einfach hui leir) zu lesen.
Z. 34 ff. ist folgendermaf sen zu interpungieren : Bai dano trenfer la Incgel. Ni'leiced raind na fodail i tig Nemid [cen\ fer do imthrascrad fris do cech ddini iiced tech Nemid, dia'tised dam anechtair and. Im' choemnacair'^) Incgel didiu düs in'tdnic ddyn anechtair issind aidchi sin. As'hert Nemed: 'Ni'thdnic' olse 'dam anechtair innocht\ As'hert dano Fiacha: 'Ced dano do Incgel in dam do imchomarc?^ — 'Bo imthrascrad frisin trenfer ucuV olse 'do muniir IhcgiiüV. — 'Am dam sa em' ol Fiacha; "cia da'chele^) seo innocht' olse, 'ni'dichela i mbdrach'. — 'Tair forsa-lldr didiu' ol Ingcel usw.
'Ingcel hatte einen starken Mann bei sich. Er liefs nicht zu, dafs Speise und Trank im Hause Nemeds ausgeteilt wurde, ohne dafs jeder Gast, der in Nemeds Haus kam, mit ihm ge- rungen hätte, wenn Gäste von auswärts dahin kamen. Nun fragte Ingcel, ob diese Nacht Gäste von auswärts gekommen seien. Nemed sagte: 'Es ist kein Gast heute Nacht von aus- wärts gekommen.' Da sagte Fiacha: 'Weshalb fragt denn Ingcel nach Gästen?' — 'Dafs sie mit jenem starken Manu aus Ingcels Gefolge ringen.' — 'Ich bin freilich ein Gast', sagte Fiacha;
*) da derga. Bai I/icel Hs.
2) Vgl. imcliemnacair Z. 68. Beides vermutlich schon ältere Fehler für im'coemarcair (noch älter: rm-comarcair). ") diachele Hs.
32 U. THÜRNEYSEN,
•weun du es aucli heute Nacht verbirgst, wirst du es morgen nicht verbergen (können)'. — 'tSo komm mitten ins Haus', sagte lugcel usw.
Nicht verstanden hat der Herausgeber den Satz (Z. 60): Is de sin nenaisc Corpre 3Iäsc for Dergthene {.i. o'tat Eoganacht 7 Dal Caiss) folta dar csi flatha A. filidecM cen ergnam act focul cen chloen, cen rudrach. Es handelt sich offenbar darum, dafs die Mi'iscraige, die mit den Eoganacht und Dal Caiss in Munster zusammen wohnten, die Herrschaft über sie beanspruchten. Sie begründeten es damit, Dergthene, der Stammvater der Eoganacht und Dal Caiss, habe seine Herrscherwürde an Corpre Muse ver- tauscht um die Dichterwürde oder das Dichteramt (ßlidecht) und seine Einkünfte; das wird mit folia dar esi flatha 'Reichtum für Herrschaft' bezeichnet. Die filidecM wird näher definiert als eine filidechi cen ergnam act focul cen chloen, cen rudrach 'ein Dichteramt ohne (andere) Dienstleistung als Wort (oder Rede) ohne cloen ('Schiefes'), ohne rudrach'. Cloen und rudrach sind die stehenden Ausdrücke für die Fehler, die jeder Dichter ver- meiden mufs, vgl. Trefocul can chloen, can rudrach usw. LL 37 a = BB 331b 16. Es ist also zu übersetzen: 'Da machte Corpre Muse einen Vertrag mit Dergthene über 'Reichtum für Herr- schaft', d. h. (der Reichtum war) das Dichteramt ohne Dienst- leistung aufser fehlerloser Dichterrede (oder Dichtkunst).'
Andere behaupteten nun freilich das Gegenteil, vielmehr ein Ahnherr der Müscraige habe die Herrschaft für fdidecht dahingegebeu. Das berichtet die Erzählung, die Gwynn in Eriu VI 136,75 gedruckt hat: 'Gnathal macc Conruith (Ahnherr der Müscraige) war König von Temair. Seine Frau war in Art Genfer verliebt. Seine Frau beredete Gnathal, sein Königtum für fdidecht und Zins ohne Leistung i) hinzugeben. Er selbst solle Mit -Herrschaft mit dem König haben und seine Frau Mit- Herrschaft mit der Frau des Königs. Davon kam 'Gnathal's Trauer in Temair', d. h. sieben Jahre lang lachte er nicht.' Dann wandert er nach Munster aus.
Z. 63 ist natürlich Cetlath fri rig Cassü 'Gemeinschaft mit dem König von Cashel' zu lesen, wie schon K. Mej^er, Con- tributions s. v. 1. cälud, tut.
') eis demnach.
IRISCHES. 33
Das Gespräch zwischen Dergthene und Corpre Muse in rhetorischer Form (Z. 68 ff.) verstehe ich dagegen auch nicht ganz, zumal damit die alte Erzählung- abbricht, an deren Ende doch wohl etwas fehlt, die Folge des Gesprächs. Es ist wohl zu lesen: co'diis^) (= difls) Ncmed 'Avie wirst du dich an Nemed rächen?' zu do-fich. Aber was heilst ma do'rroach Lc, wobei nach der beigefügten Erklärung unter Le der Sohn Conaire's Le-fir-flaiih-) zu verstehen ist? Das scheint doch nur heilsen zu können: 'wenn ich mich an Le gerächt habe' oder 'wenn du dich an Le gerächt hast' oder, wenn do-rroac]i[t] zu bessern ist: 'wenn Le gerächt worden ist'. Aber von einer solchen Rache an oder für Le wissen wir nichts, wie auch namentlich das Praeteritum hinter nia auffällt. Nach einer anderen Erzählung 3) hat der Bruder von Corpre Muse, Corpre Rigfota (anderwärts Fiacha Riata genannt), Nemed in den Armen seiner Frau Sarait, die zugleich Corpre's Mutter war, erschlagen. Vielleicht gab es eine Version, nach der Corpre Muse selber diese Tat vollbrachte, und lc hiefs 'bei ilir' (bei Sarait). Man könnte sieh dann als ursprünglichen Text denken: Co-düs Nemed, ma da-rroais le 'wie wirst du dich an Nemed rächen, wenn du ihn bei ihr erreichst' (zu do-ro-saig). Worauf Corpre Miisc antwortet: 'Mit Speerspitzen in weilsen Brüsten' usw. Z. 72 übersetzt Gwjnn dariuchtatar wohl mit Recht mit 'have avenged', so dafs etwa do'roichatar oder do'roichetar zu bessern ist. Und Z. 73 ist man versucht zu lesen: im chend cm dach Ingccü (statt imclicll) 'um Ingcels wundenreiches Haupt'. Aber die Gliederung der Worte ist, wie oft bei solchen retoric, nicht ganz sieher.
Das Lebor Gabala (LL 24 a = BB 4.") a) läfst den jüngeren Conaire durch Nemed erschlagen werden. Und Keating*) hat alle diese Berichte zu einer einheitlichen Erzählung verschmolzen, indem er auch noch die Etymologie des Beinamens Müsc aus Coir Änmami^) beizieht. Aber natürlich darf man nicht mit Gwynn in dieser Einheitlichkeit etwas Ursprüngliches oder eine selbständige Sagenform sehen; es ist die gewöhnliche Weise, w^ie Keating verschiedene, sich zum Teil widersprechende Sagen- elemente vereinigt.
1) Hs. digis.
2) In der Togail Bruidne Da Derga Le-fer-flaith oder Le-fri-flaith.
2) Tucait indarba na nDessi LU 54 a = Anecdota from Ir. Mss. 1 20, 13 if. *) ed. Dinneen II, S. 276 ff. ■>) Ir. Texte III 314, Nr. G2.
Zeitschrift f. celt. Philologie XI. 3
."^4 R. THURNEYSEN.
II.
In Tay all Brukhie Da Dcrija (ed. Stokes) lautet § 158 im Vellow l^ook of Ijecau 103, 16 :i) Nitorchar tra acht huathad niheij im Clionari ./. nonhur 7 ni mor niad' roinne"^) sceola indisen scel dona dibergchaib rohatar ar tig doib.
In LU: Iss cd tra drmit araile lihair andso connatorchair acht uathed mhec im Chonaire A. nöribor nammd 7 ni mar ma doerna sceola indisen scel dona fiannaib ro'bdtdr ar tig doib.
In Egerton 1782:3) Nvtorchair tra acht uathad inbec im Clionaire .i. .xii. ßr 7 ni mor ma ro'ela fer innisti scel dona fidnnaib ro'bdtar ic dul for bruidhin.
Die jüngste Redaktion liat also das schwierige Wort sceola durch fer ersetzt. Zimmer (KZ 28, 563) wollte die Lesart von LU ändern in: nl erna mor, madosceola indisen scel, donafiannaib usw. mit der gewagten Übersetzung: 'nicht entkam viel — nach den Erzählungen, welche die Geschichte melden — von den Kriegern'. Stokes will sceolang lesen, das er — weshalb? — mit 'a fugitive' übersetzt. Ich hatte zunächst an einen Schreibfehler der Ur- handschrift sceola für eola, veranlafst durch das folgende scel, gedacht. Aber nach Cormac 323 s. v. Coire Brecaiu (YBL): ni'terna cidh sciula (nachher sceola) orcne as scheint es einen «ö- Stamm sceola{e) 'Zeuge, Berichterstatter' gegeben zu haben.
III.
In meiner Anzeige von K. Meyer, Aelteste irische Dichtung II (ZCP 10, 454) habe ich anzumerken vergessen, dafs das Gedicht (von Find mac Rossa Ruaid) 3Ioin oin, das der Herausgeber S. 10 für unediert hält, schon von Stokes gedruckt ist im Dindsenchas von Rawl. B. 506 (Folklore III, 472). Es findet sich auch in der andern Handschrift dieser Redaktion des Dindsenchas, in Edinburg Nr. XVI, und ist dort nach Mackinuon's Katalog (S. 135) glossiert.
B. Zur irisclien Metrik.
Im folgenden möchte ich zu einigen Aufstellungen K. Meyers ülier irisclie ]\Ietrik Stellung nehmen. Zunächst die Beseitigung eines Mifsverständnisses. Er sagt ZCP 10, 398, in der Zäsur
•) Stokes hat diese Lesart — ich weils nicht weshalb — weggelassen. ■i) = mä adruinne. ») ZCP 10,221.
IRISCHES. 35
der zweiten Langzeile genüge Konsonanz nicht, sondern das Wort müsse auch in der Quantität der Silben (besser wohl 'der Vokale") mit dem Reim wort der Langzeile übereinstimmen. Aber das gehört ja mit zur Konsonanz, wie ich Zu ir. Handschr., S. 90 ausdrücklich anerkannt habe. Alle Beispiele, die er bringt, zeigen in der Tat Konsonanz in diesem Sinne, nicht blofse 'quantitative Assonanz'. Es bleibt also zunächst dabei: bei Strofen mit reimenden Langzeilen mufs die Zäsur der zweiten Zeile entweder mit einem Wort im Innern der letzten Halbzeile voll reimen oder mit dem Schlulswort konsonieren oder mit der Zäsur der ersten Zeile reimen; i) Ausnahmen bilden wohl nur Verse mit dreisilbigen Wörtern vor der Zäsur, die ja in bezug auf den Reim überhaupt etwas freier behandelt werden. In diesem Punkt besteht also kein Widerspruch zwischen uns, wie Mej^er zu glauben scheint.
Dagegen habe ich nicht, wie er ebenda sagt, zugegeben, dals in der Zäsur der ersten Langzeile quantitierende Assonanz herrschen muls, sondern nur, dals es eine Reihe von Gedichten gibt, die diese Regel beobachten.-) Ob das auf verschiedenen Dichterschulen beruht, oder ob es zeitliche Unterschiede sind, bleibt noch zu untersuchen.
Mehr prinzipieller Art sind die Fragen, die Meyer Eriu VII, 10 ff. anregt. Sie betreffen angebliche Lizenzen, die sich irische Dichter manchmal gestatten. Wenn von aus vielen Ge- dichten bekannten metrischen Regeln sich in der Überlieferung gelegentlich Ausnahmen finden, so dürfen wir sie — das wird wohl allgemein zugegeben werden — nur dann als nicht fehler- haft, sondern auf besonderen Lizenzen beruhend anerkennen, wenn sie sich in einem längeren Gedicht mehrfach wiederholen oder wenn sie sich in solchen kürzeren Gedichten finden, die sehr gut, d. h. in mehreren voneinander unabhängigen Handschriften überliefert sind. Wenn wir anders verführen, wenn wir auf einzelne Unregelmäfsigkeiten mangelhaft überlieferter Gedichte bauen wollten, Avas würden wir da für sonderbare Lizenzen etwa im lateinischen Hexameter finden ! Wir würden z. B. ohne Zweifel eine Menge fünffüfsiger Verse und quantitative Freiheiten jeder Art entdecken.
1) Mittelir. Verslehren, S. 136; Handbuch II 38. -) Zu ir. Hss., 2. Serie, S. 24.
36 R. THURNEY8EN.
Diesen Grundsatz jeder Philologie scheint mir Meyer na- mentlich im zweiten Artikel (S. 12) etwas vernachlässigt zu liaben. Er stellt dort 12 Beispiele zusammen, in denen im Debide- ^letrum ein langer Vokal im Wortinnern mit einem kurzen reimen soll. Aus dem nur in einer Handschrift überlieferten Saltair na Rann mit seinen 3894 Reimpaaren hat Meyer drei, sage drei scheinbare Belege für diese Erscheinung, was schon an und für sich zur Vorsicht mahnt. Den einen (1627) mit dem Reim ro-ddct-.n-dei'c möchte ich allerdings nicht beanstanden. Dec war die dem Dichter geläufige Form, und wenn er sie, im Anschlufs an ältere Gedichte, zweisilbig gebrauchte, so konnte er sie wohl zu deec mit zwei Längen 'zerdehnen'. Anders steht es mit fnt gniiis n-gräddai : harhardai (5015). Selbst wenn wir uns über die quantitative Differenz hinwegsetzen, ist doch der Reim von unleniertem dd mit rdh unmöglich ; es liegt also sicher ein Fehler vor, etwa für n-gargdai So bleibt nur eines seiner Beispiele übrig (4889), der Reim von cäch mit dem formell unerklärten "Wort ciü'Hnad] es dürfte curtm-sndth zu lesen sein.
Nähern wir uns, dadurch mifstrauisch gemacht, den andern Beispielen, so ergeben sich sofort eine ganze Reihe als höchst unsicher. In düih-.Ehraib (YBL 170 a 16) wird Ebräih zu lesen sein mit Kontraktion des stammbildenden Suffixes von Hebraeiis mit der Endung. i) YBL 178 a 40 wird regelmäfsig, wenn wir ni'chel (als Subjunktiv) : iVoesew lesen. Bei athair : derbrathair (Anecd. II 71, 4) dürfen wir unbedenklich eine gekürzte Form derbrathair neben derbrathair ansetzen, wie das von Meyer nach- gewiesene dermär neben dermär. Der Vers von Cinaed ua h-Artacäin scheint freilich gut bezeugt: 2)
At-bäth Celtchair cona DaiP) fri Dan Lethglasse anair,
wo Meyer (Death-Tales, S. 44) in Dail den Namen von Celtchair's Hund, sonst Daol-Chü, erkennen will. Allein dann müfsten wir sogar den Reim des echten Diftongs ai, öe mit ä anerkennen, wovor man doch zurückschrecken wird. Somit ist vielmehr die Lesart conid ail (Eg.) und die Übersetzung von Stokes 'so dai's es ein Schimpf ist' richtig. Über die Kürze des a in ail s. Meyer, Contrib. s. v. 2 ail (trotz äilges Metr. Dinds. III 504).
') Vgl. deu Dat. Sg. ehrae Ml 2 d 11, Ö4a33.
*) lu 3 Haudschiifteu Rev. Celt. 23, 308. 320. 325.
») conidail Eg. 1782.
IRISCHES. 37
Metr. Dinds. III, 42 ist dwb : dar büadaib überhaupt nicht so überliefert; HSü steht darmbiiadaibh , in S dambuaibh, in Y diambruigib (no buaib). Vielleicht diar m-buaib 'für unsere Kühe' mit derselben Zerdelmung des einsilbigen buaib wie oben in dec. yodann Fel.^ 200, 3 ist durch eine naheliegende Umstellung leicht zu heilen: is foul ni do'beir gnüis m-bdin maic hui ChoncJiobair, Ultdin.
Und Avenn nun auch 3 Beispiele bleiben, die nicht von vornherein verdächtig sind (Metr. Dinds. III 422, 13 zu lesen: fa cäem a rüs?), so wird doch niemand auf so dürftigem Material weiterbauen wollen, sondern man mufs, solange nicht sehr viel Schlagenderes vorliegt, unbedingt Fehler der Überlieferung annehmen.
Meyers erster Teil (S. 10 f.) richtet sich teilweise gegen von mir vorgeschlagene Lesungen. Liadain and Cuirithir, S. 14, 20, geben die Handschriften: Ba mithig a topuir fil fiad a tig nech donised (oder domiisedh nech)] daraus hatte Meyer gemacht:
Nech do'n-ised ba mithig, a thopuir ßle fiad tig, während ich (ZOP 4, 477) mit anderer Umstellung vorschlug: Ä thopuir fil fiad a tig! nech do'n-ised ba mithig.
Ebenso habe ich in Brinna Ferchertne (ZOP III 44, 18) im Vers
iar sain tucad ecomlond for Echdaig, ni fo chumlond
in der Zäsur alliterierendes ec omlond gelesen, wodurch der Reim eines Wortes mit sich selbst vermieden und gleichzeitig der un- gewöhnliche Debide-Reim beseitigt wird (ZOP IX 203). Beides lehnt Meyer ab, weil auch sonst das erste Reimwort manchmal mehr Silben zähle als das zweite. Unter seinen Beweisen sind auch hier einige nicht sehr überzeugende. Als Beispiel einer solchen Debide-Strofe bringt er aus Cormac § 878 (Munnu) :
Ä dielen De chumachtaig, a maicc Thidchdin, a bachlaich! ruc mac n-annsae dia muintir mdthair rot'huc, a Fintain.
Aber hier hat auch die zweite Halbstrophe keinen Debide-Reim ; es scheint durchweg nur die unbetonte Schlufssilbe zu reimen, eine Versart, die aus der lateinischen Hymnendichtung bekannt ist, die aber später in Irland wohl nicht mehr angewandt wurde. Ganz unsicher ist ferner das Beispiel aus Tigernachs Annalen (Rev. Celt. 17, 174). Meyer läfst wie Stokes die Wörter Bcnnan a Bregha der Handschrift weg. Er meint die Strophe sei alt wegen
38 K. THURNEYSEN, IRISCHES.
des Keims Mtwiu : Äedo ; aber das ist überhaupt kein Reim und der Plural cidleda ja im Gegenteil sehr jung. Es scheint eine Strofe der zweisilbigen Eannaigecht durch Einfügung eines falschen Eigennamens verderbt zu sein. Der Vers LL 274 b 32 wird regel- mäfsig, wenn wir a mall chobair (im Reim mit fon-fodair) trennen : *o langsame Hilfe!', wie das in der Poesie nicht selten ist.
Damit will ich nicht leugnen, dals wirklich solche abnorme Verse vorkommen; namentlich aus Imram Brain zitiert Meyer mehrere Beispiele, und ich möchte dem nicht entgegenhalten, dafs alle Handschriften dieses Textes aus einer Quelle, dem keineswegs fehlerfreien Cin Dromma Snechta stammen. i) Dazu sitzen sie doch zu fest. Aber Meyer macht selbst darauf auf- merksam, dafs dieses alte Gedicht einer Zeit angehören kann, wo die Debide-Regeln noch nicht voll ausgestaltet waren. Die Reimstellung atheces : less in Liadain a. C. (S. 16) ist dadurch ver- anlafst. dafs der Dichter als Schlufswort des Gedichts (S. 18) ind athccis brauchen will. Aber auch aulserdem gibt es einige Fälle, wo namentlich ein dreisilbiges Wort, da es einen starken Neben- ton auf der Endsilbe hat, mit einem einsilbigen reimt. Sie sind aber, so weit man bis jetzt sieht, in der ausgebildeten Dichtung so überaus selten, dafs man bei jeder Ausnahme von der gewöhn- lichen Reimstellung zunächst an einen Fehler denken mufs. Ich halte daher meine Lesung der zwei obigen Verse auch jetzt noch für durchaus gerechtfertigt, ohne mich darüber zu täuschen, dafs wir in solchen Fällen iiber einen gewissen Grad der Wahr- scheinlichkeit nicht hinauskommen.
1) Meyer sagt ZCP 9,. 339. die Haudschrift H.4. 22 enthalte aufser den von mir erwähnten Stücken auch Imrain Brain. Aber eben dafs dieser Text mit einer bestimmten Grnppe anderer darin enthalten ist, hatte mir ja als Beweis gedient, dals er aus der Haudschrift von Druim Snechta stammt (Zu ir. Hss., S. 29).
Bonn. R. Thurneysen.
CNUCHA CNOC OS CIONN LIFE.
The first line of tliis poeni is cited by Keating II 284 in- troducing- stanzas 22, 23, witli reference to the reign of Lugaidli Mac Con, It is found in tlie RIA transcript of tlie Book of Lismore (23 H 6) 199 a preceded hy tlie usual prose introduction in the Acallamh style. The poem alone, detached from its setting,
23
occurs also RIA ^^ p. 185, where it is attributed to Caoilte
mac Ronäin.
The first seven stanzas — those proper to Cnucha — occur in the Dindslienchas of that place Book of Lecan 525 a and Stowe Ms D 112 fo.Slb. The body of the poem (10—49) is a recital of the reigns of the kings of Ireland from Conn and Eoghan Taidlech to the three Collas. It breaks off with a digression on Finn's age and Caoilte gives a detailed account of the baptism of the Fianna and the new names they received. Caoilte then proceeds to Tara where he hopes to end his life.
The spellings Cnucha and Cuncha fluctuate. The former finds more favour with the scribe of 0 and is uniform in Lc and D.
[Lis 198 b 2, 19] Brughaidh cecZach robui i crich Midhi. Brocan brughaidh a ainm. Tainic bas do. Robhui righ Midhi ac iaiYraidh tshet 7 mhaine ar tri macaibh Brogain .i. Eoghan 7 Illann 7 Aonghus a nanmanna, Samhnach inghen Cholgain mic Aodha mic Fhiachna mic Ronain a mathair. Ocus tuc^atar [do] righ Midhi a crodh feindi 7 roboi in treas mac dibh in a laimh .i. Aonghus 7 romorad accu Dun Sa[ni]naighi. Secht nairghedha aicci 7 secht fichit bö cacha hairghe. Ocus rucsat na mic sin
40 MAURA POWER,
a mbiaihair o ligli Midhi 7 dochuadar fo dutliairibli dheiscfVt Breadh ar fodhail re tri bb«(7naib 7 baile cach noidhchi dar- gaiu (bnbli.
Taiiiic bas Tuathail Mliaoilgairb foi sin 7 roghabast?V Dianiiat mac Cerbaill riglii nEirenn 7 taucatar na tri nonbhair sin robadar ar fodhail co Daire in tSheineoin 7 rogbnidh fiann- botb ann.
Dochuadar oidhchi ar fodhail bhaile corroairgset itir mil 7 diiine iat 7 ac impodh doibh dochuaidh Aonghus in mac ba so dfhodhail ar leith 7 tancadar in dias aile connuic in fliiann- bhoith 7 tainic Cailte asa fhiannbhoith fein amach 7 taiuic laini re fiannbhoith mac mBrocain. 'Both fhoghla so' ar se. Is ann atcuala in da mac ba sine ac tabairt achmiisain don mac ba so. 'Ca dluidh duitsi' ar siat 'ar nimarcraidhne do denum'. 'Cora damsa' ar se 'inti risandhiallaimse' ar se '.i. re Cailte macRonain. Isse is beodha thainic a nEirinn 7 ni re miii?^dt?V hur mathar dialtaisi.' Tainic Cailte chucha tan comradh sin 7 roghabhsad a narma.
'A fliiru' ar Cailte 'ni harracht na urchoit mhisi acht Cailte MacRonain' 7 roshuidh acco. 'Ce sibhsi a fhiru' ar se. 'Tri mic Brogain 7 Samnatan ingiue Colgain mic Aodha mic Fhiachna mhicRonain' 7 ro indsetar adhbur a fhodhla. Atbert Cailte 'ticidh lemsa 7 bithi ar mo comairle' 7 tue leis iat conic a fhiannbhoith fein.
"IS glic amh' ar siat 'ata so'. Rothuillset a tri naonbhair isindara leith di 7 Cailte nama isin leith oile. Agus badar raithe mar sin.
Adubairt Diarmuid mac Cerbaill righ Eirenn 'tabridh tri mic Brogain chucum'. Tucad 7 dorindedh a sigh 7 tucad a crich fein doibh. Tancatar ar cend Chailte iarsin 7 itbert Cailte na rachadh acht doraghadh co Dun Samhnaighi a shethar 7 tucsat leo e CO hEas Dubhthaiti. Badar ind oidchi sin ann. Tancatar CO Cuncha 7 tancatar lucht na criche 7 a naos ciuil 7 a righa 7 a fhlaithi da nindsaidhe le hingantus in fhir mhoir leo. Ro- gabhsat ar inichoniharc 7 ar fhiarfaidhi scel de. 'Cidh ar a fhuil Cuncha ar in iiiadhso' 7 'in annso tucad cath Cuncha' 7 'caidhi ais Find intan tucad in cath sin' 7 'ca mhet righ tAvrngair Find ar VÄrijm' 7 'cia ro roind Ere re Conn'.
'Leicidb suidlii dlianili' ar se 7 doroine in laidh:
CNÜCHA CNÜC OS CIONN LIFE. 41
1 Cuncha' cnoc os cind- Life roboi uair ba hairithe^
ba dun aigedh robhui tan an uair büi ac Tuathal Teaclitmliar.
2 Tuathal ar tus rotliocaibli ba dun rigli ba righobair
ni bhui ach Temhuir tech bad fherr bad annsa le righ Erenn.
3 Feidhlimid rosgabh iarsin mac Tuathail mic Fheradhaigh. Cond niac Feidlimid flaith Fail robhui isin tulach tonnbhain.
4 Fert in Druagh a ainm reime co^ cencl^ reimes lughaine CO 6 reimes Chuind i cnuc Brain co tainic ingen Chonnaidh.
5 Muime Chuiud nocliaradh raind ba hi Cuncha chendalaind robhoi sa dun fo rathaib' re reimes^ Chuind cedcdiÜiaigh.
6 Cuncha inghen Chonaidh Chais a hiath Luimnigh lethan-
[ghlais dochuaidh ecc thall" ina thigh dobo grain^*^ le GseidealmT/A.
7 Adhuacht in ben ger bo bron isin Chnuc na chertmhedhon conadh Cuncha osin amach a hainm coti in brath breathach^^ [As e sin a lucht nad gand arus fir osin anall
senchas na tulchasa ana re nabar co cert Cnucha'-. Cnucha
Finit. amen. Finit.]
8 Ann doratad in gleo garbh bhail a fhuilit in da carnn ann rocomhraicset na sloigh dar ghaoth Cumall mac Tren-
[mhoir.
9 Tri trath re cur in chatha coimpert mic ind ardfhlatha dorala Find fichtibh gal do Muirn a sidh na hAlmhan.
10 Sealat bec a haithle ind air robo tshighaidh flatha Fail roiudset Eirinn leth ar leth Conn 7 Eoghun Taighlech.
11 Leth Modha ac Modh Nuaghad Nar Leth Cuind ac Conn
[co iomlän re nse mbliadnaib sigh gan mheirg co dith Labradha Laimh-
[dheircc.
12 Labraidh Laimderg laoch nac gann mac sidhi athaigh Eirenn torchair le Maol mac Mongaidh^-^ fescur'-' i cath Dubh-
[comair.
13 Tinoilset Leth Modha amach le hEoghan taobhghlan Tao-
[dhlach Ocus Find le Conn gan cheilg tri dith Labradha Laimdheirg.
1 Cnucha 0 D Lc 2 linn D 3 rob airiche D Stanzas 2, 3 D Lc om 4 re D Lc 5 .c. MSS 6 do 0 7 bha c&thach Lis. 0 Text as in D 8 co haimsir D 9 docliuaidh ann do thamh D 10 roba gad D Lc IIa comainm co brath mbrethach D 12 D Lc coaichule with tliis stanza; Lis. om 13 Monga 0 14 i fescur 0
42 MAURA POWER.
14 Comliiaicset a Maigh Lena co na catliaibli coimthrena Modh Xuadhat dorochair de le tri macaibh Feidlilime.
15 Leth Cuind is Leth Modlia moir tathaighis Conn a cliedoir re fichit bliadhan gan brath cor marb Tipraite Tireach.
U) Tipraiti Tirecli ba tend leis dorochair Conn caoimsheng dorochair le righ Uladh ri Temhrach na trenchumlial.
17 Tipraiti is Conaire caom secht mbliadna a cosnum mar aon cor'-' brisedh"' cath ann rob ail arrigh Uladh gerbhethaighJ"
18 larsin ba ri i Temhraigh truim mac Modha Lamha laoch luind. • re hocht mbliadnaib gan mheabhail righi Conaire cnedhaigh.
19 Ke lind Conaire bu dhes a crich Muman na morles
ro^* raarb Neiraedh co na neim ar faithche Arda Neimhidh.
20 Ceitri bliadhna dArt Aoinfer a cosnum iudsi Gaoidheal ni raibhe bliadhain cen chath coro ghiallad tuir Themhrach.
21 Deich mbliadhna fichet arsin saimrighi Airt i Temhra«</7i cor dhichenn Lughaidh in ri sa chath ar ]\raigh Mucrainihi.
22 Re seacht laithibh lith nach gann doghabh Lughaidh iath
[nErenn tainic da righi nertmliar täth Erenn re haonshechtmhuin.
23 Tricha bliadhain gan mhiue bui Mac Con i nairdrighe noco torchair Cormac cas gan len ar a aireachus.
24 Liiidh bu dhes do thath Muman Lugaidh ger bo morphudar romarbh Ferchis fichtibh tor i carnn Ferchis daonurchor.
25 Gabhsat iarsin sluaigh Temhrach um Cormac na gcaomh-
[theghlach cor righadh i Temraigh tair Mac Airt mic Cuind cedchathaidh.
26 Rüghabsat sluaigh Laighen Lir ma Meidhb Lethderg do
[Laighnibh um secht macaib Echac/i fhind dar dhual airdrighi ar
[Eirinn.
27 Cath ar lethaibh Themhrach thair robrisedh ann le Laighnibh cor •'■' cuiredh Cormac lii Cuind o Themhraigh co Caladh Truim.
28 Claidhset Laighin ar in leirg Raith Medhbha do Meidbh
[Lethdeirg is Raith Mheadbha osin amacli a hainm do lethtaibh Themhrach.
29 Cuig mhi tri raithi-" co rath boi in bhen a righi Temhrach nocor eirigli Crimhthan cas mac do Chathair chlaidem ghlas.'^'
15 o>u 0 IG brisidli MSS 17 con\c!(cl to gejl)lieaitaig- 0 18 fo Mos 19 10 0 20 is tri raithi Lis. is dcleted 0 21 leg nglas (?)
CNÜCHA ONOC OS CIONN LIKE. 43
30 Doratsat Laighin na laiin riglii do mac righ Eirenn nocor fhaidli ]\redbli lesin mac nir bo righ Eirenn Cormac.
31 Secht mbliadlina ar marbadli mic Con bai Cormac ac im-
[cosnomli nocor thathaigli ceanii i cenn na cuic cuicidli na liEirenn.
32 Tri riglii Cormaic na catli ba ri Ferghus Duibhdhedacli
i Temhvaifjh tliair nir clioblisaig co catli Crinna rochosain.--
33 Na tri Fergliusa linda romarbhsat i catli Crinda
le Lugliaidli le Tadhg mac Cein le Cormac cusan moircheill.^s
34 Da fhicit bliadliain co rabuaidh airdriglii Cormaic^* chloi-
[dhimli chruaidh CO fuair bas ba liingnad linn a Raith Spelain os Bhoaind.
35 A Tailltin tainic flaitli Fail co faitche Ratba Spelain ruc Spelan na raith co rath ardrigh toghaidhi Temrach.
36 Bratan isin Bhoaind roghabh iascaire thighi in Broghadh badar cach oc caithem treall re toighecht dAirdrigh-^ Eirenn.
37 Tiicad a fliiadhnaise in righ in bhairgen gerbo mighnimh conadh de sin ata a lecht Cormac Ua Cuind na caemreacht.
38 Badar ar faithche in bhaile sluaigh imdha ga urnaidhe tucsat a ngaire in sluagh serbli im cluichi na dha ceithern.
39 Mar doratsatar in ghair atchuala in righ ba rograin bidgadÄ a Siicnidh cen tlas sluiges in mir tri uathbas.
40 Lenaidh in cnaimli co tniime na ucht is na urbruinde CO fuair bas isin tigh thall airdrigh oireghda Eirenn.
41 Ba truagh robhoi Eire iarsin cen ri cen triath a TemhYuigh re ceitri hliadnaihh. ba buan cor eiridli Eochaidh armruadh.
42 Eochaidh Gunnat rogialladh co cenn ceitri certbliadhan aonbliadhain a riglii thend co torchair a cath Cuillend.
43 Cuic hliadtia robhoi Cairpri a cosnum Eirenn airde ocus a VI. dlieg iarsin righi Cairpri Lifechair.
44 Cairpri Lifechair nir lac gor gabli risin Fhein format torchair a Cath Gabhra ghlain do laimh aitheasaigh Oscair.
45 Cuic bl?«fZ«a do Fothadaibh^'* millset Eir hin re hathaigh rob e a cosnamh gan mhine aonbliadhain a nairdrighe.
46 Dorinde Fothadh-' Airgtec[h] finghal ar Fotadh Cairptec[h] Fothadh Airgtheach fuair iarsin bas lesin Fheiiid fortama<7.
47 Ceitri \Aiadkna a cosnum cruaidh Fiacha Sraibhtine co mbuaidh ar Eocho Doimhlen dal fher cath cacha bliadhna do cuireadh.
22 coromiaig 0 23 do Chormac ba guiomh iiairtbheil 0 2-4 line breaka off Lis. 25 (l(o) otn 0 2G do na fathaibh MSS 27 in fathadb MSS
44 MAIKA POWER,
48 Nae mhliadJüia. tricliat rothecht Eire 7 Alba a naonfhecht CO torchair la Colla cain a cath Duine Dublichomuir.
49 Cath Dubhchomair fa calma do bris Colla Uais amra dorinde gnim talchair tenn dicheannad airdrigli FArctin.
50 Eogeinir Find anii iarsin a tus righi Chuind crichaidh marb a naonmhis nir bho tric ocus Fiacha in fer firghlic.
51 Ceitri laithe dec fa dlio is fir is ni himarglio
0 bhas Find rofoirgeadh gail co cath Duine Dubhchomair.
52 Ge thuit Find na leim baoise rob uathadh a chomhaoisi Eocha file in fer fesa is Mogh Euith mac Seinfhesa.
53 Eocha file in fer a tuaidh Mogli Euith as an Mumhain muaidh marb do chrine ceachtar dhe Mog Euith is Eocha file.
54 Aen fhithchidh deg hliadhan bind ar deich mbliadhnaib
[saogal Find a mhaca Brogain don mliaigh ata leamsa do mheabhair.
55 Fer for a deich dhuind da neis ni ro leic Issa ar a mheis^s sinde fa creidem cen chol do Phatric ina naomthor.
56 Fer for a deich dhuind da neis ni leic Isu for aineis claochlodh auma na raisgedh cach aoinfhir ria na baisteadh.
57 Camin ar Cheallach do chein is Senchan for Oisein Seighin aco ar Cholman cain ocus Manchan for Lughaidh.
58 Aedh bec fa Berach a ainm Maoltuile Siaghail senchairnd Cronan ar Fhlann fherrdha an ocus Eonan ar Aodhan.
59 Caoncomrac ba caom in fer Momhaedog ar na baistedh Mac Coinde ar Chailte roän ocus Finan ar Fhindchadh.
60 ISe so ba slicht amhra reimes na righ rochalma
a macu Brogain don mhaigh ata lemsa do mheabhair.
61 Is edh sin riamh rocharus imut Fiann imut amhus caraim aniu do dheoin De cethra canoin aithrighe.
62 Tri hMadJma damhsa dorn dheoin fa chleith a nDoire in
[tSheineoin nimcelat a Temraigh truim sluaig Diarmada Mic Cerbhuill.
63 Doghebhsa bas do dheoin De i Temraigh ticfa mo re biaidh mo lecht co laithi in luain re taobh Themhrach
[aniartuaidh.
64 Eoghan Ulan Aonghus an gabar leo co luath mo lam facthar linn in fertsa ana risa nabar fert Cuncha.
Cuncha.
28 ar a ueis Lis.
CNUCHA CNOC OS CIONN LIFE. 45
Trauslation.
A liüspitaller of a liiindied lived in the land of Midhe; Brocan the liospitaller was liis name. He died. The king of Midhi was seeking treasure and wealth of Biogan's three sons: — Eoghan, Illann, and Aonghus were their names. Tlieir mother was Samhnach daughter of Colgan, son of Aodh, son of Fiachua, son of Ronan. And they gave up their property to the king of Midhi and the third son, i. e. Aonghus, remained in his hands and they extolled Dun Samhnaighi. It possessed seven cowyards and each cowyard contained seven score cows. These sons carried off their brother from the king of Midhi and went into the rough placesi) (?) of the lauds of Breagh, plundering for three years. And they plundered a stead each night.
Then Tuathal Maolgharbh died and Diarmaid mac Cerbhaill assumed tlie sovereignty of Ireland and these three parties of nine, who had been engaged on plunder, came to Daire in tSheineoin and set up a hunting booth there. One night tliey went to plunder a stead and despoiled both man and beast. On their return, Aonghus, the youngest son, went on a separate foray and the other two came to the hunting booth. Cailte came out of his booth and approached that of the sons of Brogan. 'This is a bootü of plunder' said he. Then he heard the two eider sons abusing the youngest. 'What is the cause' said they 'of you exceeding us (in plunder)'. 'He whom I resemble (?) i. e. Cailte mac Eonain is more just to me' said he. 'He is the most vigorous (man) in Ireland and you do not take after your mother's people.'
Cailte approached them at these words and they seized their arms.
'Men' said Cailte 'no monster, no hurtful thing am I but Cailte Mac Ronain'. And he abode with them. 'Who are ye, men' said he. 'The three sons of Brogan and Samnatan, daughter of Colgan, son of Aodh, son of Fiachna, son of Ronan', and they related the cause of their plundering. Said Cailte 'come with me and take my advice' and he bronght them with him to his
*) duthar adj. grim, stern, rough. Highland Society's Dictionary. — giim, Stern, nnpleasant, rough. O'R. — Hogan (OG) makes a place-name 'Duthairi: go (Ms fo) duthairibh deiscirt Breg Lis 198 b; in S. Bregia; cf. Dooary tl. nr. Abbeyleix.'
46 MAURA POWER.
üwn hiintin«? bootli. 'liigenious indeed is this' said tliey. Thrice uiiie of tlieiu Htted in one half of it and Cailte alone in tlie otlier half. They remained thus a quarter of a year.
Diarmaid mac Cerbhaill, king of Ireland, said 'bring the three sons of Brogan to me'. They vvere brought and peace was made and their land restored to them.
They came for Cailte after that but he said he would not go [with them] but he would go to Dun Samhnaighi where hisi) sister lived and they accompanied him to Eas Dubhthaiti wehere they spent that night. They proceeded to Cuncha and the inhabitants of the district w'ith their musicians, their princes and their Chiefs came to meet them, so greatly did they wonder at the huge man. They began interrogating and asking In- formation of him — 'why is this place called Cuncha', 'is it here the battle of Cuncha was fouglit', 'what was Finn's age when that battle was fought', 'how many kings did Finn prophecy [would reign] over Eire' and 'who divided Eire witli Conn'.
'Let me sit down' said he, and he made the poem:
1. Cuncha a hill overhanging the Life, once it was a high seat; a guest liouse was it once when Tuathal Teachtmhar possessed it.
2. Tuathal built it at the Start — an abode for kings, a princely work — save Temhair alone there was no dwelling dearer to the king of Ere.
3. Feidhlimidh took possession of it after that, the son of Tuathal the son of Feradhach; Conn son of Feidlimidh, a prince of Fäl, succeded to the mound washed by "vvhite waves.
4. Fert an Druagh was its former name, until the end (?) of the reign of lughaine; until the reign of Conn in Cnoc Brain, until the daughter of Connadh came.
5. The fostermother of Conn (who loved a song) was Cuncha of the comely head; she dwelt in the dun in liappiness (?) in the reign of Conn of a hundred fights.
G. Cuncha, daughter of curly haired Conadh, from the broad green land of Luimnech died yonder in its abode to the horror of the Gaels.
') ley tlieir; a shetbar MS.
CNÜCHA CNOC OS CIONN LIFE. 47
7. The womaii — twas sad iiideed — was buried in tlie veiy centre of tlie hill so that thenceforward Cuiiclia is its luinie until the Judgement Doom.
[Those are its inhabitants — not few; the abode of man has it been from that to this; that is the history of the mound which is properly named Cnucha. Finit. amen.
Finit. — ]
8. There was fought the fierce fight, on the spot where the two cairns stand; there the hosts coutended by whom Cumhall son of Trenmhor was slain.
9. Three days before the battle the birth of the son of the high prince took place; Find — of the scores of exploits — was born to Muirn in the elf mound of Almhu.
10. For a short while after the slaughter the princes of Fäl were at peace; Conn and Eoghan Taighleach divided Eire sliare on share alike.
11. Modh Xuaghat the modest took Leth Modha, Conn had the whole of Leth Cuinn; for nine years there was peace without reproach until the death of Labhraidh Lamhdherg.
12. Labhraidh Lamhderg — a generous hero — he was the son of the giant of Eire; he feil by the hand of Maol mac Mongaidh at eve in the battle of Dubhcomair.
13. The men of Leth Modha were called out by the comely Eoghan Taidhlech — and Finn by Conn without deceit on account of the loss of Labhraidh Lamhderg.
14. They fought on Magh Leana with their well-matched streng battalions; as a result Modh Nuadhat feil along with the three sons of Fedhlim.
15. Leth Cuinn and Leth Modha the mighty did Conn straight- way consolidate; for twenty years [he reigned] without treachery until Tipraite Tireach killed him.
IG. Tipraiti Tii^each the strong, by him feil Conn the comely, the stately; by the king of Ulster feil the prince of Temhair of the strong "cumhals" [i. e. Conn].
17. Tipraite and gentle Conaire for seven years held sway together until the short lived king of Ulster was defeated in battle — 'twas shameful.
18. After that the son of Mogh Lamha was king in strong (?) Temhair — a fierce warrior; for eight unfailing years lasted the kingship of Conaire, the wouud giver.
48 MAL'RA l'OWER,
!•.•. Tu the leigii of Coiiaire, in the soutlu in tlie land of Mumha vi the great dwellings, Neimliidh with liis venoni killed liim [i. e. C] on the field of Aid Neimhidh.
20. For four j'ears did Art Aoinfhear hold swa}' in the island of the Gaels; tliere was no 3'ear without a battle until the princes of Temhair gave hostages.
21. For tliirt}- years subseqiientlj' lasted the mild sway of Art in Temhair until Lughaidh [Mac Con] beheaded the king in the battle at Magh Mucraimhe.
22. In the space of seven days — no small joy (?) — Lughaidh became ruler of the land of Eire; from his strong sovereignt}'' resulted the unity of Eire in one week.
23. Thirty years without weakness Mac Con held the higli- kingship — until Cormac Gas feil — with his sovereignty unimpaired.
24. Lughaidh proceeded southward to consolidate Munster — great his loss — ; Feircheas, of many fights (?')) killed him at Carn Ferchis with one cast.
25. Then the hosts of Temhair assembled around Cormac of the beauteous households and in Temhair in the east the son of Art, son of Conn the hundred battled was crowned king.
26. The hosts of sea-washed Laighen assembled under Meadhbh Lethderg of the Laigniu, under the seven sons of Eoehaidh Fionn whose heritage was the high-kingship of Eire.
27. A battle on the slopes of Temhair in the east was won by the men of Leinster and Cormac, grandson of Conn, was banished from Temhair to Caladh Truim.
28. The Leinstermen built Raith Meadhbha on the slope for Meadhbh Lethderg and thenceforth Raith Meadhbha was the name for one side of Temhair,
29. For fourteen happy months the woman held the sovereignty of Temhair, until Crimhthan Cas rose up, son of Cathair of the gleaming swords.
30. The Leinstermen of the spears made over the sovereignty to the son of the king of Eire; not until Meadhbh was united to the son [of the king of Ireland i. e. of Catliaoir MurJ did Cormac become king of Eire,
') tor, 1. gach trom Cormac 161; 2. .i. imat O'Dav; 3. lord, noble, OR; 4. .i. ecla Cormac IG'J. Is fichtib d. pl. of a noun from fichim, I figbt (W.)? cf. fichtibh gloml Ir. Texte I 158. [lichtibb tor 'witb scores of multitudes". Tb.]
CNÜCHA CNOC OS CIONN LIFE. 49
31. For seveu years after tlie slaying of Mac Con did Cormac exert himself to weld together the five pröviuces of Eire.
32. In tlie Interim of tlie reign of Cormac of the battles Fergus Blackteetli was king; in Temhair of the east he was not permanent and he fought the battle of Crionna.
33. The three white -haired Ferguses were killed in the battle of Crionna by Lugliaid [Lamha], by Tadhg Mac Cein and by Cormac the Wise.
34. For forty victorious years the highkingship rested with Cormac of the hard sword until he died — unexpectedly — - at Raith Spelain above the Boyne.
35. From Taillte came the prince of Fäil to the sward of Raith Spelain; Spehln happily brought into his räith the chosen High King of Temhair.
36. A fisherman of the House of the Brogh caught a salmon in the Boyne; all were whiling away the time awaiting the Coming of the High King of Eire.
37. The food (?) was brought into the king's presence — an evil deed — ; from that resulted the death of Cormac, grandson of Conn of the just laws.
38. On the lawn of the stead numerous hosts awaited him; the angry crowd uttered a shout at the game of the two kerns.
39. The king heard the shout as they uttered it — a hateful circumstance — ; his active mind was excited. he swallowed the piece [of salmon] wi^h fright.
40. The bone sticks firmly in his gullet and in his breast and the illustrious king of Eire died in that house.
41. Pitiful the plight of Eire then with no king, no chief in Temhair; that continued for four years until Eochaid Armruadh came forward.
42. Eochaidh Gunnat received hostages for four füll years; his firm sovereignty lasted one year and he feil in the battle of Cuillend.
43. For five years Cairpri had been contending for noble Eire and for sixteen years subsequently lasted the reign of Cairpre Lifeachair.
44. Cairpre Lifeachair — not powerless was he until he became envious of the Fianna; he feil in the battle of beauteous Gabhra by the triumphant band of Oscar.
ZoitschrUl f. . c'.l. rii.I./.ogii- Xi i
50 MAURA POWER.
4Ö. Five years tlie Fothads were in power; they ruiiied Eire für a spell; rigoious was tlieir rille — for one year they lield the highkingsliip.
46. Fotliadh Airgthecli wroiight parricide on Fotliadli Cairpthecli; Fothadli Airgthecli siibsequently feil by the overpoweriiig Fianna.
47. For foiir years Fiacha Sraibhtine contended fiercely and victoriously [for the sovereigntj']; he defeated Eochaidh Doimhlen — 'twas a meeting of men — in battle every year.
48. For tliirty nine j^ears he possessed Eire and Alba together, nntil he feil by the band of Colla the Fair in the battle of Dun Dubhchomair.
49. In the battle of Dubhchomair — 'twas bravely fought — noble Colla Uais was victorius; he performed an over- powering (?) violent act in the beheading of the High King of Eire.
50. Finn had been born in the beginning of the reign of Conn of the territories, he died in the same month — an unusual coincidence — as Fiacha the truly astute.
51. Twice fourteen days — 'tis true and no exaggeration — [elapsedj between the death of Finn, who shewed valour (?), and the battle of Dun Dubhchomair.
52. Though Finn feil by his false leap few lived as long as him; Eochaidh, poet and seer, and Moghruith Mac Seinfhesa.
53. The poet Eochaidh, the Northern; Moghruith from mighty Mumha; both of them died of old age — Moghruith and Eochaidh the poet.
54. Eleven score resounding years and ten was the life of Finn; ye sons of Brogan from the piain, I know it by heart.
55. We have eleven men after them, Jesus forbade them his table; we submit (?) our faith reproachless to Patrick in whom it is sanctified.
56
57. Ceallach from afar [was renamed] Caimin and Oisin [ex- changed his name] for Senchan; they named gentle Colman Seighin and Liighaid becanie ^lanchän.
58. Little Aodh became Berach, and Siaghail of the ancient cairn ]\raültuile; manly valiant Flann got the name of Cronän and Aodhan became Konän.
CNUCHA CNOC OS CIONN LIFE, 51
59. Caoncomrach — a comely warrior he — was Momhaedhog
after baptism; biilliant Cailte received tlie name of Mac
Coinde and Findcliadh became Finan. GO. This — a noble piece — is the account of tlie reigns of
tlie veiy valiant kings, ye sons of Brogan from the piain,
I know it by heart.
61. That was ever my delight — multitudes of the Fiauna, hosts of retainers; to-day I cherish, by the will of God, the four Canons of Penitence.
62, Three years have I spent of my own accord in retirement in Doire an tSeineoin; in heavy sodded (?) Temhair the hosts of Diarmuid Mac Cerbhaill conceal me not.
63. I shall die — by the will of God — , in Temhair my daj^s will end; my tomb shall be until the Judgment Day on the north west side of Temhair.
64, Eoghan, Ulan, noble Aonghus — let them take my band betimes; let us leave this mound here which is called Fert Cuncha. Cuncha, Finis.
Notes.
Refereuces: — Acallamh, Stokes Edition Irische Texte IV 1. BML, Battle of Magh Leana, O'Curry.
K, Irish Text Societj''s editioii of Keating's Forus Feasa ar Eiriuu. OG, Ouomasticon Goedelicum. Hogan. ETB, Esnadha Tighe Buchet.
Prose. Dun Samhnaighi, anglicised Dunsany in Meath.
Daire in tSeineoin, "NE (?) of Ath Ciud Münadh in Meath". OG, Eas Duhhthaiti. "E. of Dun Samhnaighi" OG. Cuncha. Castlekuock, Co. Dublin. Verse.
8. "With this the history of Cuncha ends; what follows is a poem on the kings of Irelaud. 11, 12. Labhraidh Lamhderg: cf. Acallamh 1. 2517,
Gabsat a Mumain, raiad ceajg Liath Luachra is Labraid Lamderg deich mbliadna doib lith nach gann do macaib aithig Arann, Also Oss. Society, Transactions I p. 35.
lar ndith Moirne mör an fal ba righ an tathach a hEirioud; ba bliadhain do gan bhaoghal go ndeachaidh dec is ni faebhar.
Gabhsat an Mumhain re mead gcolg Liath Luachra is Lughaidh
[Lamhdhearg
52 MAURA POWER.
Ilere Lughaid has been substituted for tlie less familiär Labraidh
Lanideig.
The narae of the "athach", father of Labraid L. is not raeutioned in any of the three poems.
DS. of Dün nGabail, Rev. Celt. XV, p. 323. . . . fer ele didiu coa cuingid Fuiter mac Forduib a ainra co tainic sein aniar 7 Labraid Laimderg leis . . .
Metrical DS. Gwyun p. 80: Fuither mac Forduib co feirg
maic maic Labrada Lamdeirg.
Noue of these references connect him Avitb the P^attle of Magh Leana and Labhraidh Lamhderg is not meutioned in the tale of that name.
I have not been able to trace Maol mac Mongaidh.
The Battle of Dubhchomair was fought much later (322 A. D. FM.) Fiachaid Snübhtiue slain there by the Three CoUas cf. 48, 49, 51 our poem. Were there two battles of Dubhchomair':' U. -'le tri macaibh Feidhlime" i.e. Coun, Eochaidh Fioun and Fiacha
Suighdhe. 16. Conn was killed at Druim Tuirleime (nr. Ros na Righ) BML. 98. But K. II, 260 . . thuit le T. T. i bhfeall i dtuaith Teamhrach 7 e uaigneach ann; and Gilla Coemäin's poem (Tripartite Life II, 534) 'co bas Cuind Cetcathaig cain issin tulaig i Tuadamair' (with variant Tuaitharauais, and Tuathamrois FM 137 A. D.). Tuadamair etc. not identified OG.
18. Conaire mac Moga Lämha 158—165 FM.
19. Ard Neimhidh, Island of Barrymore, Cork Harbour. Neimedh, son of Sraibhgheann K. II, 268, 2J6. He was afterwards killed by Cairbre, son of Conaire Mac Moga *Lämha at the Battle of Cend Abrät. Tigernach, Rev. Celt. XVII, p. 10.
22, 23. Quoted by K. 11, p. 284. MS. used by K. had (23) an cur cas for Cormac Cas. Cormac Cas (kiug of Munster) was Lughaid Mac Con"s Stepbrother K. II, 270. Only two of Oüill Olum's nine sons survived the Battle of Magh Mucraimhe and Cormac Cas was one of them. They fought on Art's side against Mac Con. Cormac Cas died of wounds received in the Battle of Samna, thirteeu years afterwards. Acall. p. 33. 24. Feircheas mac Comain Eigeas; he slew Lughaidh at the instigation of Cormac mac Airt K. II, 286.
Lebhar Gabhäla, quoted by Petrie, Antiquities of Tara Hill 220: — conad iarom ro hionnarbadh [Lughaidh] a Teamraigh la Corbmac cona socraitti co dtorcair le draoidh Oililla Oluim i nArd Feirchis
isin Mumhaiu Also Silva Gadelica I, 318; II, 359.
26. Medhbh Lethderg, d. of Conän Cualann; w. of Art Aoinfher K. II, 268, 298.
O'Curry; MSS. Materials p. 480 publishes a poem from LL 24 b (new pagination 44 b) attributed to her. Here she appears as the wife of Cuchorb, s. of Mogh Corb, who was slain by Feidhlimidh Reathtmhar, Avith whom Medhbh eloped. This would place her
CNÜCHA CNOC OS CIONN LIFE. 53
earlier than in onr poem where she is contemporaiy with Cormac Mac Airt. But K. II, 306 mentious Cu Chorb, son of Mogh Corb as contemporary with Eochaidh Fimi. The poem published by O'Curry has a Short prose introductiou (LL380b) which begins: — Robudh mor tra nert 7 cumhachta Meidhbhe isin for firu Erenn, air isi na
leiged ri a Temhair gan a beith fein aige na mnai This
seems to agree with stanza 30, 1. 3.
Eochaidh Fionn: brother of Conn Cedcathach. He slew the two brothers of Art Aoinfhear K. II, 268. His descendauts received the Ui Fotharta Laighean K. II, 306, 308.
27. Rev. Celt. XXV, 24; ETB. is and din rob6i Cormac hua Cuind i Ceuannas riasiu rogabad rige [nErenu ar ni ro leic] Medb Lethderg hi Temraig iar necaib a athair [som] .i. i fail Airt roböi in Medb Lethderg do Laignib ocus arrobert side in rige iar necaib Airt
Oaladh Trnim; "ur. Tara" OG. Teasbhaidh Cormaic hui Cuind fri re vii mis. Tigernach A. D. 2i8. FM. coutains uo reference to the banishmeut of Cormac nor to Medbh Leithderg.
28. None of the Dindshenchas poems on Tara contain any reference to the digging of Raith Medhbha. It lies about 1 mile S. E. of Tara. Petrie p. 230.
29. Crimhthan cetguinech, son of Cathaoir Mor.
30. see note ou 26.
32. Ferghus Dubhdeatach reigned one year. K. II, 288, 300.
33. Na tri Ferghusa — F. Dubhdeatach, F. Caisfhiaclach , and F. Fuilt- leabhair. See K's description of Battle of Crinna II, 288—292.
Lughaidh i. e. L. Läraha.
34. Read: airdri Cormac or righo. Cormaic? Th.
Raith Spek'iin. Acall. 2735, deich mbliadna flehet rochaithset do fhlaithius Chormaic hui Chuind uo co fuair bäs ic Raith Spelain a mBregaib.
ib. 4755. Raith Spelain 7 Raith in Mail .... cia ro boi intib? Da briugaid do rig Eirenn ar Cailte .i. do Chormac Ua Chuind.
Is intib do bidis ac Beccän böaire 7 ac Spelan
mac Dubain ac in da briugaid sin. 38. Mone of the accounts of C's death mentiou these details. 42. Eochaidh Gunuat: —
Cath Finn Trägha p. 72, ardrig uasal Cormac mac Airt
bui siom iarom XL bliadna i rige nErenn cenmota na da bliadain rogabsat Ulaid .i. Fergus Dubdetach 7 Eochaid Gunnat bliadain ele air; ro aithrigadsom fa do 0 Ulltaib.
According to our poem and FM. Eochaidh Gunnat succeeded Cormac. In Tigheruach Cairbre Lifeachair succeeds Cormac directly and there is no mention of Eochaidh Gunnat.
BB 260 b 44 as iad so ua riga ba im chostadh ua fleidhi .i. Fergus Dubhdetach 7 Eochaid Gunnat da righ Ulad. This approximates to CFT quotation above.
Sean 6 Dubhagain's poem Bk. I Maine beginning 140 a: —
1 MAURA POWER,
Mac Fiacaig Find airdrig Eirenu mac Cormaic Airt Aenfir
uaib Eochaidh Gunnada mac Feig Feargna mac Feargusa fearrdha.
Cairbre Lifeachair
There is disagreement also about the death of E. G. :
He feil by the Lnghua Feirtre K. II, 352.
He died by the haud of Lughaidh Meann FM. 267.
In tlie Dindshenchas of Mag Fiiidabrach he is killed by Lughaidh Lägde, evidently in the battle of Crinua.
Cath Cuillend: It e neio na fiannasa lichset cath Cuillend 7 cath Cliach 7 cath Oomair tri nuisci CZ. I, 472 (YBL 375 a).
In the prose Diudshenchas of Loch nOirbseu mentiou is made of a Cath Cuillend between Uillenn Faeburderg and Mananuau mac Lir in which the latter feil. This same engagement occurs in the poem LL 11 a on the deaths of Tuatha De Dananu personages, ascribed to Flann Mainistrech.
A Cuillen 0 gCuanach in Tiobrad Arann occurs Acallamh 5727 . . . ocus is auuseo douith in flaith Find tri catha don Fhein cacha bliadna 7 is annseo doberthea 7 do toglitha curaid re gaisced a uinad cacha
marbtha dFhiaunaib Eireun These references however throw
uo light ou E. G's death.
43. C. L. reigned twenty-seven years. K. II, 354; FM 268 — 284.
44. Cairbre falls by Oscar in all the Fenian tales and poems (Battle of Gabra etc.). but FM 284 'docher i ccath Gabhra Aichle do laimh Seimeoin mic Cirb do Fothortaibh.'
45. See Cöir Anniann 220; K. II, 356. Also Duanaire Finn, p. XLI.
47. In Tigernach Fiacha Sraibtine succeeds Cairbre Lifeachair. Eochaidb Doimhlen and Fiacha Sraibhtine Avere sons of C. L. ; E. D. was father of the Three Collas.
48. F. S. reigned 33 years K. II, 356; 80 years FM 286—322; 39 years according to our poem.
Dubhchomair ur. Taillte K. II, 358. Dubhehomair was also the name of Fiachaidh's druid. K. II, 360. 50. Reimeas na Righ breaks off with the digressiou on Fiuu's age and death. The remainder of the poem is in the usual Oisin V. Patrick style.
According to FM and Tigheruach Finn died in the 16 f' year of Cairbre Lifeachair's reign A. D. 283. But the Battle of Dun Dubchomair was fought A. D. 322. FM. GioUa Coemäin's poem (Trip. Life 11,536):
Coic bliadna cethorchat cain iar niarbad Find a hAlmain
CO maidm Duib Chommair calma lasua Colin cathchalma. Taking date of Battle of Dubhchommair as 322 Finu's obit Avould then be 277. In same poem p. 536, fifty seven years is allowed between the Battle of Magh Mucrimhe (195 FM) and F's death. 52, 53. 'in fer feasa', 'in fer atuaidh' point to Eocha eigeas i. e. Dallan Forgaill. cf. O'R. Irish Writers p. 39. I cannot check the reference to lougevity.
Meghruith mac Seinfhef-a, a druid of Munster K. II, 320.
CNÜCHA CNOC OS CFONN LIFE. 55
Ee naoi liogh deag- diaiilh i iidiaidh saoghal Mhoglia Ruith
[re rüighliaidh
6 Roth mac Rioghaill mor bloidh go Cairbre Conn Lith-
[feachair. ib.
Cuicer liled uasal dreiu is ferr tharaill iath nEirenn is mebair liumsa co becht a faisneis, a filidecht. Cairbri fili fuair dar 1er Amairgin indsi Gaeidel Feircheirtue re Labraid Lore Mogh Ruith is Find faeburuocht.
Acall. 2549—2552.
54. Ä poein on the respective ages of the Fenian warriors Rev. Celt. XVI, p. 26 attributes 249 years to Finn: —
se fithchidh bliaghuii fa dho is naoi mbliaghna ni sa mho saegal Fhiuu fa seun fa raith fa bhuaidh fa trean den ardfhlaith.
Oss. Soc. I, 36 gives him 3i0 years :
Tri chead bliadhain co uiblaithe deich mbliadhua acht aeu raithche saogal Fhinn go bhfuair a rae go torchair tre bheim baois e.
and Acallauih 2537, 230 years as in our poem: —
Dil cet bliadan co mblaithe ocus tricha gan tlaithe, saegal Find, ba fata re co torchair ga leim baisse.
'Sons of Brogau' — see prose Introduction.
55. ina uaonithor 'in bis holy troop' (Th.).
56. Read 'a m[b]eis' for 'aineis': We have eleven men after them, Jesus forbade them bis table. Every man got a change of narae — that was not returned — before baptism (Th.).
57. There is uo changiug of names in the description of the baptism of Cailte and bis companions; Acallamh p. 10.
Dublin. Maüua Powek.
MORANDS FÜRSTENSPIEGP:L.
Die Ratschläge, die der weise Morand vor seinem Tode dem jungen König Feradach Find Fechtnaclii) durch den „ruf- gewohnten" Nere, also wohl durch einen Herold, überbringen läfst, sind wenigstens im Eingang der einen Redaktion (B) deutlich an eine sagenhafte Begebenheit der irischen Geschichte angeknüpft, an die versuchte Ausrottung der edlen oder freien Geschlechter Irlands (söercJilanda Erenn) durch die Zinsbauern- Stämme (aitheddhüatha). Der älteste ausführlichere Bericht über diesen Mord ist für uns ein zwölfstrophiges Gedicht, das sich an alle Prosaerzählungen des Ereignisses angehängt findet und auf dem, wie manche wörtliche Anklänge beweisen, diese sämtlich beruhen. Es wird deshalb hier vorangestellt.
Mir sind sechs Handschriften dieses Gedichts bekannt, von denen ich vier kopiert oder verglichen habe; nämlich das Buch von Ballymote, Faks. 255 b 17 (= B); das Buch von Fermoy, fol. 36b (= F); das Buch von Lecan, fol. IIQ'; a (= L) und die Hs. des Trinity College (Dublin) H. 3. 18, S. 763 (= H). Aus dem Buch von Lismore fol. 142 >■, b (= Lm) kenne ich nur den Wortlaut der ersten Strofe nach Stokes' unten erwähntem Zitat; aufserdem hab ich mir notiert, dafs das Buch von Lecan fol. 295^ b — 296^ a das Gedicht in die erweiterte Fassung des Lcbor Gabdia bei der Regierung von Elim mac Conrach eingeschoben hat. Es lautet:
1 Söerchlanda Erenn uile. romarbtha la öenduine. acht na tri maic monar ngle. atTuUatar ö Choirpre.
1 marbhtha cusau seu duiue Lm. Chairpre Lm L, Cairp- B, Chairbre F.
') Find „der Schöne" und Fechtnach „der Glückliche-' oder „Gedeihende" sind in den Hss. bald als Kompositum behandelt, bald getrennt. Ich habe sie im Folgenden ohne Rnr-ksiclit auf die Hss. überall als zwei Wörter gegeben.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 57
2 Torrcha atTullatar uadh sair. a mäithrecha na mac sin. conid and ructha is tir tliair. iar riachtain doib i n-Albaiii.
3 Feradach Find Fechtnach Fail. Corb Aüloni a Mumain mair. is Tipraite Tirecli tliall. it e sin a comanmann.
4 Ingen r'ig Alban cen ail. ba si mathair Feradaig-. Ba(i)ne ba hed ainm na nina. ingen Lilaith meic Da(i)rera.
5 Crufe ingen Gartniat g-lüair. ro'gab Bretnu cosin mbüaid. mäithir Coirb Anloim cen ail. as a sil fi] i Mumain.
6 Ingen vig Saxan ni sneid. maithir in Tipraiti tlirein. A(i)ne a ainm oca taig. ingen cuinde Cainidail.
7 DoTönsat comairli cain. athig Erenn in tan sin.
flair tallad forro as cach mud. itli blicht mes ocus tor^d.
8 'Si comairle ro-chinnset. aitlirecli leo ani ro-millset. togairm na mac monar ngle. dia n-oirdned i n-airdrlge.
9 Do-ratsat rätha co tenn. a(i)tlieclithüatlia na liErenn. im reir na mac bätar tair. acht co'tistais a h Albain.
10 It e rätha tucsat ind. nem talam esca grlan grind. imnio reir a beinn i mbeinn. cein maras muir im Erinn.
11 Cond Eogan Araide an. it e einlud na tri mal. Araide i n-Emain cen ail. Cond Cetchathach i Temair.
12 Eogan i Caisiul na rig. is and tarastar a sll.
Conid friu sin siu is tall. samlas in sui cach söerchland.
2 Torracha F, Toirreach L. iiadh om. B L. raaithrech ina H. tiachtaiu L. a hAlbain L.
3 steht in B vor 2. Tipraide J{, Tipra(idi) tirech tren tall (is om.) li L. is e L, at iat B.
4 CO rabloid L. isi L. h?Lsed Jl F H. Luaidh H. Derera U.
5 Cruibi L, Graibi IJ. Gartniadh H, Charmaid L. Cuirp L. co mbloid L.
6 fe.hlt in F. Tipraidi L, Tipra B. ba he haiuw comtbaig B. cuinde L, cäirah H, comlan ß. Chaineadail L, Caindedhail H, caiwdi oil B.
7. chain B F. aithigh F, atbaicb L. iu uair sin B, na n-aimsir L. talla L. forthu B, orra L. is mur thor»d L. mes 7 t. 07n. B.
8 Isi F H, Hi B. doriudset (für ro-m.) L. dianairdriffhe H
9 thair F L.
10 tbucsad L. i»>imo a rer B. a om. B, 0 beind do beind L. iu cen bes L heret heth B. '
11 Conid B. a Tembraidh F.
12 tarustar B, tarustair H L, tarasair F. sund is L. samlas L. chec/j F.
58 R- THURNKYSEN,
1. Die freien Geschlechter von ganz Irland wnrden durch einen ^ilenschen ermordet aufser den drei Knaben — eine klare Tat — , die Coirpre entrannen.
2. Schwanger entrannen ihm die Mütter dieser Knaben nach Osten, so dafs sie dort im östlichen Land geboren wurden, nach- dem sie Albion erreicht hatten.
3. Feradach der Schöne -Glückliche von Irland, Corb Nackt- Ohr aus dem grofsen Munster, und Tipraite der Landreiche drüben, das sind ihre Namen.
4! Die Tochter des Königs von Schottland (oder Albion) ohne Makel, die war Feradachs Mutter; Baine war der Frau Name, Tochter von Luath mac Dairera.
5. Crufe, die Tochter des glänzenden Gartniat, der die ßritten siegreich in Besitz genommen hatte, war die Mutter von Corb Nackt-Ohr ohne Makel, dessen Same in Munster sitzt.
6. Die Tochter des Königs der Sachsen — es war nichts kleines — war die Mutter des starken Tipraite; Aine war ihr Name zu Hause, die f rauenhaf te 1) Tochter von Cain-Idal.
7. Zu dieser Zeit hielten die Zinsbauern Irlands eine gute Beratung ab, weil ihnen Getreide, Milch, Eichelmast und Frucht auf jede Weise benommen war.
8. Dies ist der Beschlufs, den sie fafsten — es reute sie, was sie vernichtet hatten — , die Söhne zu berufen — eine klare Tat — , um sie ins hohe Königtum einzusetzen.
9. Eifrig stellten Bürgen die Zinsbauern -Stämme Irlands nach dem Wunsch der Söhne, die im Osten lebten, wenn sie nur aus Albion (zurück)kämen.
10. Das sind die Bürgen, die sie dazu stellten: der Himmel, die Erde, der Mond, die schöne Sonne, dafs sie ihren Willen hätten von Höhe zu Höhe, so lange das Meer um Irland bleibt.
IL Cond, Eogan, der hehre Araide, das ist die Nachkommen- schaft der drei Fürsten : Araide in Emain ohne Makel, Cond der Hundertschlachtige in Temair,
12. Eogan im Cashel der Könige — dort verharrte sein Same — , so dafs der AVeise jedes freie Geschlecht diesseits und jenseits diesen gleichsetzt 2).
») Wenn cuijide (L) das Adjektiv zu cuiniu A. ben (Corinac s. v. 27 ar^) igt. Die Lesarten gehen hier selir auseinander; die vou Lni kenne ich nicht.
-) ]). li. alle edeln Gesclilccliter in Irland und Schottland werden auf eiueu dieser drei Fürsten zurückgeführt.
M0RAND8 FÜRSTENSl'IEGEL. 50
Das Gedicht ist dann in einen etwas erweiterten Prosa- bericlit anf gelöst worden, der uns in dreifacher Redaktion vorliegt:
I. Hs. Lm. Die erste Redaktion findet sich verhältnis- mäfsig am reinsten im Buch von Lismore fol. 142^" a. Stokes (Lives of Saints from the Book of Lismore, S. XXXVII f.) hat gröfsere Abschnitte daraus abgedruckt, nämlich § 1 — 6 und 11 — 13 und den Anfang- von 14 (nach meiner Bezeichnung). Den \\'ortlaut der übrigen Abschnitte kenne ich nicht; doch weichen die Hss. wenig voneinander ab.
Hs. L. Das Buch von Lecan (R. Ir. Ac, 23. P. 2), fol. 175^ stellt vor diesen Text ein Verzeichnis der irischen Stämme, die man für die aithech-thüatha, die Zinsbauern-Stämme, hielt.
Hs. B. Das Buch von Ballymote, Faks. 255 a, das diesen Abschnitt aus dem Buch voil Glenn-Da-Locha (255 a 6) geschöpft hat, bringt das Verzeichnis gleichfalls i), aufserdem aber am Schlufs (255 b 36) eine zweite Aufzählung der tüatlia aithcchda nebst ihren Unterabteilungen {fodla)-).
II. Diese Prosaerzählung — ohne die Verzeichnisse — hat eine Erweiterung erfahren, die nur in zwei Handschriften vorliegt. Sie zeigt allerlei Ausschmückungen, wie z. B. die, dafs die Bauern- stämme nach dem Tod von Coirbre Katzenkopf das Königtum Morand anbieten; besonders aber sucht sie durch einen am Ende beigefügten Abschnitt (§ 15. 16) den Anschlufs an die Geschichte von König Tuathal Techtmar zu gewinnen, die mit der hier berichteten grofse Ähnlichkeit hat und am ausführlichsten im Buch von Leinster, Faks. 51 a — b. erzählt wird. Die Hand- schriften der Redaktion II sind:
F. Das Buch von Fermoy (R.Ir.Ac), S. 35 a — 37 a. Hier führt sie den Titel: Bniiden M{ei)c Bareo annso siosana, indem der Mord von diesem späten Bearbeiter in diese hruiden ver- legt wird 3).
H. Die Papierhs. des Trinity College (Dublin) H. 3. 18, S. 761—764.
») Beide Hss. äuderu deu Aufaugssatz im Auscbluis au das Vorher- gehende: Boi fodord mor icun lucht sa (so) A. ic aUheachthuathaib Ercnn usw.
") Vgl. J. MacNeill, Early Irish Population -Groups § 26. Die beiden Listen sind gedruckt bei O'Curry (Sullivan), Manners a. Customs, I S. XXVII.
•') Nach der Bibliography of Irish Philology, S. 106, hat .7. MacNeill eine Übersetzung davon in der — mir jetzt nicht zugänglichen — New Ireland Review XXVI (1906), 96 ff. gegeben.
60 R. THUENEYSEN,
III. Eine andere Bearbeitung von I und zwar mit wesentlich modernisierter Sprache enthält die Edinburger Handschrift XXVIII (Kilbride Collection, Xr. 24), S. 9—10, die noch dem 14. Jh. zu- geschrieben wird (ob mit Recht?). Sie enthält beide Verzeichnisse der aithech-thuatha wie B, stimmt aber in fehlerhaften Lesarten manchmal näher mit L überein. Der Text, der vom Gedicht nur die zwei ersten Strofen enthält, ist veröffentlicht und übersetzt von W. A. Craigie. Eev. Celt. 20 (1899), S. 335 ff.
Von Redaktion I und II habe ich die Hss. B (Faks.), F, H, L abgesehrieben oder verglichen. Ich drucke den ausführ- licheren Text II, ohne gleichgültige graphische Varianten oder Schreibfehler anzugeben. Die Lesarten der älteren, knapperen Version I bringen die Anmerkungen.
1. Bai fodord mör ic athechthüathaib Erenn i n-aimsir tri rig n-Erenn .i. Flacho Findola?^ 7 Feie mac Fideic Caich 7 Bres mac Firb.
2. 1) Flacho Findola?'^ immurro, is e ba ri Erend, Feie mac Fideic Caich ba ri Muman, Bres mac Firb ba ri Ulad. Ba hadbal trä 7 ba dirim truma in chisa 7 met na cäna 7 fortamlaighe in flaithiusa laisna tri righaibh sin for aitheachaib Erend. Ba hole immurro lasna haithechaib a menma ar met na dalre boi forro 7 ar truma a foghnoma, air ro'batar na sSrchlanna ac laigi forsna ferannaibh i'rabatar sum. Im*forgenair Tarom comthinol icna \iniü\echaibh i n-öenairm, coroxindis öenc[h]omairle in tan sin.
3.2) Batar Tarom tri aith?^ robsat toisich comairle occo som .i. Büan 7 Monach 7 Corpre Cind Chait. Ba cenn doib sidhe Cairpre Cinn C[h]ait. Ar ba do Lüaighnibh dö 7 is e ba ri for LüagnzM, ar ba üaithi&Ä sidhe ncgebthe cennus aithech.
1 aitheachaibh Lin. Fiudolaigh F, Findolaich L, Findfol- Lni. Fee B. Fidheich ¥, Fidfec B, Fidaich L. Breasal mac Feirb L.
2 Er- an tan sin F. Feie mac Feie F. Bress m-e Feirp H. fortiamhl-i F. leisna F. läis ua F. foghnaemse H ar H.
3 Cairp- F. Cent H. doibsin F. do Laiguibh H. huaidibh sen F.
») § 2 fehlt in I.
") Für 3 hl I nur: Batar diit») tri aithig batar'') toTsigb comairle do aitheaehtliüathaib Erenn in iubaid sin .i. Monach 7 Büan 7 Corpre Cend Caif).
•) da Lin. '') ba Lni, rubdar IJ. ") Cairpri Cend Caid L, Cairp- Catchend B.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 61
4."*) DoTönsat iaruni na athig comhairle in tan sin do reir in tiir sin. Ba si Tarom comairle ro'chinnset ann sin .i. tledh do thargud do thig CairpW Chinn Chait .i. co Bruidin Maie Da- Reo i niBreifne 7 a tigernadhn do tlioclmiriudli cliuici do saigliidli na tieidhe 7 bas do immbeirt forro 7 in rige do beitli acn fein. Do'rönadh samla/(?/i 7 ro'bäs lii fochill na fleidhe sin fri re teora ]ethblla(?/mn ocna aathechaibh. Tiian a toraidli immurro, is ed doTatsat forsin turgnam sin. I Maigh Crö la Connachtu, is ann atä an Brniden i'ndernad in mörfledh sin.
5.4) Do'deocliatar immurro fir Ereww di cach leitli d ind- saigliidh in mörthairic doTigned döibli. Batar larom .ix. ndwa oc tomailt na fleidhe. Do'bretlia trä frithalamh raör isin nönse dedenaigli forro, amaZ na'tuctlia riamli. Do'bretha emli airer cecli bldli 7 saine caclia lenda döibh corpat mesca medarcliaine, corbo treisi flait[li] firu, co'tarl?e in teach ina ratsechuiph hrisithar ocae. Eo'imretor iaromh duinepläigh forro ann sin, ar is amlaicZ for* coemnacair cach öen for erchomhair a echta dona haithechaib. Ba grända 7 ba hadhüatlimor ro'bäs isin bruidin in tan sin. Ba forbhäilidh Badhbh derg dassachtach 7 ba brönach banchuire
4 tigemadsed H. imu't F. do bith H. Dorighnedb iaromh H. amhl- siu F. Connachdse H. au om. H.
5 Doberta F (bis), uöuaigh F. corbbat F. medbarcbaia F. corbo bis ocse fehlt in F. in tan om. H. Wonach H.
^) Für 4 in I nur: DoTönsat comairli Tarum aitbigh Eirenn do reir in trTr sin. Ba sT*) comairli ro'chiudset'') flead do thargudh'') dia tigernaib^) 7 a marbad'^) ocon fleidb sin. Batar immurro*') tri bllar^Ma e) oc foichilP) na fledhi sin la haithecbu Eiren»'). TrTan'') a toraid cacha blTadna do-ratsat forsin turcnom sin^). I Maig Crü'") la Cönnachta, is and do-guTth") in fledb").
*) 7 ba hi Lm. '') na n-a(i)theach B L. ") targud fledhi B. *') tigerua L. ^) leo add. B. *') Badar i&rum na hath- B. s) L liest: a marbad i&vum iar tri bli- doib oc foichill iisiv. '') ic airithiw 7 ic t'oichill B. ') .i. athaich Er- h, om. B. ^) 7 triau B. ') fria haireac B, fris L. '") Chruachan L. ") do- ronudh Lm. ") sin aid. L; B liest: Is and .ü. dorrigenset i Maig acrwach la Cönnachta.
*) Für b in l nur: Dolotar Tarum fir Erenn di di cach leith^). Bätar Tariim'') uaT nöua oc tomailt na<=) fledhi"^). Do'bretha") lenda somesca') sainemhla döib isin») nöuai deighinai^/i'').
*) cum na üedhi {hinter di c. 1., di om.) L, dind fledh sin as cach aird i-mbatar B. ^) da?io Lm, Faidhit di- B. *=) a B. '^) 7 ni-frith mod nos • mairnfedh add. B, ") Doberthea Lm. ') om. B L. s) imou L. '') dibh add. Lm, imnn uomaid cü»tbat mesca miciallmair B.
rt2 R. THURNEY8EN,
doli Ireas sin. Ba sier laroni in niucälach sin. Ba damradh deghbaile. Ba torcradh niormesa. Ba ecradh soercarpait. Ba brainech sochenel. Ba comecair 'direacht. Ba tocliim curadh ocon buidin sodealbdasiBiclienela/^/sin ro-bithei.sinBruidin. Ro-muidhset larom srotlia dar secht ndoirsibh na Bruidne, co-snäifitis ma/c midaisi foraibh, diambadli dir fuil do snäm.
6.-^) Ro-dTbdait t;« söerchlanda Erenn and sin acht na tri ma/c rucait i mbronnaib a mäithrech. Air in tan ro'bäs oc fodbugudh na fer, is ann sin ro'elaiset na tri riglma immach asin niBruidin .i. Side Lüatli 7 Grübe 7 Aine iat side. Con'decliatar dar muir ar techedh na n-a(i)thecli.
7.ß) Air batur tri caraid do tri righaibli Erenn .i. ri Alban 7 ri Bretan 7 ri Saxan. Ba cara cipinnus do Flach« FhiAolaig Lüath mac Darena ri Cruithentüathe. Bäne ingen Scäil rl[g] Fomoire ben Lflaith. Do'breth diu Ingen Lüaith do Fiachae Findola?Vjr do mnai. Side Lüath dawo a ainm sin fein, ba si sin mäthair Feradaig Find Fechtnaig.
5 treis F. mor mescse H. Ba brainech bis aireacht steht in H vor Ba damradh. — broiuech F. sochenel- F, so cr.l- (mit Strich durch s) H. co[m]acor F. sodelbha F. secht sr[otha] tar F. midhaidhisi H.
6 i mbroinn H, [i m]bro[n]dandaibh F. Ar H. 'elaidhset H, 'elaisit F. Sise Luat H.
7 Ar H. Bain H. Dobert F. Si« H. side F. si sidhe H.
^) In I nur: Ro-ortait*) Tarum*') söerc[h]lauda Here?m ocan fleid sin trlana mesca"), curo-dhTbhdait nili''), acht") na tri meic bätar i mbrondaib*") a mäithreach f^).
*) Roort L, Romarbtha Lm. '') om. Lm. ■=) tria tharm is- na naithecÄ 7 triana mesca fodesin B. ^) combai badud S£erclaud(-aib sjiäterer Eintrag) Erand and L, om. B. *=) acht sil B. ^) imbroind L. «) in tan sin add. B.
^) In I (B L): Air*) batar caraid do trib rigaib Erind .i.'') rT Alban 7 rl Saxan 7 rl Breatan"=). Ba cara cetamus^) do Flacha Findolaich^) Lüath mac Darera *") ri Cruithentüathe. Baine '■^) ingen Scäil rTg Fomoiri ben Lüaith. Bäine d^jo ainm a ingine. Do'bert side do FTacha'') Fiudolai^ a ingin .i. Bäine, conad liT') mäthair Feradaich Find Feachtnaich meic Flachac/t Findolai^ ^).
») om. L. '•) caraid cleamna do tigeruaib Uerenn iwiun inbaid sin B. «) descert Bretan B. ^) cedus L. ') Findol- B, .i. add. h. O Derera B. «) .u. add. B. '') Fiachaid L. ') Statt Bäine usw. liest B: Dobreth diu in^en do Fiach- F-. Baine diit a hainm siden fen. Ba si sin . . . '') .i. Tuathail Techtmair (statt meic F. F.) L.
MOKANDS FÜKSTENSPIEGEf.. 63
8.") Ba cara dawo Fiac mac Fideic Caicli ri Muniau do Gortniad do ligh Bretaii. Crufe ainm a ingine sin. Beiridh sin mac do Fiac .1. Corp Ai'ilom a ainm.
9.^) Ba cara dawo Bres mac Firb ri Ulad do ChainTdal righ Saxan. Aine ainm a ingine sin. [Beijridh sin mac do Bres mac Firp .i. Tipraiti Tirecli a ainm sin,
10.9) Roiiailidh iarom in triar sin tair, airet bai righe oc Corpre 7 nert aithecli for feraibli Erend. Ar niroiamsat na meic Ere do t[li]adhall ar ecl« na n-aithecli.
11. if) Nrtarat Iarom an talamh a toradli dona aithecliaibh Tarsin mörfingail ro'fersat for söerchlannaibli Erend, 7 boi gorta mör la firu Kreiin, cona'roibe ith a talmam na mess a caillidh na iasc a n-indberaibh na lacht ac büaibh na sinae ina cörai feisin.
12.11) Fuair Corpre bas Tar tain 7 tarcatur fir Ermw riglie do Morann dia mac. Ro'räidh immurro Morann na'gebadh hi,
8 Gortniadh H. Crüfe F. sidein H. Rnc sidhe H. Fiach H. Aolum ainm H.
9 Preas mac Feirb H. Per sidhe H. Bres F.
10 Cairp- F. 7 pui H. uilamhsat F.
11 roratsat H. S0e[rchlajnda F. conaraibh H. na sin na F. fäisin F.
12 iarsin H. im. om. F. nach- F.
') In I (B L): Ba cara diu FTac mac Fideic "") CaTch rT Muman'') do Ghortniaf) do rTg Bretau. Bert a ingen side .i. Gruibe*^) mac do Fiacc .i. Corp Aülom^) a ainm').
") Fiacc mac Fidfecc B. ") .i. Deirctined mac Euna Muwcbaiu a ainm sidi 7 ri M(o»an in Fiac sin L. «) Goirthigernd L. ^) Ruibi a hainm sidi L. ") Corb Aulaiwt B. ♦■) Corp Ulom ainm in meic sin 7 Med Neid ainm aile do .i. athair Moda Nuadad L.
*) In 1 (B L): Ba cara diw Bresal mac Feirb rl Ulad do Chandidal ») do rT Saxan. Bert dno^) a ingen side — Aine a ainm side'') — mac do Breasal mac Feirb .i. Tibraidi Tireach e side=).
«) Chain di oll B. ") om. B. <=) Tipmide .T. tirech a ainm B.
3) fehlt I.
") In I: Nitharat") in talam a thorad dona haitheacbaib Tarsin fingail'') do-ratsatp for söercblandaib Erern«. Ocus bai gorta mor lafiru"^) Erewn iter inberu 7 feda 7 ith 7 blicht*).
") • thabhradh Lui, iarum add. L. ^) iarsin digail sin L, iarsin ndidhail Lm. ■=) om. L. "1) for feraibh Lm. «) fedu 7 ithu 7 hlechta B.
") In I: Ro-fessa Tarum») tri comarbsei'') Erenn do bith i n Albain .i. Feradach Find Fechtnach 7 Corb'^) Aülom 7 Tipraite TTreacb.
^) Rafes tra Lm. •') na comarba L, na tri coraarbu sin Lm. '=) Corp Lm.
(\-l R. THURNEYSEN.
ar nirbo toicli du i. .Ccist cidh do'genam diu' ar lat. ,Ro-fetur sa' ar ]\Iuianii ,aiii as coir ann .i. tri coraarbai Krenn filet a uAlbain .i. Feradbach Find Fechhiach 7 Corb Anloni 7 Tipraite Tireach, 7 tiagar ara ceiin da rigbadb üainde. air is duibb as toicb'. — Js maitb amhlaidb' or cäch.
13. Tlagair Tarom ara cenn dia frestal 7 dia rigadb, 7 do'bertar rätha nime 7 talman 7 grene 7 escae 7 ua n-uile dül friu öua haitheditbüathaib im bithfogbuom doibb dia reir fein, cein bes muir im Erind 7 bes a sil som 7 a seimedh inti.
14.12) Tegait diu auair 7 gabais cäch dibli ina aird .1. Tipraite Tireach a n-airther na \\Evenn a coicidh Ulad 7 Corb Aülom ana deisco-t for Mumhain. Gabhais Feradach Find Fecht- nach ina medön .i. a Temliraigh na righ. Do'breth larom for- lamhns 7 ardrighi Erenn do Feradach Find Fechtnach 7 do'breth ardchennus 7 comhairle 7 fenechus Erend do Morann mac Main. Ba maith da«o ind Eiriu Tar sin, ar ro'tog a düdhche forrse d eis na n-aithec//. Is üaidibh sin dawo ro'genetar tri soir Erenn doridisi .i. Cond, Eogan, Araide .i. Cond ö Feradach Find Fecht- nach, Eogan ö Chorp Aülom, Flacha Araide ö Thipraiti Thireach. Is do sin ro'chan in senchaid ann so: Soerchlanda Erenn usw. {siehe oben S. 50).
12 i om. F. cindus (für cidh) F. diu om. F. comforbseo H. Corp H. amhl. om. F.
13 Tiagar alle nufser F. dia frest. 7 om. B. doberar Lm F, dobertor H, dobertatar 15, dobertha L. intseacbtai (für escae) B. na bnili dula B, dul aicsi 7 neamaicsidi L. immoa fognitm B. airet (für cein) B, erad L. bias F, heth B. Die Wörter von dül friu bis ceiu bes fehlen H. 7 bes H, 7 bias F. 7 bes bis inti fehlt in I.
14 cacb nanard H. Cairp- U16m F. andesc-t Urmuman H. find F. om. H. Doberta F. airdri F. ua bErenn H. dFeredhach H. 7 dobertba F. duidcbi H. rogeineastair tri sserclanda L. afnthisi B. .i. om. L, .i. Cond ö bis Thireach om. B. 7 Eogauac/ii uili L. Cborb F. do H, Conid doib sin L. na priathra sa {für ann so) H. De quibus poe?a dixit hoc Carmen B.
'■^) hl I: Gabais*) Taruni'') cäch dTb ina rainu") .i.'') Tipraidi Tirech i u-airther na*') hEiriud i n-VWtaib") y^) Feradach Find Fechtnach ina medön'') .i. i Temraig 7*^) Corb Aülom iua deiscert?) .i. i m-Mumaiu''), conid üaidib sin ro-genetar tisiv. (ivie oben).
») Gabar L. '') Dothogat na maicc la sodai» 7 gabais B. ■=) riwd B, raiun feraiun Lui. '^) om. B. •=) om. L. ^) imedon H- B. ^) audesc-t H- B. '■) thes (stall j. i M.) L.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 65
Hinter dem Gedicht fährt II fort:
15, Fer ambra dawo in Morand sin agaToibhe in fir flatha .i. in sin .i. idli Isioramd X. in einlach imo'tabartlia bragait he, ro'nascadh ima brägait co'farcbadh cen anmain he. Int ennac immurro imo*cuiit[h]ie brägait he, nocon idh dö sin, [no']ret[h]edh ime CO talm««?. Conid he sin boi oc etirgleod firinde 7 güa isin aimsir sin. Couidh de sin ro"ainmniged Feradach Finn Fechtnach don righ i'mboi aimsir inti sin.
16. Boi iarom Feradach oc dllgend na n-aithech 7 aca cur hi eis 7 a foglmam dermar 7 ac tarrochtain forro in gnima do'righensat .i. söerchlanda Ereww do marbadh. Ro'marbadh dano Feradach hi Temra?^ iar tain la Eillini mac Conrach rig n-Vlad 7 la hEocha/cZ Änchend la rIgh Laigen 7 la Sanbh mac Ceit meic Magach la righ Connacht 7 la Forbre mac Fine la righ Muman. A comairle na n-aithech da7io do'rönad doridisi in gnim sin. 7 ro'elai Tüathal liaidib tar muir, eonidh tair rod"n-alt co cenn flehet bliadhan.
15 is ocae ro • bai H. idh Moiann F. fo braa^ait H. In tentuch H, Int en. bis co talmain om. F. a pragait H. de sin {statt dö sin) H. edli sin H. Finn om. F. intidhsiu H.
16 ch;<r H, crü F. dermair H. tariaclit- H. doronsat F. Elim F. Cownruch F. Saup H. Foj"pri H. dawo oni. F. Et roelaigh F. uaitWb F, uadhaiph H. rod naltse H. — Finis. finis add. H.
1. Es herrschte grofses Murren unter den Zinsbauern- Stämmen Irlands zur Zeit dreier irischer Könige, nämlich Fiacho Findolaigi) und Feie Sohn von Fide(i)c dem Einäugigen und Bress Sohn von Ferb.
2. Fiacho Findolaig war aber König von Irland, Feie Sohn von Fide(i)c dem Einäugigen König von Munster, Bress Sohn von Ferb König von Ulster. Gewaltig und mafslos war nun die Schwere des Zinses und die Gröfse des Tributs und der Druck der Herrschaft unter diesen drei Königen bei den Zinsbauern Irlands. Die Zinsbauern waren aber mifsmutig über die mächtige Knechtschaft, die auf ihnen lag, und über die Schwere ihres Dienstes; denn die freien Geschlechter waren über die Ländereien
1) Das ist nicht die alte Nominativform (vgl. Fiacha Finnfolad Tig. in Rev. Celt. 16,118); aber sie wird in unserem Text so verwendet.
Zeitschrift f. celt. PhUologie XI. 5
66 K. THUKNEYSEN,
gelagert, in denen sie lebten. Da wurde nun eine Versammlung der Zinsbauern an einen Ort ins Werk gesetzt, damit sie einen genieinscbaftlichen Bescbluls fafsten.
3. Drei Bauern waren nun bei ihnen Führer des Rats, nämlich Buan und Monach und Coirbre mit dem Katzenkopf. Ihr Haupt war Coirbre mit dem Katzenkopf. Denn er stammte von den Luaigni und war Fürst über die Luaigni; denn aus ihnen wurde die Häuptlingschaft der Zinsbauern genommen.
4. Da hielten die Bauern nun Rat nach dem Willen dieser Drei. Und das war der Beschlufs, den sie dort falsten: ein Gelage zu rüsten im Haus von Coirbre mit dem Katzenkopf, in der Bruiden Maie Da -Reo in Brefne, und ihre Herren zu dem Gelage zu ihm einzuladen und sie umzubringen, so dafs das Königtum bei ihnen selber wäre. So tat man, und drei halbe Jahre lang wurden die Vorkehrungen zu diesem Gelage bei den Zinsbauern getroffen. Ein Drittel ihrer Frucht gaben sie für diese Zurüstung her. In Mag Cro ('Blutfeld'), dort ist die Bruiden, in der dieses grofse Gelage abgehalten wurde.
5. Von allen Seiten kamen nun die Männer Irlands zu dieser grolsen Veranstaltung, die für sie ins AVerk gesetzt wurde. Dann waren sie neun Abende beim Feiern des Gelages. Am letzten Abend wurde ihnen eine grofse Aufwartung geboten, wie früher niemals. Es wurde ihnen eben das Beste von jeder Speise und das Ausgezeichnetste von jedem Getränke gespendet, so dafs sie trunken und ausgelassen wurden, bis dafs das Bier stärker wurde als die Männer und das Haus in lärmendes Ge- spräch überging. Dann wurde ein Meuschenmorden über sie gebracht; denn jeder der Bauern befand sich in der Nähe dessen, den er umbringen sollte. Fürchterlich und grauenhaft war es damals in der Bruiden. Die blutige, rasende Badb war überfroh und die Frauenschar traurig über diesen Kampf. Edel war jene Eberbrut. Es war eine Ochsenschar guter Abkunft, eine Eber- schar reicher Eichelmast, es war die Ausstattung eines edeln Wagens. Zahlreich war edles Geschlecht, würdig die Versammlung. Ein Helden-Schreiten war's bei der wohlgestalteten, adligen Schaar, die in der Bruiden erschlagen wurde. Da brachen Ströme durch die sieben Tore der Bruiden, dafs Knaben mittleren Alters darauf hätten schwimmen können, wenn Blut zum schwimmen geeignet wäre.
6. So wui'den die freien Geschlechter Irlands dort ausgetilgt aufser den di-ei Söhnen, die im Leib ihi-er Mütter davon getragen
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wurden. Denn während man beschäftigt war, die Männer aus- zuplündern, entrannen die drei Königinnen aus der Bruiden; das waren Side Luath^) und Grübe und Aine. Die kamen übers Meer auf der Flucht vor den Bauern.
7. Denn die drei Könige Irlands hatten drei Freunde, den König von Schottland, den König der Britten und den König der Sachsen. Der Freund von Fiacha Findolaig zunächst war Luath mac Darera, der König des Pikten volks; Luath's Frau Avar Bane, die Tochter von Seal, dem König der Fomoiri. Die Tochter Luath's nun war Fiacha Findolaig zur Frau gegeben worden. Deren eigener Name war Side Luath, die wurde die Mutter von Feradach dem Schönen-Grlücklichen.
8. Der Freund sodann von Fiac, Sohn von Fide(i)c dem Einäugigen, dem König von Munster war Gortniat der König der Britten. Dessen Tochter hiefs Crufe. Diese gebar Fiac einen Sohn, mit Namen Corb Nackt-Ohr.
9. Der Freund ferner von Bress dem Sohne Ferb's, dem König von Ulster, war Cainidal der König der Sachsen. Dessen Tochter hiefs Aine. Diese gebar Bress dem Sohne Ferb's einen Sohn, mit Namen Tipraite der Landreiche.
10. Diese drei wurden nun im Osten aufgezogen, so lange Coirbre das Königtum und die Bauern die Gewalt über die Ir- länder hatten. Denn die Söhne wagten Irland nicht aufzusuchen aus Furcht vor den Bauern.
11. Nun gab die Erde den Bauern keine Frucht nach dem grofsen Mord, den sie über die freien Geschlechter Irlands gebracht hatten, und es herrschte grofse Hungersnot bei den Irländern, so dafs kein Getreide in der Erde war und keine Baumfrucht im Walde und keine Fische in den Flulsmündungen und keine Milch in den Kühen und kein Wetter in richtiger Ordnung.
12. Darauf starb Coirbre und die Irländer boten das König- tum seinem Sohne Morand an. Morand sagte aber, er werde es nicht annehmen, denn es stehe ihm nicht zu. 'Was sollen wir denn tun?' sagten sie. 'Ich weifs, was sich geziemt' sagte Morand. 'Die drei Erben Irlands leben in Albion : Feradach der Schöne -Glückliche und Corb Nackt-Ohr und Tipraite der Land- reiche. Man suche sie von uns aus auf, um sie als Könige
1) Dieser sonderbare Name der Tochter Luath's statt Bdine im Gedicht und in der älteren Prosa, entspringt einem Mifsverständnis des Ausdrucks do-bert (-breth) side der älteren Prosa (§7).
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einzusetzen; denn ihnen steht es zu.' — 'So ist es gut' sagten alle.
13. Darauf suchte man sie auf, um ihnen aufzuwarten und sie als Könige einzusetzen. Und von den Zinsbauern -Stämmen wurden ihnen als Bürgschaft der Himmel und die Erde und die Sonne und der Mond gegeben für ewigen Dienst nach ihrem Wunsch, so lange das Meer um Irland bleibe und ihr Same und ihre Nachkommenschaft dort lebe.
14 So kamen sie aus dem Osten, und jeder von ihnen liefs sich in seiner Richtung nieder: Tipraite der Landreiche im Osten Irlands in der Provinz Ulster und Corb Nackt -Ohr in seinem Süden in Munster. Feradach der Schöne -Glückliche liefs sich in seiner Mitte nieder, im Temair der Könige. Darauf wurde die Gewalt und das Hochkönigtum über Irland Feradach dem Schönen -Glücklichen gegeben und die Häuptlingschaft und das Beratungsamt und das Recht (feiiechns) Irlands Morand dem Sohne ]\Ioen's. Darauf ging es Irland gut, denn er brachte ihm wieder, was ihm zukamt), nach den Bauern, Von jenen wurden dann wieder die drei Edeln Irlands gezeugt: Cond, Eogan und Araide, nämlich Cond von Feradach dem Schönen -Glücklichen, Eogan von Corb Nackt- Ohr, Fiacha Araide von Tipraite dem Landreichen. Darüber sang der senchaid Folgendes: 'Die freien Geschlechter von ganz Irland' usw. (s. oben S. 58).
15. Ein herrlicher Mann war nun dieser Morand, in dessen Besitz die 'Gerechtigkeit der Herrschaft' (fir flatha) v/ar, nämlich der sin, d. i. die Schlinge Morands: der Schuldige, um dessen Hals sie gebracht wurde — um dessen Hals zog sie sich zusammen und nahm ihm das Leben; der Unschuldige jedoch, um dessen Hals sie gelegt wurde, — für den w^ar es keine Schlinge, sie glitt um ihn zur Erde hinab 2). So dafs er zu jener Zeit zwischen Wahrheit und Lüge entschied. Und davon wurde der König Feradach der Schöne-Glückliche genannt, zu dessen Zeit jener lebte 3).
16. Darauf begann Feradach die Kauern zu vertilgen und sie unter Zins und schweren Dienst zu bringen und die Tat an ihnen zu räclien, die sie begangen hatten, den Mord der freien Geschlechter Irlands. Später wurde Feradach in Temair getötet durch Eillim mac Conrach, den König von Ulster, und durch
') Wörtlich: 'Er hob das ihm Zugehörige auf es'. '^) Dieser Abschnitt berührt sich nahe mit dem Text, den Stokes in Ir. T. III, 1, S. 190 (§ 14 Ende) gedruckt hat.
3) Das ist aus Cüir Anmann § 107 (Ir. T. III, 2, 332) geschöpft.
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Eochaid Ancheiin, den König von Leinster, und durch Sanb den Sohn von Cet mac Magach, den König von Connaught, und durch Forbre mac Fine, den König von Munster. Auch diese Tat geschah wieder auf den Eat der Zinsbauern. Und Tuathal ent- rann ihnen übers Meer, so dals er 20 Jahre lang im Osten auf- gezogen wurde.
Schon die ältere Prosaauflösung gibt also dem König Feradach Find Fechtnach als Tater Fiacho Findolaig. Das stimmt be- kanntlich nicht zu den älteren Königslisten; im Lebor Gabäla, wie schon früher bei Fland Manistrech (LL 132 a), ist Fiachu Findol(ad) vielmehr der zweite Nachfolger von Feradach und wird in der Redaktion B I (Rawl. 512 fol. 86 1) wie in Tigernachs Annalen (Rev. Celt. 16, 418) als sein Sohn bezeichnet, während Feradachs Vater Crimthann Nia Nair ist. So wird denn dort Fiachu Findolad. nicht Feradach von El(l)im erschlagen, wie unsere jüngere Prosa berichtet. Aber abgesehen von diesen irrigen Ergänzungen Späterer, auch das zu Grunde liegende Gedicht selber ist nicht sehr alt. Das zeigt der Reim des Dativs von Coirpre mit gle in Str. 1 und der als Akkusativ gebrauchte Nom. soercliland in Str. 12. Man wird es daher kaum vor das 12. Jahrhundert setzen dürfen. Coirbre Catchenn (oder Cenn Cait) regierte nach dem Lebor Gabäla zwischen Crimthann und Feradachi), aber von seiner Missetat wissen die älteren Redaktionen (B III, A, B I) nichts zu melden 2). Wohl aber läfst es — zwar noch nicht in seiner altertümlichsten Fassung B III, aber von A (LL23b) an — den künftigen König Tuathal Techtmar, den vierten Nachfolger von Feradach, nach dem Tod seines Vaters Fiachu Findolad durch El(l)im ganz ähnlich im Mutterleib nach Albion gerettet werden durch seine Mutter Eithne Imgel, Tochter des Königs von Albion. Eben diese Erzählung hat offenbar die Prosaauflösung bewogen, Fiachu Findol(aig) zum Vater von
*) In Tigernachs Anualen (Rev. Celt. 16, 416) scheinbar zwischen Feradach und Fiatach Find. Trotzdem folgt nach S. 418 Fiacha Fiunfolad unmittelbar auf seinen Vater Feradach. Die Daten sind hier bekanntlich sehr verwirrt.
-) B I fügt nur hinzu : Mac Crimtha[i]n sin an Feradach Finnfechtnach dia'tucad audacht Morainn ö Morunn „Ein Sohn dieses Crimthann war Feradach F., dem von Morann das 'Vermächtnis Moranns' überbracht wurde." Dieser Verfasser nimmt also auf Morands Fürstenspiegel nach Redaktion B (s. u.) Bezug.
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Feradach zu machen, und die Hs. L (§ 7) identifiziert geradezu Feradach mit Tuathal. Zwanzig Jahre später kehrt dann Tuathal nach Irland zurück und erhält von den Irländern Sonne und Mond, Himmel und Erde als Bürgschaft für seine künftige Ober- herrschaft, ganz wie im Gedicht Feradach und seine Genossen i). Da das in den GO er Jahren des 12. Jahrhunderts verfafste Lebor Gabäla unsere Geschichte nicht erwähnt, und da das Gedicht, für uns die älteste Quelle, in dasselbe Jahrhundert gehört, so liegt die Annahme nahe, sein Verfasser habe die Ge- schichte frei erfunden in Nachahmung der ähnlichen von Tuathal, etwa bewogen durch den ominösen Namen Coirbre Katzenkopf. Diese Annahme ist aber so nicht statthaft. Denn die Sagenlisten LL 190 a und Aneed. II 47, deren Quelle doch sicher älter ist, enthalten beide den Titel: Orgain (Argain) Coirpri China Chait{t) for soercMannaib Erend. Dafs eine ältere Erzählung dieser Art bestand, bezeugt auch die Einleitung zu Morands Fürstenspiegel in der Redaktion, die ich unten mit B bezeichne. Sie lautet: •Hier beginnt das Vermächtnis von Morann mac Möin an Feradach Find P^echtnach. Dieser war der Sohn der Tochter von Loth mac Delera(i)th (Delaraid) von den Pikten, den seine Mutter in ihrem Leibe wegtrug, nachdem die Herrn von Irland durch die Zinsbauernstämme vertilgt worden waren aulser Feradach allein im Leibe seiner Mutter. Später kam er mit Heeren herüber, und Morann übersandte ihm dieses Vermächtnis'. An sich können wir nicht wissen, wie alt diese Einleitung ist; aber sie findet sich schon in LL (in die Redaktion A übertragen, s. u.). Sie unterscheidet sich vom Gedicht inhaltlich darin, dafs nur Feradach allein, nicht drei Prinzen gerettet werden, und dafs er später 'mit Heeren' zurückkehrt (ähnlich wie Tuathal), also wohl nicht gutwillig von den Bauern zurückgeholt wird. So wird sie in der Tat auf einer älteren Erzählung beruhen, die für uns sonst verloren ist. Auch der Verfasser des Gedichts dürfte sie kaum mehr gekannt haben; als Grundlage für seine Verse genügt voll- kommen einerseits der überlieferte Sagentitel, anderseits unsere Einleitung. Er hat das Gegebene frei verwertet und Loth mac
>) Ein ähnlicher Bericht über Tuathal steht LL 51a, aber ohne die Flucht nach Albiou. Vgl. auch die Land Syuchronisms ZCP IX 477, 15. Die Vier Meister a. 10—76 bringen beide Erzählungen (Feradach und Tuathal); Keating, der natürlich alle unsere Texte kennt, verschmilzt sie (ed. Dinneen II, S. 236 ff.).
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I)elera(i)th in einen Luath mac Ba{i)rcra (Dcrcra) umgewandelt und zwei anderen Prinzen entsprechende Mütter auf der Naclibar- insel gegeben.
Die Ansicht, die namentlich O'Curry») verfochten hat, die aithech-thüatha seien die Ätecotti, Atticoti, Attacotti, die bei den Römern seit dem 4. Jahrhundert neben den Scotti auftreten, ist lieute wolil allgemein aufgegeben. Mit Recht. Ä(i)thech 'Bauer' (heute atliach auch 'Riese') ist von aithe 'Vergeltung, Ersatz' im Sinne von 'Zins'^) abgeleitet, dem Abstraktum zu ad'fen. Zur Römerzeit würde also das Wort etwa *Äteiääcotötäs gelautet haben, was weit abliegt. Breton, osac'h 'verheirateter Mann, Hausherr' ist offenbar verhältnismälsig spät aus dem Irischen entlehnt. Einen Schlufs auf das Alter der Tradition erlaubt also der Ausdruck aithech-thüatha nicht.
So ist die Frage berechtigt, ob nicht nur die Einleitung der Redaktion B, sondern ob schon die ursprüngliche Fassung von Morands Fürstenspiegel die Sage vom Bauernaufstand voraus- setzt. Man könnte dem zunächst entgegenhalten, dals in den Ratschlägen nichts darauf hinweist, dafs der König, an den sie gerichtet sind, den Thron nach einer Revolution besteigt. Nament- lich A 44 ff. würde man sich dann anders gestaltet denken. Aber es ist wohl von einem altirischen Schriftsteller zu viel verlangt, dafs er einen Fürstenspiegel speziell nach dem Begebnis orientiert, an das er seinen Ursprung anknüpft; der Verfasser kann irgend jemand gesucht haben, dem er seine Weisheitslehren in den Mund legte, ohne nun alle Konsequenzen daraus zu ziehen. Kaum darf man anderseits in A 38 eine direkte Anspielung sehen; man könnte übersetzen: 'Sag ihm, es ist nicht leichter den Fürsten zurückzuerbitten {athchuingld) als für ihn einzutreten; es ist nicht leichter, ihn zu berufen (togairm mit 1 n) als ihn zu bewahren.' Aber das ist kaum der Sinn des Abschnitts. So bleibt nur der Satz in A 3—4: 'Wenn du an Königen vorbeikommst, eile zu Feradach Find Fechtnach. Verkünde ihm vor Allen das Wort' usw. Der König wird also in Begleitung von anderen Fürsten vorgestellt; aber ob er etwa als mit anderen irischen Königen aus dem Auslande heimkehrend gedacht ist, wie in der späteren
*) Lectures on the Manuscript Materials S. 263. Vgl. auch Sullivan, Manners and Customs I, S. XXX.
*) s. Ascoli, Gloss. Palaeohib. XLVm.
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Krzählung, (Ins lälst sich den Worten nicht entnehmen. So gibt der Text keine entscheidende Antwort.
Aulser König Feradach werden zwei Personen mit Namen genannt, Morand und sein Bote Nere. Morand als gerechter Richter zur Zeit Conchobors ist aus der einen Version von Compert ConCulainn oder Feis Tige Becfoltaig bekannt, die Windisch Ir. T. 136 ff. und K. Meyer, ZCP 5, 500 ff. veröffentlicht haben. Meist heilst er Morand mac Moin, z. B. Cormac s. v. 37 anart und 1160 sin (hier nur mac Moin) und oft später. Er wird in den Genealogien Rawl. 502 S. 147, 52 = BB171b7 eines der drei Kinder genannt, die gleich nach ihrer Geburt sprachen. Aber daneben tritt ein anderer Vater auf, König Coirbre Katzenkopf. So schon bei Cormac s. v. 863 Morand, dann bei Fland Manistrech (LL 132 a 3), in den meisten Redaktionen des Lebor Gabäla (z. B. LL 23 b) usw. Auch in Comrac FirDead in der Tain Bo Cuailnge, einem wohl im 10. Jahrhundert verfalsten Abschnitt, wird Morand unmittelbar neben Cairhri nia Manand^) oder Carpre min 3Ianand-) genannt, so dafs dem Dichter wohl gleichfalls eine Verbindung der Namen Morand und Cairbre im Ohr ge- klungen hat. Diese widersprechenden Berichte hat schon Cormac s. V. Morand künstlich zu vereinigen versucht; seine Ansicht wird in dem späten Text wiederholt, den Stokes Ir. T. III, 1,183 ff. herausgegeben hat, und der § 12 ff. die verschiedenen Notizen über Morand zusammenstellt. Da der Name Morand doch wohl 'weils wie eine Mahre' bedeutet (vgl. Mor- rigain), wird sein Träger ursprünglich überhaupt kein gewöhnlicher Sterblicher gewesen sein; aber das gilt nicht mehr für die Zeit, aus der unsere Sagen stammen. Die jüngere Prosaauflösung des Gedichts läfst ihn noch neben König Feradach weiter leben. Aber 'Morands Fürstenspiegel ' setzt vielmehr voraus, dafs er diesem sterbend {re-m las A 3) seine Herrscherregeln übersendet, weshalb sie in Redaktion B sein 'Vermächtnis' heifsen. Es mufs früher noch einen zweiten, ähnlichen Text gegeben haben, betitelt iigandl Morainn mac Main 'der letzte Atemzug von Morand m. M.', aus dem Cormac s. v. anart einen Satz anführt.
Nere, der Bote, den Morand sendet, wird in der Einleitung der Redaktion L sein Schüler oder Zögling (dalta) genannt. Spätere haben ihn als Sohn Morands gefalst, z. B. der Kommen-
1) ed. Strachan-O'Keeffe 2294. ^^ gd. Windiach 3090.
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tator von Amra Choluinib Chille i). Aber das war er ursprünglich offenbar nicht; denn nach B 2 und 63 richtet Morand seine Worte an Feradach ar mo chcncol-) clith 'wegen des Sich-Verbergens meines Geschlechts', d. h. doch 'weil mein Geschlecht mit mir erlischt'. In dem dunkeln Spruch Ir. T. III, 1, 201 f. (§ 77) scheint Nere selber als Richter aufzutreten. Im Fürstenspiegel wird er nur als niiaUgnäth 'rufgewohnt' und gor 'pietätsvoll' bezeichnet; er war wohl einfach der getreue Herold Morands.
Morands Fürstenspiegel liegt uns in drei Hauptfassungen oder Redaktionen vor, die sich aber in gewissen Handschriften mischen.
Die Redaktion A ist rein in drei Handschriften erhalten, von denen eine un- vollständig ist. Der Text heilst hier Auraiccept Moraind no tec(c)osca Moraind 'Morands Pensum oder Morands Unterweisungen'.
a. British Museum, Additional 33,993 fol. 7^ — S-". Über diese Handschrift aus dem Ende des 15. Jahrhunderts s. K. Meyer ZCP 6, 268 A. 3. Der Text bricht gegen Schlufs von § 34 h mitten auf der Seite ab.
h. Trinity College, Dublin, H. 2. 7, S. 418 a— 420 a (15. Jh.). Es folgt in dieser Handschrift der Anfang von Tecosca Cormaic^).
y. Das Yellow Book of Lecan (Trin. Coli., H. 2. 16), Ende 14. Jh., Faks. 413 b 3-414 b 23. Hier folgen die Triaden Irlands. Über die vorausgehenden Texte s. Zu ir. Hss., S. 21 f.
Aufserdem gehört die Handschrift 1 wesentlich dieser Fassung an, worüber unten.
Die Redaktion B führt den Titel Andacht Morainn mac Moin 'Vermächtnis von Morand mac Moin'. Sie findet sich ungemischt in drei Handschriften.
d. Brit. Mus., Egerton 88, fol. 13^— 14^. O'Davoren's Hand- schrift (16. Jh.). Über die Reihenfolge der Texte s. Zu ir. Hss., S.26.
e. Edinburg, Advocates' Library, Nr. XLII, fol. 10a— Hb, junge Papierhandschrift (18. Jh.?). Ueber dem Text steht: IN
1) Eev. Celt. 20, 160 § 9. Vgl. auch O'Curry, Manners and Customs I 51.
2) cheneol im Sinne eines vorangestellten Genitivs, aber wegen des voraus- gehenden ar in Dativform, wie oft.
*) s. Zu ir. Hss., S. i.
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ninm De in t-ndhacht Mor{ainn) si Giolla Padraic m-c Aoähagain. Die letzte Zeile des Textes und ein paar Buchstaben der fünf ^'o^lle^g•ehenden sind abgebröckelt und verloren; sonst ist er vollständig. Voraus gehen die Triaden Irlands (der Anfang fehlt).
i. R Ir. Acaderay (Dublin), 23. N. 10, S. 49—52 (16. Jh.i)). Voraus gehen die Texte, die K. Meyer, ZCP 3, 447—455 nach anderen Handschriften gedruckt hat. Unser Text schliefst mitten auf S. 52, die im übrigen leer bleibt. Über die folgenden Texte s. Zu ir. Hss., S. 26.
Auch Handschrift n enthält diese Fassung vollständig, s. unten.
Die Redaktion L steht nur im Buch von Leinster, Faks. 346 a — c. Sie führt den Titel Briathra Moraind 'Morands Worte' und schliefst eine Sentenzensammlung ab, die mit Tecosca Cormaic und Senbriathra Fithail beginnt.
Mischhandschriften.
1. 1. Dasselbe Buch von Leinster, also unsere älteste Hand- schrift, enthält Faks. 293 a — 294 b einen Text, der im allgemeinen der Redaktion A entspricht. Aber diese Fassung hat daneben auch aus Redaktion B geschöpft. Sie entnimmt ihr die Einleitung § 1 und die Paragraphen 26 a, 39 a— f (mit Änderungen), 54 (den sie weiterbildet) und hängt § 55 — 57 neu an, um dem Ganzen einen christlichen Schlufs zu geben 2); sie wii'd also wohl von einem Geistlichen herrühren. Aber abgesehen von diesen fi'emden Beigaben, auch die alten Teile stellen gegenüber den drei Hand- schriften von A eine selbständige Tradition dar; sie bewahren teils Älteres, teils zeigen sie offenbar Neuerungen und Kürzungen.
2. 11. R. Ir. Academy, 23. N. 27, S. 35—43, Papierhandschrift des 18. Jhs. Der Schlufs lautet: FINIS. d udhaolit Morain m-c Maoin ar na scriohJmäh le DomhndW 6 Duind m Ehnuinn, mc Seoirsi, Tue Eimuinn, Wie Seain, iUc Donncli-, ec aniudh an tochtmadh. la dow d(^chmadh. mi an feZiadham d aois an tigherna 1714. In der Handschrift gehen Tecosca Cormaic und Fithals Sprüche voran (s. Zu ir. Hss., S. 8).
1) s. K. Meyer, The Triads of Ireland, S. VI A. 1.
■-) Auf diese Sätze gründet sich vielleicht die Ansicht, Morand hahe 'geglaubt', obschou er vor Patricius lebte (K. Meyer, The Death-Tales of the Ulster Heroes, S. 8, § 12).
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Diese Fassung enthält zunächst Eedaktion B vollständig-, hängt aber am Schlufs manches aus A an, wesentlicli nach der Version 1. Sie erweitert den Schlufsparagraphen 63 wie 1 54, fügt daran 1 55 und 57 und bringt dann aus den früheren Teilen von A (I) namentlich solches, Avas in B fehlt, und zwar in der Reihenfolge:. A 22. 25. 29—34. 36. 38. 37. 39 (aber nicht 1 39a— f). 40—47. 49—53. 27 und schliefst mit 1 56. Sie hat aber nicht nur eine Handschrift von der Gattung 1 benutzt, sondern auch eine, wie die unter A beschriebenen. Das zeigt sich am deutlichsten in § 84 a. 36. 38, wo ii die verschiedenen Lesarten von 1 und A nebeneinander setzt. Nur über dem ersten, B entsprechenden Teil finden sich Glossen, die aber ohne Wert sind.
Alle genannten Handschriften habe ich selber oder, soweit Faksimiles erschienen sind, nach diesen kopiert oder verglichen, e nach trefflichen Photographien, die ich der Güte von Rev. George Calder verdanke.
Das gegenseitige Verhältnis der Redaktionen.
So sehr die drei Hauptredaktionen von einander abweichen, haben sie doch manche wörtlich übereinstimmende Stellen und w^eisen somit auf ein Original. AMe verhalten sie sich zu ein- ander, und welche von ihnen ist dem Ursprünglichen am treusten geblieben ?
Am leichtesten ist das Verhältnis von L zu bestimmen. Es stimmt meist mit der Redaktion A im Wortlaut überein, ist aber viel kürzer; es enthält aulser der Einleitung nur 27 Abschnitte von A in der Reihenfolge : 4—13. 16. 20—23. 25. 28. 29. 19. 34. 30. 36. 31. 37 — 40. Dals es nicht etwa den Kern enthält, aus dem A sekundär erweitert wäre, geht aber wohl schon aus dem abrupten Schlufs hervor, ferner namentlich aus § 7 : Seichecl firinni, nos'seichfe 'er folge der Wahrheit, sie wird ihm folgen', dem einzigen Paragraphen, der in A fehlt. A hat die alte deponentiale Flexion streng bewahrt; hier steht das aktive 'seichfe. Schon dadurch erweist sich der Abschnitt als jüngerer Zusatz. Vergleicht man die in L sich findenden Paragraphen mit den fehlenden, so sieht man, dals sein Redaktor namentlich die leichter verständlichen Sprüche von A aufgenommen, die anderen übergangen hat. Auch im einzelnen hat er vielfach gekürzt, nur selten, wie in § 18 und 21 eigenes hinzugefügt. Das Ganze ist also im wesentlichen als ein Auszug aus A zu betrachten, aber als ein ziemlich alter.
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Denn L bewahrt manclimal altertümliche Formen "wie die Futnra •airchiure (lies -ri) 8 und merthir 30, die in allen anderen Hand- schriften verdrängt sind. Die Handschrift, der es entspringt, war eine Vorstufe speziell von 1 (vor dessen Vermischung mit B); es hat drei Lesarten mit ihm gemeinsam, die mir uiiursprünglich scheinen: in § 2 (=14) Äbbair statt Sluind, der Lesart von A, die durch B 5 gestützt ist; in § 11 (= 1 12) imma für inna {ina A); in § 14 (= 1 20) fehlt tatliigedar (A), das schon wegen seiner deponentialen Form alt sein dürfte.
Nicht so leicht ist das Verhältnis von B zu A zu durch- schauen. "Wenn auch die Sprache von A sehr rhetorisch aus- geschmückt ist, so ist sie doch grofsenteils verständlich, während in B die Verkünstelung des Ausdrucks vielfach bis zur völligen Unverständlichkeit gesteigert ist; daraus ist aber für das relative Alter nichts zu entnehmen. Auf den ersten Blick macht B einen aufserordentlich altertümlichen Eindruck, Eine Form wie oec •jung' 22 ist nicht einmal in den Glossen belegt; sie vergleicht sich mit deec Wb 15 bl für sonstiges deac{c). Altertümlicher als A ist ni'fil {'fuil) B 58 gegen ni-filet A (auch 1) 44; doch kann dieses leicht eine spätere Verderbnis unserer Handschriften sein, A (und 1) 2 haben den Imperativ comerig, der gegenüber comeir Fei, Aug. 26 als verhältnismäfsig junge Form erscheint; dafür bietet B 2. 53. 63 at-rce (oder ähnlich), der alten Form aPrce Ml 126 c 3 entsprechend.
Trotzdem hat es Bedenken, B als sehr alt anzusehen. Es hat § 45 die Form fuasalcath, durch die Alliteration mit feile gestützt; aber füasalc- scheint erst durch Beeinflussung durch das Kompositum tüasolcnd iüasulgud an die Stelle des alten *össolcud {oslucud Ml 46 b 5) getreten zu sein; ein Kompositum fo-oss-olg- hat es wohl nicht gegeben i). Ja, einmal scheint mir B einen Fehler zu reproduzieren, der nur in der Tradition A (a h y), nicht in 1 sich findet. § 27 liest 1: remideccai iarmodecai, dafür A: remedecce iarmamde{i)cedar sceo de{i)ce. Ein alter Schreiber scheint aus Versehen den Subjunktiv iarnw de{i)cedar geschrieben und dann mit no de{i)ci die Korrektur gegeben zu haben; ein späterer hat dann no in sceo verwandelt, das in diesem Text häufig ist. Nun heilst es in B 22: remidece iarmodece tairsceo desiul sceo tiiathh[i]ul dofece, wo doch offenbar iarmodece
') Vgl.Pedersen, Vergl. Gramm. II 564.
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tairsceo . . dofece auf unser iarmodecedar sceo deci zurückgeht. Was der Eedaktor sich unter tairsceo gedacht hat, wissen wir freilich nicht; aber verständlich wollte er ja nicht sein, sondern gelieimnisvoll. Daraus geht nicht nur hervor, dafs B als Be- arbeitung der Redaktion A zu betrachten ist, sondern dafs es speziell auf eine Vorstufe unserer Handschriften a h y zurück- geht. Auch mani' fallnathar na gmmu so B 57 scheint mir jünger als das objektlose foUnathar A 49. Anderes Junges in B, wie fo'ba fo'heba B 57 für do'hd do'heha A 49 kann man dagegen späterer Verderbnis durch einen Kopisten zuschreiben.
Somit halte ich die durch Redaktion A vertretene Fassung für die ursprüngliche Form des Textes. Zur Bestimmung der Zeit seiner Entstehung kann Folgendes dienen. Er unterscheidet noch -e und -/, wie § 42 zeigt, wo der Plural airli dem Singular aide entgegengestellt ist, zur Verzweiflung der späteren Schreiber, die beide Formen gleich schreiben oder den ganzen Satz weg- lassen. Er hat ferner die deponentiale Flexion streng bewahrt. Nur einmal steht cluines 3; aber da die Stelle nur in dem einen Zweig der Tradition (a Ii y) erhalten ist und dieser in § 19 fosaiges für fossaigedar (1) eingesetzt hat, kann es leicht älteres duinethar verdrängt haben. Anderseits ist auf den oben erwähnten jungen Imperativ comerig 2 gegen comcir im Feiire zu verweisen. AVeiter darauf, dafs der Imperativ von as'beir immer abhair (apair) lautet, von ejnr keine Spur vorhanden ist, während noch in den Mailänder Glossen Formen mit ep- neben denen mit a{i)p- stehen. Ferner ist die Futurform nicon' tesseba 9 (nvesseba L 8) zu be- achten; freilich wissen wir nicht, wie das Futurum zu testa altirisch gelautet hat. Immerhin möchte ich, alles zusammen- genommen, die Entstehungszeit nicht zu weit von 800 abrücken.
B hat seine Vorlage sehr frei benützt, die meisten Ab- schnitte, die es aufnahm, umgemodelt, manche weggelassen und sehr viele neu hinzugedichtet. Wie steht es aber dann mit seinen altertümlichen Formen, die über die Zeit des Originals hinauf- weisen? Offenbar hat der in der irischen Rhetorik geschulte Redaktor, der den ihm vorliegenden Text rhetorisierte, Denk- mäler der älteren Periode gekannt und ihnen hier und da einen archaischen Blender entnommen. Das warnt, auch in andern Fällen, so weit es sich um Poesie oder retoric handelt, uns durch einzelne Archaismen verführen zu lassen, den Texten ein über- hohes Alter zuzuschreiben. Freilich dürfen wir auch den Redaktor
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von B nicht zu jung ansetzen. Er handhabt auch in Teilen, die nicht dem älteren Text entnommen sind, das Deponens noch mit Sicherheit (vgl. z. B. den Subjunktiv nrhuaisligcthar 23) und läfst altes ml- (in unseren Handschriften ?»&?-) mit m- alliterieren: mhlecliia märhöis 18, moaigthih mhlicht 36. Man wird ihn also auch nicht über das 9. Jahrhundert herabrücken dürfen; die Umbildung kann nicht allzulange nach der Originaldichtung stattgefunden haben.
Die Technik, die schon der Urtext anwendet, wenn auch nicht in so hohem Grade wie B, ist die aus ähnlichen Stücken wohlbekannte: eine hochbildliche Ausdrucksweise, gehäufte Alli- teration, möglichst unnatürliche Wortstellung wie Tmesis, Nach- stellung der Präpositionen usw.; Kasus ohne Präpositionen, wo die Prosa eine Präposition nicht entbehren kann. Das hat unsere Überlieferung zu allerhand Änderungen geführt, so dafs manche Abschnitte in keiner Handschrift unverfälscht überliefert sind. Als Beispiel diene A 11 = B 15. Dort hiefs es w^ohl ursprünglich:
ad mörchatha cricha cu ndmat curetar
d. i. ad' curetar mörchatha cu cricha ndmat.
Dafür L: at mdrchatJia de chrichaib cu ndmat curethar
1: at mörchatha fri cricha cu ndmait curetar
A: ata mörchatha for cricha comnamat cuiredar
i (B): at morcathce fria crichce comhnamat cuirethar
d: at more cath- for crich- conanamat cuirither usw.
Eine Stelle, die übrigens wiederum die enge Verbindung von B mit a h y {comnamat) dartut.
Der Verfasser dürfte ein ßi sein, der zugleich brithem war; er empfiehlt dem König seine Entscheidung immer auf früher gefällte Urteile zu stützen (19); die kann ihm natürlich nur der brithem von Beruf liefern. Dagegen ist er ganz unkriegerisch (32); sein Ideal ist Friede und behagliche Ruhe (13), und von den Pflichten des Königs, für sein Heer zu sorgen und schlag- fertig zu sein, ist nirgends die Rede, wenn ihm auch als Lohn für seine Gerechtigkeit Sieghaftigkeit versprochen wird (52, vgl. 11). Es ist also nur die eine Seite des altirischen Königtums heraus- gehoben. Man könnte fast an einen Geistlichen als Verfasser denken, wenn dem nicht doch wohl die erlaubte Trunkenheit bei Festversammlungen und in des Königs Zechhalle entgegen- stände (26). Ob diese Ermahnungen bei irgend einem Füi'sten
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 79
Erfolg- gehabt haben, läfst sich wohl bezweifeln; sie werden eher einem gewidmet worden sein, der sich schon von sich aus für gerecht hielt und das hochgepriesene fir fluthcmon zu besitzen glaubte; er wird die kunstvoll gelüste Aufgabe gewifs fürstlich belohnt haben. Die Bearbeitung B mufste schon wegen ihrer Schwerverständlichkeit auf Wirkung verzichten; dagegen der gekürzte Text L scheint darauf ausgegangen zu sein, die best- verständlichen und daher befolgbaren Vorschriften auszuziehen; seinem Eedaktor wird es also wohl ernst gewesen sein. Dafs die Fassung 1 auf einen Geistlichen als Bearbeiter weist, wurde schon oben ausgesprochen. Jedenfalls sehen wir, dafs der Text teils durch seine Form, teils durch seinen Inhalt das Interesse während fast eines Jahrtausends rege erhielt.
Ich fasse zum Schlufs die Abhängigkeit der Eedaktionen (nicht der Handschriften) von einander in einem Stammbaum zusammen. Die Mischhandsclirift n, die sich aus B + 1 -f- A zu- sammensetzt, lasse ich beiseite.
0
L
\\
A B
Die Texte.
I. Die Eedaktion A. Für die Herstellung des ältesten Textes können — aufser a h y, die ich, wo sie übereinstimmen, als A zusammenfasse, und 1 — für manche Paragraphen L und n dienen; auch B kann manchmal zur Stütze einer Lesart beigezogen werden. Die Lesarten der vier erstgenannten Handschriften gebe ich vollständig, so weit ihre Abweichungen nicht rein orthographisch sind; Vertauschungen von -i und -e, -ae und -a, -nd und -nn zu verzeichnen, hätte bei der Art der Überlieferung keinen Sinn. Längezeichen setze ich da, wo wenigstens eine Handschrift sie bietet. Ich suche den Text ungefähr so herzustellen, wie er ursprünglich ausgesehen hat, weiche also in der Schreibung manchmal von allen Hand- schriften ab. Die Rechtfertigung einiger Änderungen bringt
80 R. THURNETSEN,
unten die Übersetzung. Die Numerierung der Paragraplien stammt von mir. Die eingeklammerten Zahlen weisen auf die ganz öder teilweise entsprechenden Abschnitte der Redaktion B.
1. Incipit auraiccept Moraind no teecosca Moraind for Fe- radach Find Fechtnach.
[1 nach B 1 : Alldacht Morainn maic Moin do Feradach Find Fechtnach. Mac side ingiue Lüith maic Delaraid de Chruthentuaith, bert a mathair ina broind le tairis sair i uAlbain iar ndilgiund serchland Heren?» dona athech- thuathaib. Do-lluid iaritm iu Feradach sain i ciud ilbliadan i nHerinn co slögaib tairis. Fäidis Morand ia n-audacht sa chuice, con'erbairt:]
2 (2). Comerig, a Neri nüallgnäith, nöithiut büaid ngoire. Gor in tech[t] ara'folmaider [A: co Feradach Find Fechtnach] fäsaig firinni, firforbor flatha feig.
3 (2 — 4). Firmuini mo brlathar rem bäs berta büaid, dlrge dlegar cach flathemon in sin. Ad'mestar dar midriana ad* mör- chlotha miditer. Ma thesi sech rlga, ressi co Feradach Find Fecht- nach. Fö bnan bithsuthain sir fir flathemon suithi cluines. Comad mo cliosc Tarmothä sund.
[Dafür 1: Fir mo muimme mo briathar hi comrair gäise comadar, beir dö re mo bäs {vgl. B 2). Cluiiied mo chosc iarmothä sund .i. ma theise sech riga, teise co Feradach Find Fechtnach.]
4 (5). Sluind dö ri cäch brethir, beir do ri cäch brethir, indid dö ri cäch brethir, brig dö ri cäch brethir.
5. Morad firinni, na-mmörfa.
6. Nertad firinni, na'nertfa.
7 (6). Comad firinni, cot*n-5fadar.
8 (7). Tocbad firinni, cot'n-uiceba.
1 tecosca h, tecusc a. finnfechnach y.
2 Ne(i)re omnes. nollgnathaig 1. ngaire omnes. gor intech 1 (vgl. B), corimthechli y, cosamthech a. adfallnathar a y, atfalluathar b. firforbartl. fegl.
3 Firmiiuii y. riam A. dirigi a. dlegair A. cacha flatheman A. Atmestar a. at A. Ihes A. resse a, reise h y. Fachtua a. sirfir a. flathe- man h y, flathcmaiu a.
4 1 hat 7iur: Abbair friss ri cach üibrethir (vgl. L). — ria A die drei ersten Male, das vierte ri h gegen ria a y. Der zweite Satz beir dö r. c. b. fehlt in a. breth a im ersten, mbreith im dritten, .b. im vierten Satz; mbreith h y im ersten, nachher br-, .b. (aber üibrethir in L).
b nomörfa h y 1, nommorfa L, nomorfadar a.
6 nonertfa 1 L.
7 couofadar a, cotnöba 1, cotnofathar B.
8 steht in 1 vor 7. — Comthoghad h y, Comthogha a. cotnuit- A, cotnocebal.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 81
9. Ar cein coii'oadar som firinni, nicon'tesseba maitli airi, nicoirairchluri a flaitli.
10 a (13). Ar is tre fir flathemon con' tüatlia mura midetar.
10 h (12). Is tre fir flathemon mortlaidi mora di doenib diügbatar.
11 (15). Is tre fir flathemon ad" morchatha cricha cu nämat curetar.
12. Is tre fir flathemon cach recht ran, cach lestar län inna flaith.
13 (14. 16). Is tre fir flathemon foss släne sid subaige säme soad sothocad somaiue sädaile slänchride, cach comarbbae cona chli inna chainorbbse clandas.
14. Is tre fir flathemon cach tir toirthech, cach lämuad länchöir.
15 (19). Is tre fir flathemon cach hetha ardhüasail imbeth.
16 (17). Is tre fir flathemon mesrada mörfeda ath* manna millsi mlaissiter.
17 (26). Is tre fir flathemon cach t[h]lachta dianime, dech ma röranaiter co ndathli siila segaiter.
18 (27). Is tre fir flathemon comrar comgi cecha cethra hi crichaib flatha firiöin.
9 är 1, iar A. conofa sum A. a firinwe a. nocotesseba 1, niesseba L. a maith A, nach maith L. airi om. A. nochonairchiure L, niconaurchera A, nocouairchranfa 1. a om. L.
10 a Airis y, arws a. tria AI, tre L. flatheman a h, flaitberHa?i y. condat A, om. 1. miditar A.
10b Is tre f. fl. om. A, flatba 1. ata morlaithi (-e) A, mortlada 1 L. do A. dingabar a, digabar h y.
11 tre 1, tria A. üatha, ah. at 1 L B, ata A. mora catba a. fri cricha cu nämait 1, for cricha comnamat A, de chrichaib cu uamat L, fri cricha comnamat B. cuii'ed(h)ar A, curethar L.
12 tria a h. ina A, imma 1 L.
13 tria a h. foss om. A. sodad a. sothocath h. Für foss bis släucb. hat 1: foss 7 slänte, sid 7 subaige, somäini 7 soad, sodcad 7 sädaile, comlaine cride 7 meumau. — comarba A, comarbba 1, comarbse L. ina -chainforbbai h y (-forbai a), iu chäiuchomarbai L, i cind a tbire techtai (clandas om.) 1.
1-1 tria a. üatha. a. Vor cach tir schiebt A eiti: cach soad soiumech, s. § 29. thir thoirthech a, torthech 1. lamna a.
15 tria a. etha a h, feda 1. ardhuasal h y, arduasal a, aird uasail 1. immed h y, immedha a, immaid 1, imbeth B.
16 tria a. mesrdha (merrdha ?) a, merada y. mora for fedaib 1. ad a, ata 1, at L. milsi a L. riiblaissiter li y, mblaisiter a, blassaigter 1.
17 tre 1. dech a li 1. morrainuiter A. condat li (li) 1 A. ssegaiter li y.
18 combrar A. comga I. cach 1. hi a, i 1. fireoiu y, firiau 1.
Zeitscbrift f. celt. Philologie XI. 6
82 R. THDRNEY8EN,
19 (vgl. 23). Is tre fir flathemon nrfuigledar nach fuigled, nad'bi co fässaigib frrinne fossaigedar a breit h.
20. Is tre fir flathemon tromlibarn hin mban mör, malne mör mbarc hi cinn cach thire tatliigedar.
21. Is tre fir flathemon do'focbat düili düsi ili ordai airgdidi.
22. Is tre fir flathemon do'cuiredar ildelba muir, mila mina möra for trachtaib dergetar.
23 (20). Is tre fir flathemon aibne uisci iasc a tonnaib do* snämaib segar.
24 (24). Is tre fir flathemon fo-gaib cach dän mochto inna suidiu Tarna stethur co fäthaib fiss fri forcital fethamail.
25. Is tre fir flathemon sina caini cach threimsi techtaidi doxengat .i. gaim cain cuisnech, errach tirim galthach, sam tur frossach, fogomur tromdruchtach toirthech. Ar is go flatha do'ber sina saiba for tüatha cloena. co'secca talman torad.
26 (28). Is tre fir flathemon teora blal büirig im cach n-öenach imma-costatar cluichi co mbilib, co mbüadaib, co sTnaib
19 nadfuigle nadfuigledar 1, iiafu(i)glidar nachfuilid (nafuilid a) A, uifuiglid nach fuiglid L. nabi a. fasaigib A L. firinne L (vgl. B), fireoin a h {om. J-), firiäuaib 1. fosaiges h y, fasaiges a.
20 In 1 steht dieser Abschnitt zivi sehen 26 itnrZ 25. tromliberna A, tromlibarn luor lan (mban om.) 1, tra libarna läua lauamna bau (mor om.) L. müni bärc (mör om.) 1, bare (maine mor om.) L, mbaivc a. i a L. ce tire L, cac/t tir a. tathaigedar a, com. 1 L.
21 tocbait L. düili om. L. örda 1 L. In A nur: IS- .f. f. tusem (tuisme a) liili ordse airgdidi (airgide a).
22 tria a. docuiridar A, docuredar L, om. 1. mil L. mor L. dergetar L, doregt[ar] a, doregdar h y. I?t 1 n: ildelba ilmili a miiirib domnib sceo moraib (märuibli n) for trachtaib techtaib tochratar (tracht- tectoibh tocrathar n).
23 steht in A vor 22, bildet aber keinen besonderen Abschnitt. Is tre f. f. ist tveggelassen U7id aibli schliefst sich xmmittelbar an airgdidi (21) an. aibli a huisciu A. iascaib 1. a om. 1. tornaib A. de snamaib L, dona aibuib 1. segtar 1, snegtar L, segaiter A.
24 foeseb A, fäcaib 1. cach ndan A, cach däm 1. mochta 1 h y, mbochta a. i«a a. fo rectal 1, forcitail li, forcetail a.
25 in 1 hinter 26 xcnd 20 (s. o.). caiui om. 1 u. treimsi A n, tremsi L. techaidi a, techtaighi y, om. 1 u. docengait a, docengat re 1 (a re n), dudecat L. coisuech A. gsethach tirim 1. taurfrossach 1, trossach h, trosach y, throsach a. fogomar h, fogmnr a, foghmhar n. druchtach co trom (toirthech om.) A. torrthach n. Ants a, Uair is 1, Oir as n. flaithem- u. dobeir 1 n. tua- thoibh n. co*s. t. t. om. 1 n. coseg(h)a A. talara a, tal- li.
26 tria a. facaib teora a. blae a, blae li y. Die Wörter von buirig bis blal niescae fthlen in 1, das dafür .i. setzt. — in h, m a (y unleserlich), nima- coistetar h y/achionma coistetar a. cluithe a. conbilib(h) a y. conbuadhaibh a.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 83
mlaithib: BlaT mescae im cacli n-öenacli. Ala blai dünaid la tüatha teclitai tecraiter. Blai Tige möir Midcliüardda medrait soir 7 doir, medrait baitli 7 gaith, medrait gnäith 7 ingnaith.
[26 a (21) 1: Is tre fir flathemon clanna caine tusiuiter di forbbaib teclitaib.]
27 (22). Abbair fri Feradach, arim remfissid arad sencharpait reme'deccai Tarmo'decai, to'soi friu sceo thairsiu, arus'ceissi arusclallathar, immus'dim immus'didnatliar, arna'coimb co fo'llö fonna fod'longat.
28. Is tre fir flathemon cacha cethri i crichaib cacli flathe- mon firiöin cen tedmann cen aiiceiss.
29. Is tre fir flathemon cach suth soinmech, cach doth toirthech, cech lämnad länchoir.
30. Abbair fris, nip rannaire rüamnae göe, ar ni'cumgat göa baa i cathroi.
31. Abbair fris, ni'fuiglea co ngoi cathroi, ar ni-frith nrfuigebthar brithem bas firiu cathroi.
blaithib h y, blathaibh a. Blae a, Blae h y. mesca A, brugai 1. blae a. Ala or». 1. techta A. tecradar h j, tegradbar a. Blae a, Bise h y. möir om. A. Midhcbuarta a, Midc(h)uarda h y. sair sceo dair A. Das 2. und 3. medrait om. 1. ingnaith 1.
27 Apair 1, Abb a, Abair n. fri .f. f. A. arim 1, ara n. a airidi A, ara n. remideccai 1, remedecce h y, remdeice a, reime dece n. iarmo dece n, iarma«ide(i)cedar sceo de(i)ce A. tosai a, tossäi 1, dosai h y. tarise A. In n statt tosoi bis thairsiu: sceo deisre, tuaisre sceo tairsea. — orisceissi A, ar is ceis n. aruscialladar 1, arisciallatar A, ar is ciallathar n. immusdin 1, hnmiisdebn a, iwrawsdem h y, iratts deimh n. imus ditnathar n, imnsdid- nathar a h, immusdidnad 1 (immus'd. bis fod'longat om. y). arnachoinb all, arnab 1, arnrtc/j n. foUa h a, folaib 1, follach n. fonnuu 1, fonnadh n. fod- longadh u.
28 fehlt A {und n). tre 1. üatha, 1. cach f'latha 1. fireoin 1, fireoin L. tedma L. aüces foraib L.
29 fehlt A, aber der erste Satz ist in § 14 aufgenommen, cech L. soad A. tot n. torthech L, tortach n. gach n.
30 Abbair (Abb- Ab-) schreiben hier und im folgenden A L, Apair 1, Abair n {hier auch y). friss y, ris L. nirip L, nirap 1, narab n, nab a, naba h y. rüamna 1 L, rommna A. goa y, goa 1 L a h, goi u. nichumgat 1 a. go bagh n, bai A, baa goa L. cathrse h y, cathre a, cathröib L 1, iccathroe n.
31 ris L. nifuigle 1, nifuighle u, nifuigli A, nifuigbe L. gongaoi n, congoe A, congaib 1. cathröe 1 A, catrse n. ar bis cathroi fehlt 1. niffrith a. nifuigbith- h, nifuighbighther n. breitemh u. firem a, fire u. cathroe A, catrse n.
6*
84 R. THURNEYSEN,
32. Abbair fris, nrcoratbar a llaith eter rindi gai; 6 do'coiset rindi immasech, nl'fess coich le«s coicb amless.
33. Abbair fris, ni assu athdiuiDgid inna flatha oldiis a imdidnad, ni assu a tüarcon oldas a imdiomet.
34. Abbair fris, nip diumsach diupartach duilig doinnech dogdecli doithge,
a. Ar dligid cach dogdech dibe.
h. Dligid cach doinnech dibdud.
c. Dligid cach diumsach tairniud.
d. Dligid cach forränach fuidbech.
e. Dligid cach forcradach fescred.
f. Dligid airrechtach a thalr.
g. Dligid beus cach dothge miscais.
Tl. Dligid cach gübrethach garsecli 7 athsuidi 7 dibad.
35 (29). Abbair fris, nl* ranna ar airlissi imdergga, ar is dörtud cacha flatha firinne fuilige for lär.
36. Abbair fris, nip fuilech nip cuilech a lam, nip cröda a acnam, nip renn a sanas, nip hüar a anal.
32 ris coradar (ni om.) 1, nicuirethar n. eidir n. renna A, renna 11. gse A. docoisead n, docoistet h, docostet a, docoist y, docoot 1. a rinne n. seach aroile n. cüich — cüich 1, cuich — cuic n. aimhles n, amless and 1.
33 hassu 1, asso A, husa n. athcoing- n, acungid 1. na A n. him- didnad 1, a a«ch6ir do miWiud n. hasso li y, liasa a, husa n. thuarcain h (y), thuargain a, togairm 1, toghairm n. quam A. himchomet 1.
31 ris trä L. nip bis diup. fehlt 1. nirip L, nirop h y, nirba a, nir sab u. diomsach n. diubartacb a n, dubartach h y. doil- n. duinnech A, doinech 1, om. L. doguittech L, dotclied(h)ach A, dotcbadach u, om. 1. doitgi L, dotheng^ 1, dothengach u, om. A.
a. Dligidir L. cecÄ L {hier und im Folgenden), duigthech L, doitche A, dotheinga 1. digi L, dige 1, dig(h)d(b)i A. [dlighijdh gach dotcadhach dighdhe. dli^/tidh gach dotheugflc/t dinge n.
b. in u hinter c, fehlt in L. duinnech A, döinech 1. dibdiid 1, diobhadh n.
c. dimsach 1, diomsacA n. tairniud L, tairnium 1, tairuem A, toirneamh n.
d. fehlt L. cach om. n. fuitbech a, fuidhbheachd n.
e. fehlt n L. forränach A. fescred 1, feiscre a, fescre y, frescredh u.
f. bis h. fehlen 1. airechtach a L, arrachtach n. thar n, thäini L.
g. beosa, bheösn, o»i. L. dotcheA,dothchadhachu,dotheügaL. mioscuisn. h. gübrethach y, gubrithem L. garsele h y, gaire a {das damit abbricht),
duaidid 7 gairsechla L. diobhadh u, dibdud h y. 7 aths. 7 dib. om. L.
35 nirorauna A. ar om. 1. airlise 1. är is 1. dortod h, dortadh y, fola {statt cacha fi. fir.) 1. fulige fö lar 1.
36 friss y, ris L. guinech {für cuilech) A, nib fuilioch nib cuilioch nib guiuech u. a läm om. L {in 1 steht es später), nir A. cowcrodha u. acra A, läm 1, chara u. nip renn bis anal om. 1 L. raind sanuis u. buar u.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 85
37 (57). Abbair fris, nl-lua üarlommann fola for üarmirenn crödai, for feolai fine; ar [is] etarbae n-inderb n-indless etir cach ar üair, ar cach die in bith sa. Do'bebae do'beba, do'rerae do'rera cäcli boi cäch bias.
38. Abbair fris, fingal nis'nderna. Mairg fors'iidöirter, mairg ö'ndöirter! Do'fecliar ö Dia co nömad nöe, co'ndeni du- thaini 7 garsecli, do'forti a orddaii 7 a änai, do'bädi a greit 7 a atligabäil, do'llega a chlauda 7 a cliomarbbu, fo'fera mör n-uilcc sund, fo seclit sechtdlabul do'fechar tall.
39. Abbair fris, denad cacli maitli, ar is 6 maith mathigdir cäch. Cured cäch fö mäm foTicfa ara chinn. Ar as'renar fo"fia, ar is ö ulcc fo'feiiar olcc.
[Nur 1 39 a (32). Apair fris, ad'mestar düle dülemon.
b. Ad'mestar biriun asa ilmeuib: mein oir, mein airgit, mein umai, mein luädi, mein iairu.
c (33). Ad-mestar talam assa torthib.
d (34). Ad"mestar assa besaib büar.
e (36). Ad-mestar asa moinib mblicbt.
/■ (44). Ad-mestar caircba assa comthlacbtaib cöinib comdathcha gnüsi gradugud, ol is find cäirech a seracbar, ni ser imnä-bi.]
37 Abb. fris om. A, ris L. nirlua 1 A, ni ro lu a n. urlomanna u. uair mireanda u. croda A L, cräo 1, cro n. feola 1 L n, feoil A. a fine n. is om. oinnes. etarba 1 A, ettarbba n, etarbai L. nindeirb L. ninnlisi n, nincliss L. Die Worte nach n-indless lauten in 1 nur: im tir cäicb arnüair. hl L: im tir caicb arnuair. Abiair ris coicb ra-büi no coich bias in bith sa. In A: etir cach a uair ar cach dia imbitbsa, cach (oder can) bä cach beba cach ra cacÄ rera. In n: ar is cach ar uair ag imtheacht in die in bith sa. conba conbeabha. cowra conrara.
38 fionnghal n. nisderna 1, nisderna n, ni?iderua h, ni»ulerua y. Mairg dodaforti mairg forsiidortar 1, Maircc dofoirti mairg forsa ndoirtfidher u, mairg forndoirtither mairg dodafoir .i. mairg fonklöirter L. dofecthar A. noemad A, nomaid L. noa A, näu 1, noo n, u6 L. duthain A. garseicle n, garsegle h, garsechla 1. dofortai 1. a om. 1 {so auch im Folgenden), ana omncs. grad A, do baidhe a greid 7 ghaiscedh {vgl. 45), do baidhe a gradh et a athghabhail do n. dolega a ('(h)lann A, do-11. bis chomarbbu om. u. c(h)omforba A. nuilc 1, olc n. i fus 1, abh«s 11. secht om. 1. seac/if ndiobalta n. do fecar n, om. 1. thall A n.
39 cach om. A. 6 om. 1. maithiglidir y, maiter n, mathiges 1. Curad A, cuire u. fo mam fo riam A, fo mhäm fo riamh n, mir fo riam 1. riocfa {ohne fo) n. Ar om. 1. fö fia 1, fo fiadh n, asren arfofia y. 0 hulc(c) A, fo ulc 1, 0 olc n. adfenar 1, fofechar A, fofeachar gach olc n.
39 f. Statt seracbar ni, lies: saerath, ar ni . . . 'Denn das Haar des Schafes adelt es; denn nicht edel ist eines, das keines um sich hat.'
8G K. THURNEYSEN,
40. Abbair fris, gonas gentair, marnas mertliir.
41. Abbair fris, is ascedach fer fetsed.
42. Abbair fris, nip sotal soisil sainairlech. Ar it ferr airli oldäs airle, it ferr cialla oldäs ciall, it ferr gaesa oldäs gäes. Is ed as dech cacha gäese döeuachtae: dilse 7 diute, tuae 7 trebaire; dech äilche ainmne foss fiss feidle age airle.
43. Abbair fris, ni"ria seuiris ar nüaliiris \nur 1: ni'ria maith ar olc,] ni*ria degfer ar drochfer, 111 -ria dagninai ar drocli- miiai, ni'ria clotlia ar biad [1: ar is ferr diu clotli oldäs dln bid], ni'ria a enecli na anaim ar ecliu eclithadat.
44 (58). Ni-fil inge cetheora flatlii issin bitli [1: .i. flaitli cougbäla CO slüagaib auechtair. Et cialflaith. Et firflaith].
45 (61). Flaitli cougbäla co slüagaib dianechtair, gnäth flaith lobur elaithecli do suidiu, Amal soite a slüaig üad, soid [1: a greit 7 a gaisced,] a gräd 7 a gräin for cülu.
46 (60). Clallflaitli immiirgu, con-gaib side a cliricha cen choscru cen chernii; ui'deni di neoch, ni'deni necli de. Eäid a re laaib 7 aidcliib, ar is laaib 7 aidcliib räithir in bith huile.
40 fehlt 1. friss y. ma(i)rnes mairnter A, mairneas mairntear n, marnas merthir. gonas gentair L.
41 fehlt 1. aiscedach A, aisceadhach u. faidsiodh u (y vielleicht fetsed).
42 in 1 hinter 43. soisil 1, soisiol n. Ar it bis airle om. 1. ferra h. oldass y. it ferr bis ciall om. n. ferra h. ciall (für cialla) y. ar is ferr ciall indä ciall (am Rande crod) 1. Is ferr 1, ferra A. gaois ol das gaosa n, gees anda gses 1. cac/i gaesi doenachta A, do gach gaois daouacht n, Issed is döennacht 1. 7 dilsi diüide n, diuiti y. tua omnes. dech om. h, dech cecha äilche 1. foss bis airle ont. 1. age om. n.
43 nirire 1 (und so im Folgenden), dagfer A. a chlotha 1, cloth n. a om. A. no auam A, ina auu>M n, om. 1. eochu 1, eocho A, each u. echdadath 1.
44 Apair fris add. 1. Nifilet 1 A, nifuilit n. teora A, ceithre 11, acht cethri 1. bith om. h.
45 go sloghuibh n. Für Flaith bis do suidiu hat 1: Flaith corig- bäla tra nirap inraain flaith. — Flaith cong om. h. go sloghuibh n. labur A, labhar u. eloightheac/i n. di A. suidi y, suidhe n. Amhuil n. soithi A, soit 1, soith n. sloigh n, sluag A. soidhidh n. a ghradh üadha u. giu 1.
46 congbaid 1 u. a chriocha et a thir n. chorru y, chorra h, gan corra n, cen chatha cen choscru 1. gan. cearna n, om. 1. nT"d. bis de om. 1. nidene A, uidlieini(e) 11 (beidemal), do neoch h n. Raaid A, Raidhid sidhe {statt a re) n. läibh 11. or A. 0 laaib A, a läibh u. raitir A, rteter 1, raitear n.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 87
47 (59). Firflaitli imnmrgti, immus'morat immus'nertat immus-bägat immus-cumtagat 7 firinne immalle.
48 (62), Tarbflaitli dawo, ni inmain fer. Do'slaid do'sladar, fo-fich fo'fechar, coirclicli conxlecliar. Is Ms con bitli bennaib büredar. Garb duaig; tossacli a flatha, miscnech anblatliacli a medüu, utmall eloithecli a dered. Is fria maccii ar-dlüthfaiter cinaid, ar'gebtar gnüsi, ar'dimf alter cride. 'Ni fochen' ar cäcli 'do maccaib na Üatlia sin, nirbu maitli dun flaitli for n-athar riam'.
49 (vgl. 57). Cacli flaith nad'bi co firbessaib firinne foll- nathar, do'ba do'beba, do"rä do'rera, con-gaib con'scara.
50. Abbair fris, ni"n-erbba do senairecht, ar ni gnäth nach senaire bed ferr ar cliäcli.
51. Abbair fris, ni-n-erbba do söebfätliib, na'n-erbba do firinni, bid ferr cot-n-6fatliar.
52. Dia'nderna in so bulle, bid sen, bid sutliain, bid sirsäeg- lach, bid ceruach, bid catlibüadacli, bid rii, bid rüanaid, bid roratli- mar, bid slüagach sotliüge suithchernsa, bid saidbir, bid sogeisse, bid län do cacb maith, ro'sia a con*dia, a accobor da'n-icfa, biaid cach mi do inna blätb, is iiad ad'gebtliar Heriu co bräth.
53. For'rega mo goire cip he do'gne in so huile.
47 Firflatba y. immosmorat immosbagat imusnertat immuscuintaiget A, imus baghad irnns morad imus nertad imns cumhdaighit n. immall y.
48 fehlt n. uirip 1. flaith (für fer) 1. fofeochar y. bennac/i A, bemmenach 1 (vgl. B). buredac/i A. düaig 1. anbflatliacli y. elothach 1. fodeoid (statt a dered) h, fodeoig y. fora maco (macaib) A, sein add. 1. dlnthfaiter A. airgebtair 1, arangebtar A. gnnssi y. arandunfaiter A. or 1, aracÄ (für ar cach) y. nibo A. düu in 1 hinter athar.
49 nat ba n. firbesaib h, go bfirbheus- n, hi firbescnaib 1. follnadar 1, fallnathar A n. ancongaib A.
50 steht in 1 hinter 55. uachanerbad 1. i sen. 1. cach A n. bad A, ba n. bed airddiu neoch 1.
51 nachanerbbad 1. ssebfädib 1, ssebfathaib A, saobhfathoibh u. acht nanerbbad 1, nonerbba A, no nearba u. bu n. cotonofadar A, coda nodh- fathar n, cotnoba 1.
52 bu 11 (das erstemal, dann b- oder badh). bid suth. und bid rii bis maith om. 1. ri n. rathmhar n. soitnge u. socliearnsa ii. sogessi y, sogheis u. roria 1, ros ii. auconuia A, an caoindia n. acobur A, accobhar u. donicfa A, douiucfa u, danicfa a accobor 1. gach maith dhö n, cach ri (do om.) A. cona 1 u. nadha geubhthar ii, uad gebt(h)air A. Eire u.
53 fehlt 1. Foreg(h)a A n. gaire A, ghaire u. cibe u. Finit add. \\, Finit. Amen add. y.
88 li. THUUNEYSEN,
[1 (imd u) führt fort: 54 (63). Apair fiis, forcmad mo briatlira, bertait co mbuaid, ata*midiur arm clien-1 clith; cotom* ecnigedar spirut mo dligid dil, reim scartha scel ihbind.
55. Buäid caclia flatha a f irinne, fäilte cach maige, mögad cacha tüaithe.
56. Apair fils, nach'n-erbbad i iigentliucht, na-n-erbbad i firinne, cot'noaba.
57. Apair fris. nacha'n-erbbad i n-idlu, iian-erbbad i nDia as dech deib, dia nime. finit, amen.]
54 Die Lesart von n bis cotom* ecnigedar s. bei B. bertach 1. Fem- sgartha ii.
55 cac/i flatba 1. a om. n. gacha muighe n. moadh n. cach a thuaith 1.
56 Abair n. nachuearbadh u, nachanerbbad 1. do ghentiidÄeacht n. nodnearbadh dfirinde (cotn. om.) n.
57 {Vorher schiebt 1 § 50 ein, s.o.). Abair n. nach-n-adradh a n-io- dhalaibh, acht adradh a ndia (das Übrige fehlt) n.
II. Die Redaktion L. Zur Vergleichung mit A lasse ich einen Abdruck der einzigen Handschrift von L gleich hier folgen. Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen die entsprechenden Paragraphen von A.
1. Br'idithra Moraiwd in so sis oc tecosc Feradafrjr Find. Fechtnaig, diaro'föid Morancl a dalta chuce .i. Nere.
2 (4). Abbair ris ri cacÄ liibrethir, ar Morand. Iwnis do ri cac/i riibrethir. Brig dö ri cac/i riibrethir.
3 (5). Morad firiwne. no'wmorfa.
4 (6). Nertad iirinni. no-nertfa.
5 (7). Co»ietad iirinni. no'cometfa.
6 (8). Tocbad iirinni. no'toceba. 7. Seiched iirinni. nos'seichfe.
8 (9). Cip e chometas iirinni, ni'esseba nach maith aire. Nochon'airchiure flaith.
9 (10&). Ar is tre fir flathew^on mortlada tromlige do döinib dingbat ar.
10 (11). Is Ire fir ^athemon at märchatha de chrichaib cu nämat curethar.
11 (12). Is tre iir ^athemon c^ch ana län. cac/i lestar län i?»mn flnitli.
MORANDS FÜRSTENSPIEGEL. 89
12 (13). Is tre iir üathemoti soss. sla[n]te. sid. suba. soad. same. sadaile. släncliride cac/i com&rhse cowa chli in chäinclio- marbai clawnas.
13 (16). Is tre iir ilatliemon mesrada mora at maima milsi blaissetar.
1 4 (20). Is ire iir ilatliemon ira libarna läna lanamna ban. bare i ciwd cetire.
15 (21). Is tre iir [ilathemon] tocbait düsi ili orda airgdide.
16 (22). Is tre tir [ilafhemon] do'curedar muir ildelba mil miwa mör ior tractaib dergetar.
17 (23). Is tre iir [ilathemon] aibne iisci iasc a townaib de snawaib snegtar.
18 (25). Is tre iir [ßathemoti\ sina caine cac/i tremsi techtaide dud'ecat .i. gabn cäiw cuisnech. Errach tirim gai- thach. Sa,m tur frossach. Fogowur tromdruchtacli torthech. Gü flatbemon do'ber sina saiba. 7 mortlada. 7 gallra. ancessa ior tuatha.
19 (28). Is tre iir [flathemon] cacAa cethri i crichaib cac7i flathemon iivGoin cen tedma cen aiices foraib.
20 (29). Is tre iir [flathemon] cech suth soinmech. cach doth torthech. cech lamnad lanchuir.
21 (i9). Is [tre] iir [flathemon] ni'fuiglid nach fuigled, manip co fasaigib firiwne fo'gabthar; ar it fasaig 7 roscaid berthe bretha. Ni brithem lasna'furecar.
22 (34). Abbair ris tra nirip dimMsach. diupartach do- guittech doitgi.
a (a). Dligidir cech duigthech digi.
h (c). Dligid cech diumsach tairniud.
c (f). Dligid cech airrechtach a thäini.
d ig). Dligid cech dotheiiga miscais.
c (h). Dligid cech gubrithem duaidid 7 gairsechla.
23 (30), Abbair ris nirip rawnaire ruamna goa. arni'cwmgat baa goa i cathröib.
24 (36). Ab6a«r ris nip fuilech. nip cuilech. nip croda a acnaw.
25 (31). Ahlair ris ni-faigbe co iigöi cathröi, ar ni'frith ni'fuigebthar brithem bas firiu cathroi.
26 (37). k\)hair ris ni'lua uarlommand ior uärmirend croda for feola flne ar etarbai n-iwcliss im tir caich ar n-uair.
27 (37). Ahhair ris coicli ra-büi no coich bias in bith sa.
90 R. THUKNEYSEN,
28') (38). Fingal Mairg for-iidoirtitlier. maiig doda-foir .i. Mairg för'udüirter, do'fechar co nomaid no. 29 (39). Is olc fo-fertliar. 301) (40). Marnas merthir. Gonas gentair. Finit. amew. Unit.
') Bildet in der Hs. keinen besonderen Abschnitt.
* *
*
m. Die Redaktion B. Bei dieser Redaktion, die durch die vier Handschriften d, e, i, n vertreten ist, verzichte ich Avegen ilires Charakters darauf, die ursprüngliche Lesart herzustellen und gehe im allgemeinen über das von den Handschriften Gebotene nicht hinaus. Ich begnüge mich, die Schreibung, die mir unter den überlieferten die altertümlichste zu sein scheint, in den Text zu setzen, lasse aber z. B. auch -e für altes -i unverändert, wo keine Handschrift dieses bewahrt. Weitaus die besten Lesarten bietet im allgemeinen i, namentlich auch, was die Orthographie betrifft. Freilich bin ich mir wohl bewulst, dafs seine altertümliche Schreibweise teilweise trügerisch sein kann. Auch andere Texte dieser Hand- schrift zeigen, dafs ihr Schreiber sich an alten Mustern geschult hatte und also wohl imstande war, einen Text grapliisch zu archaisieren; so wendet er die alte Endung -iu nicht nur da an, wo sie hingehört, sondern z. B. auch in cailtiu 54 A für den Ackusativ fem. cailti. Es ist daher leicht möglich, dals z. B. das häufige -ih für -d nicht aus der Urhandschrift herrührt. Immerhin wird man sich bei dem starken Variieren der Hand- schriften am liebsten ihm als Führer anvertrauen. Nur seine Vorliebe, to für die prä verbale Präposition zu setzen, habe ich nicht befolgt, insofern nicht andere Handschriften (aufser d, das unter anderen auch solche graphische Schrullen hat) stützend hinzutreten, obschon es an sich dem Bearbeiter B angehören könnte, der ja gleichfalls Archaismen liebt. Im übrigen gebe ich die abweichenden Lesungen der in der Orthographie überaus stark schwankenden Handschriften nur da, wo sie wirklich auf eine andere Form hinweisen oder stärkere Abweichungen dar- stellen. Die eingeklammerten Zahlen weisen auf die entsprechenden Paragraphen in A.
MORANDS FÜKSTENSPIEGEL. 91
1. Incipit audacht Morainn maic Moin annso d Feradacli Find Feclitnacli mac Crimthainn Niatli Nair. Mac side ingine Löith maic Deleraitli do C[li]ruithentüaitli, bert a mäthair ass ina brü Tar ndilgund tigerna nErenii dona liaithechthilathaib acht Feradacli nama i mbrü a mäthar. Do-lliüd side larum tairis co slögaib 7 faidis IMorann in n-audaclit so cuici:
2 (2. 3), AtTS tocliomla, a mo Nere nnallgnäith, noithiut bnaid ngaire. Gar intecli ara-folmaitlier fäsaig f orber flr. Finda buana mo bretlia no mo briathra rem bäs, beir do buaid dirge dligther cech flathenian, dia'teis sech cech rig; ata-midiur sa ar mo cheneul clith.
3 (3). Ma tlieisi co-rrigii, reisi co Feradacli Finn Fechtnach föbeo; bid sirflaitliech , suide lanflatha, luiflth iltuatlia tathat co muir, moaigfid a chomarpa comlän co ngreit.
4 (3). Comad mo chosc larmothä sund.
5 (4). Sluind do re cech mbreithir, beir dö for cech mbreithir in so sirchosc.
6 (7). Comad firinni, cot'n-öfathar.
7 (8). Turcbad firinni, do'fuirceba. 8. Öcbad trocairi, cot"n-öceba.
1 audaght i, udhac/ti u, authac/i^ d, autac/it e. Morinn i. Muin i (1, Maoin n. iu/iso d e, om. i. do e. Criomthuinn n, Crumtain i, Crithm- d, Crtomth- e. Niadh d, Nia e n. Nair niic Lnäach Sriab uDerg e. Delirath d, Deilir- e. di i. pert d e, beart .i. rüg n. ass om. d n. a mbrw d. hatbach- thuatba d. Doluid(h) e n, Toluidb d. taires d, thairis cet. co sluaghoibh u, otn. i, in e vor tbairis. fuidis i, faoidheas n, foadhes d. inwähacht so d, inudbac/t^sa e, anso cbuige n, ind audaghtsse cuccu id est i.
2 Adrse n, Atroi i, Adraigb e, [AJdruig d. tochomlse i. Neire i e. nüallghnaoidb n. noithiut nach A, noited e, noth- u, nuethat i, nuetbet d. ngariu i. Gair e n. arafolmitber i, arafolmaich- e, ara bfolmhuigter ii. fasaich e, fasach {mit Punkt dahinter) u. forbeir e. ber n, b- doe d, doib i. dlighthir i, iudligbtear n. cach d, gacb e (so auch im Folgenden), flatbimain i. Vor dia- Punkt i?i i d n; dagegen in e hinter righ. ate midiursse i, admi- dhersa e, admidharsa d. armceueul i, armocbinel e, arm- cenel d.
3 tesiu i. corigh d e, gorigh {mit Punkt dahinter) n. fobeu i. bes sirlaitbech i, siorfl-atb d. suidiu i. laifidh e, laidfeidh n, laithfe d. tuadut comor i. Moigfith i, mooifid u, moaighfi d. a om. d. comgreit e, cowgret n.
4 Comeatb i, Combai d. iartha d.
5 Sloind n. re om. e. br-ir i.
6 Comhai d. couotbfath- d, couofaither n.
7 cotnurciaba i, cotnurgbebha n.
8 fehlt i.
02 R. THURNEYSEN,
9. Coicleth a thuatlia, cot-ceillfetar.
10. Fairthetli a thüatlia. fa-rresat.
11. Talceth a tliüatha, da'ii-ailcebat.
12 (10 h). Apair Ms, is tre fTr flaitheman mortlidi mörslög no mörlöchet di dolnib dingabar.
13 (10 a). Is tre fir flaitheman conat märthüatlia märniulne midetar,
14 (13). Is tre fir flaitheman foss sid säime suba soad släine sädaile.
15 (11). Is tre fir flaitheman at mörchatha fri cricha com- namat cuirethar.
16 (13). Is tre fir flaitheman cech comarba cona chli ina cainorba clannus.
17 (16). Is tre fir flaitheman ad manna märmesa märfeda mblaisiter.
18. Is tre fir flaitheman ad mblechta märböis muTnigter.
19 (15). Is tre fir flaitheman rob'bl cech etha ardüasail imbeth.
20 (23). Is tre fir flaitheman do hiubla lüsce eise ar sro- thaib snaaither.
21 (26 a). Is tre fir flaitheman clanda caine cam'tuismiter deraib dethe.
9 cotceillfethar i, cotceillfithear n, cotcoicellfit d, cotcoiceillfitli- e.
10 Farrthadh n, Faired e, Farr- d. fairesit e, farr-siot n, farrthaisit d.
11 Talgeth i, Tailgedh n, Talcadh e, Talgath d. tanelgefat i, donail- gebhat n, tonailgeab- d.
12 tria i e (und so oft im Folgenden), flaithemhain n. mortliti i, mortlighi (-e) e d. marlochit i, morloicheat n, morlochat d, mor . . . e. do d e n.
13 fehlt n. conit a i, conidh e. mormumaibh midhigth- d.
14 Die Wörter hinter sid sind verschieden geordnet: saimai subae soad gadilea slaine i, suba saimhe slaine sadhaile soadh n, suba slaine soadh sadhaile e, subai söad slaine sadhaile d.
15 id (für at) a. more cath- d. fria i, tor d. conauamat d. cuirither n d.
16 clu i. caoiuforba e u, caomarba i. chlau?ius e.
17 at e, it n. mauta i. mar fetha i. mblaisither d, mblasethar i, mbl-igbter e, mblaisighther u.
18 at e. marb(h)uai8 e n. muiwither i, niuinighther ii, mouighth- d.
19 robi d e, ro bhoe n. ardnasal e n. imbeitli e, imbith d, inibioth u.
20 a d e. snaaigter e, snagbetbar i, snadbaitber d, suaidhitber n.
21 f-ane caintussiraer i, caoine ('aointuisniithe(a)r d u. dferaib(b) d e. deitte n, detba e, dedai d.
MORANDS FüRSTENSPIEQEL. 93
22 (27). Apair fris ose oec, oec a flaitli; ardos'ecath aride sencharpait. Ar ni'caln'cotli are senfonnitli, remi'dece iarmo'dece tairsceo desiul sceo tuathbi[u]l do'fece, im -dich inrditlinathar arnap co faill na forran fonna fodTetliat.
23 (19). Apair fris, miiuasligetharnaclimbrethemuin, maiii fassacli flriune fiastar.
24 (24). Is tre fir flaitlieman ro'saig cech dän mochtaide miud suithe. Is iar suide seis fri forcetal förechta ro'dämair.
25. Is tre fir flaitlieman crTchait cricha cech flaitlieman firiöin corro'saig cech bö cenn a hingelta.
26 (17). Is tre fir flaitheman cach n-etach tlachta do sellaib süile saigethar (?).
27 (18). Is tre fir flaitheman comrara coimge cethre caich torith, crlcliait crichichthai cecha flaithemnusa firiöin.
28 (26). Is tre fir flaitheman ara'ndemat tre blai büraig cech coimdeth cenn fora chostathaib cuicilche arechta rän riuth. Öen nde blai äne ech n-oenaig. Aile blal dib dünaid. Tress blai buaid cuirmthige co coimaib co mannaib möraib midchuarda medardae balth 7 gaith, gnaith 7 iugnaitli.
22 aece, ecc n, ec, eg d. flath- i n, fl-a d. ardosetadh e, ardoseich- n, ardoseidhedh d. aridh d, arae e, ara seanfond- n. arni caoin ml- d. ara n. seufon?iaidh e, serifuuda d, seancharpaid u. remedece d e (n). iarmidece d. tairscu i, tarsce d, tairrsce n. desul i, desiol n, deisiol e, desil d. tuath- u, tuathal d, tuadhal i. defece i, dofeichi e. imditbimh ditnathar n, imdithnitb- d. aruab e n, nabo d. foiraiu i. fonuad e n, fondaitb i. fotretbat i, fodreitbed e, fodreitb n, doreitbet d.
23 uibuaislig(b)tber den. u-t d. mbretbimuiii i, mbreitb- e, mbretea- m/tan u. mane i, mana u, muuab d, m&nhadh e. fassacbu i. fiastara i, fiadastar e.
24 rosoicb u. suidbiu i. ses d. fria i.
25 gacba e, om. d. flatbimai» i. fireoin den. gosoicb n.
26 netuigbi d, nedg-e n. da e, ta d. sealla n. saigetar i, suigbitbar d, saigith- e, saigbtber n.
27 comrair u. comgi i. cetbra e, cetbrai n, ehr- d. caich i, gacb etc. cet. toraidb e. cricbicbtcbai i, ciieba cet. gacb d. flatbiranusae i, flaithem(b)am d n, flaitbem- e. fireoin e n, fior eoi» d.
28 steht in 11 vor 26. arandemaid d. bla e, bl- d. buradbaigb d e, biiraig im cech n-oenach i. coimde as ceann u. forcostatbaib i, cbostaduibb e, costaibb n, cosdadbachaib d. cuicilg(b)e d e, coicilcbe n. arecbt i, aireacbta u, arec/tiaigb e, arac/tiaigb d. ranw. n. ritb n, ruitb d, ruitbtadb e. Oeuuie i, Aonda n. äiie om. u. noeuagb i. Ail i. bla e. duuatb i. bla e, blai dib u. coir»itige e. mid coardaib i, medbcbuarta 11. medardbse i, medbartbar u, medurruitb e, meadraibb d. mbaith i. guatb 7 ingnatb d.
94- R. THURNEYSEN,
29 (35). Apair fris, in